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Nietzsche

Ja Ferenc, schon Günter Grass wusste, dass der Forschritt eine Schnecke ist...

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Chapeau,das nennt man eine wirklich lange Leitung, dreißig Jahre auf dem Draht stehen, um dann zu begreifen das man kein Wort verstanden hat, die Schnecke galoppierte in rasendem Tempo dahin!;)
Wie hinterläßt eine Schnecke eine besonders schöne Schleimspur,ist daß,was ich unter Reinkarnation verstehe:clown2:
Die lange Leitung kommt sich rechtzeitig auch klein vor:blume2:
 
Ja, absolut richtig... Du machst kalte Wadenwickel und Brustwickel, die erwärmen sich bis auf die erhöhte Körpertemperatur und damit schafft Du ein künstliches Fieber und schwitzt das Fieber bichstäblich aus... Auch Impfungen funktionieren genau nach diesem Prinzip §Gleiches mti Gleichem"... Das geht aber nicht bei jeder Erkrankung... Es wäre völlig verfehlt, etwa Kochenbrüche durch weiteres Knochenbrechen heilen zu wollen... Und was hier das richtige Verfahren ist, kann man eben immer nur im Einzelfall entscheiden... Das sagt einem dann der medizinsiche Sachverstand... By the Way, odentliche Waden- und Brustwickel sind fast das beste Naturmittel gegen Fieber überhaupt... Meine Eltern haben es bei uns Kindern immer gemacht, mit geradezu perfekten Erfolg... Meistens sind wir unser Fieber über Nacht losgeworden, in seltenen Fällen spätestens in der zweiten Nacht... Ich gleube, wenn man es frühzeitig genug macht, macht es jede Radikalkur mit Eispackungen überflüssig... Da wäre es dann auch das gegenteilige Verfahren... Aber das ist eben immer nicht ganz so gut...
 
Nietzsche und die Christen

N. "hat sich deshalb auch nicht lange mit der lahmen Bestreitung der Existenz Gottes aufgehalten, die doch bloß an Zweifeln herumlaboriert, welche die Christen selber hegen, sondern sich gleich den Inhalt der gläubigen Vorstellungen zur Brust genommen.

Was Christen mit ihrem Verstand anstellen, hielt er für so ziemlich die niederste Art, seinen Geist zu betätigen, und sein Vergleich mit dem Willen, sich durch Drogen zu betäuben, liegt ja nicht ganz fern. Christen beherrschen den Kniff, in ihrem Verhältnis zur Welt, deren Unbill als einen eigens für sie erfundenen Prüfstein zurechtzulügen; so verwandeln sie sich das wirkliche Übel in ein erfundenes Gut:

„Wenn uns ein Übel trifft, so kann man entweder so über dasselbe hinwegkommen, dass man seine Ursache hebt, oder so, dass man die Wirkung, welche es auf unsere Empfindung macht, verändert: also durch ein Umdeuten des Übels in ein Gut, dessen Nutzen vielleicht erst später ersichtlich sein wird. Religion und Kunst (auch die metaphysische Philosophie) bemühen sich, auf die Änderung der Empfindung zu wirken, teils durch Änderung unseres Urteils, teils durch Erweckung einer Lust am Schmerz … Je mehr jemand dazu neigt, umzudeuten und zurechtzulegen, umso weniger wird er die Ursachen des Übels ins Auge fassen und beseitigen; die augenblickliche Milderung und Narkotisierung, wie sie z.B. bei Zahnschmerz gebräuchlich ist, genügt ihm auch in ernsterem Leiden. Je mehr die Herrschaft der Religionen und aller Kunst der Narkose abnimmt, umso strenger fassen die Menschen die wirkliche Beseitigung der Übel ins Auge.“ (Menschliches, Allzumenschliches, 108)

Nun steht er da, der Christ, vor seinem Prüfstein, und darf sich ob seiner Verfehlungen auf die Brust schlagen:

„Es ist ein Kunstgriff des Christentums, die völlige Unwürdigkeit, Sündhaftigkeit und Verächtlichkeit des Menschen überhaupt so laut zu lehren, dass die Verachtung des Mitmenschen dabei nicht mehr möglich ist. ,Er mag sündigen, wie er wolle, er unterscheidet sich doch nicht wesentlich von mir: Ich bin es, der in jedem Grade unwürdig und verächtlich ist‘, so sagt sich der Christ. Aber auch dieses Gefühl hat seinen spitzigsten Stachel verloren, weil der Christ nicht an seine individuelle Verächtlichkeit glaubt: er ist böse als Mensch überhaupt und beruhigt sich ein wenig bei dem Satze: wir alle sind einer Art.“ (Menschliches, Allzumenschliches, 117)

