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Maikäfer, flieg!

Bei uns sind die Maikäfer so laut, das sind bestimmt noch keine Elektrokäfer. Sie fliegen hier in etwa wie ein 6-jähriger, der versucht eine Drohne zu steuern...donnern gegen Erikas Wohnzimmerfenster und stürzen dann in einen Keller-Lichtschacht, aus dem ich dann ab und an einen retten muss.
 
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Früher gab es die Maikäfer bei uns en masse. Ich hatte einst zusammen mit einem Schulfreund auf der Wiese etwa drei Dutzend Exemplare eingefangen, gesammelt und am nächsten Morgen im Klassenzimmer wieder frei gelassen, als der Lehrer grad reinkam.
 
Jetzt haben wir Mai.
Im April habe ich mal ein paar tote Maikäfer wo gesehen.
Jetzt im Mai aber noch gar keine.
 
Aber früher habt ihr doch mal Maikäfer gesehen?
In eurer Kindheit?
Oder?
Nicht nur gesehen, sondern auch gesammelt. Für den Nachbarn. Der hatte Hühner, aber in den Fünfzigern war das Futter teuer und das Geld knapp.
Papier auch. Aber der Nachbar hatte auch Papier. Er war Buchbinder und die Abfälle die beim Buch- und Heftebinden anfielen durfte er nach Hause nehmen, zum Heizen im Winter. Also machte er uns ein Angebot. Maikäfer gegen Papier. Wir sammelten wie die Wilden. So hatte er Futter für die Hühner und wir Papierabfälle zum Basteln, Malen und vieles mehr. Da er sehr großzügig war (er hatte ja genug davon) waren wir bald im Dorf die Papierkönige und konnten es gegen anderes (für uns sehr Wertvolles, für die Erwachsenen "Klump) eintauschen.
Trotz der "Treibjagden" konnten wir sie nicht ausrotten. Sie kamen jedes Jahr in Massen wieder. Das Aussterben begann erst mit den Einsatz von Pestiziden. Und ging rasend schnell. Schon in den Siebzigern, als meine Kindern geboren wurden, gab's keine mehr...
 
Nicht nur gesehen, sondern auch gesammelt. Für den Nachbarn. Der hatte Hühner, aber in den Fünfzigern war das Futter teuer und das Geld knapp.
Papier auch. Aber der Nachbar hatte auch Papier. Er war Buchbinder und die Abfälle die beim Buch- und Heftebinden anfielen durfte er nach Hause nehmen, zum Heizen im Winter. Also machte er uns ein Angebot. Maikäfer gegen Papier. Wir sammelten wie die Wilden. So hatte er Futter für die Hühner und wir Papierabfälle zum Basteln, Malen und vieles mehr. Da er sehr großzügig war (er hatte ja genug davon) waren wir bald im Dorf die Papierkönige und konnten es gegen anderes (für uns sehr Wertvolles, für die Erwachsenen "Klump) eintauschen.
Die Kinder zeigen uns, wie wenig man braucht, um glücklich zu sein.
Das war doch eine glückliche Kindheit, an die du dich gern zurückerinnerst, ist es nicht so?

Wären die Menschen nur kindlich geblieben... Wir hätten nichts, aber wir wären glücklich...:)
Mit dem Erwachsenwerden verlernt man das Glücklichsein... nicht ganz, aber doch genug, um immer mehr davon antzustreben und das macht unglücklich...:)
 
Nicht nur gesehen, sondern auch gesammelt.
Sie waren für uns Nahrung nach dem Krieg für Hühner: Allerdings stellte sich heraus, daß die Hühner "narrisch" wurden, wenn man ihnen zu viel von den Käfern gab: Es schaute so aus, als ob sie "besoffen" torkelten. Im Naturkundeunterricht war der 4-Jahreszyklus der Entwicklung vom Ei über Engerling zum Käfer ein Thema, das von uns als "Tierwunder" begeistert aufgenommen wurde.
 
*Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder*
:)
Die Smilies waren nur, damit ich nicht in den Verdacht gerate, ich sei sentimental. Meine Sentimentalität hat mir dieser hetgi04 ausgetrieben. Mein Beitrag war trotzdem off topic. Der hier auch, wenn ich nicht gleich umsteuere.

Also zurück zum Thema. Meine Kindheit habe ich nicht in Deutschland verbracht und somit bringe den Maikäfer nicht in Verbindung damit. Es sind andere Kindheitserinnerungen, die mich gelegentlich sentimental werden lassen.
 
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Hier müsste es dises oder nächtes jah wider so weit sein.
Alle vier Jahre ca...
Nach der Begattung legen die Weibchen in mehreren Schüben ihre Eier ins lockere Erdreich ab. Dazu fliegen die Feldmaikäfer in offenes Gelände, während die Waldmaikäfer in der Nähe ihrer Fraßbäume verbleiben. Die als Engerlinge bekannten, bis fünf Zentimeter großen Maikäferlarven entwickeln sich - in unseren Breiten meist vier Jahre lang - vollständig im Boden und ernähren sich von Pflanzenwurzeln. Im Herbst des letzten Jahres wandeln sich die Engerlinge in die fertigen Jungkäfer. Sie überwintern bis zu einen Meter tief im Erdreich und schlüpfen dann ungefähr Ende April.
Ich vermute sie tauchen dann später auf, wenn der Boden noch zu kalt ist. Und gar nicht, wenn entsprechend gedüngt wird.
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/kaefer/01263.html
 
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