Der Übergang von der Selbsterniedrigung zur Selbstgerechtigkeit des Christen war Nietzsche also geläufig. Er liegt im Bekenntnis zur eigenen Sündhaftigkeit, mit dem sich Christen auf dem richtigen Pfad wissen und sich über den Rest der Menschheit erheben."


http://www.wissenschaftskritik.de/friedrich-nietzsche/
 
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Nietzsche und die Christen

N. "hat sich deshalb auch nicht lange mit der lahmen Bestreitung der Existenz Gottes aufgehalten, die doch bloß an Zweifeln herumlaboriert, welche die Christen selber hegen, sondern sich gleich den Inhalt der gläubigen Vorstellungen zur Brust genommen.

Was Christen mit ihrem Verstand anstellen, hielt er für so ziemlich die niederste Art, seinen Geist zu betätigen, und sein Vergleich mit dem Willen, sich durch Drogen zu betäuben, liegt ja nicht ganz fern. Christen beherrschen den Kniff, in ihrem Verhältnis zur Welt, deren Unbill als einen eigens für sie erfundenen Prüfstein zurechtzulügen; so verwandeln sie sich das wirkliche Übel in ein erfundenes Gut:

„Wenn uns ein Übel trifft, so kann man entweder so über dasselbe hinwegkommen, dass man seine Ursache hebt, oder so, dass man die Wirkung, welche es auf unsere Empfindung macht, verändert: also durch ein Umdeuten des Übels in ein Gut, dessen Nutzen vielleicht erst später ersichtlich sein wird. Religion und Kunst (auch die metaphysische Philosophie) bemühen sich, auf die Änderung der Empfindung zu wirken, teils durch Änderung unseres Urteils, teils durch Erweckung einer Lust am Schmerz … Je mehr jemand dazu neigt, umzudeuten und zurechtzulegen, umso weniger wird er die Ursachen des Übels ins Auge fassen und beseitigen; die augenblickliche Milderung und Narkotisierung, wie sie z.B. bei Zahnschmerz gebräuchlich ist, genügt ihm auch in ernsterem Leiden. Je mehr die Herrschaft der Religionen und aller Kunst der Narkose abnimmt, umso strenger fassen die Menschen die wirkliche Beseitigung der Übel ins Auge.“ (Menschliches, Allzumenschliches, 108)

Nun steht er da, der Christ, vor seinem Prüfstein, und darf sich ob seiner Verfehlungen auf die Brust schlagen:

„Es ist ein Kunstgriff des Christentums, die völlige Unwürdigkeit, Sündhaftigkeit und Verächtlichkeit des Menschen überhaupt so laut zu lehren, dass die Verachtung des Mitmenschen dabei nicht mehr möglich ist. ,Er mag sündigen, wie er wolle, er unterscheidet sich doch nicht wesentlich von mir: Ich bin es, der in jedem Grade unwürdig und verächtlich ist‘, so sagt sich der Christ. Aber auch dieses Gefühl hat seinen spitzigsten Stachel verloren, weil der Christ nicht an seine individuelle Verächtlichkeit glaubt: er ist böse als Mensch überhaupt und beruhigt sich ein wenig bei dem Satze: wir alle sind einer Art.“ (Menschliches, Allzumenschliches, 117)

Der Übergang von der Selbsterniedrigung zur Selbstgerechtigkeit des Christen war Nietzsche also geläufig. Er liegt im Bekenntnis zur eigenen Sündhaftigkeit, mit dem sich Christen auf dem richtigen Pfad wissen und sich über den Rest der Menschheit erheben."


http://www.wissenschaftskritik.de/friedrich-nietzsche/

Das "schlechte Gewissen" ist einer der perfidesten Tricks der pfäffischen Parasiten, darum ist ihnen auch sehr daran gelegen es mit immer neuen Sünden welche sie bei Bedarf erfinden am köcheln zu halten, so duckt sich das Glaubensschaf leichter unter der Schur durch die Pfaffen.
 
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