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Ludwig Cattiaux (1904-1953)

Warum wäre es die Frage? Geht es um die Wahrheit, oder um was die meiste Leute sagen?
Die Wahrheit ist, dass die Wertschätzung anderer Religionen in das Wertesystem des Katholizismus ebensowenig 'reinpasst
wie in die meisten anderen Monotheismen. Die (recht bescheidenen) Ansätze dazu stammen aus den letzten Jahrzehnten.
Die Wortwahl 'katholisch' ("allgemein") war damals Propaganda, nicht Zielvorstellung...
 
Zuletzt bearbeitet:
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Die Wahrheit ist, dass die Wertschätzung anderer Religionen in das Wertesystem des Katholizismus ebensowenig 'reinpasst wie in die meisten anderen Monotheismen.
Wahr. Aber die Wahrheit ist auch, dass, wass manche Katholieken oder Monotheisten auch glauben, es Heiligen in anderen Traditionen gibt; und das scheint mir eine wichtigere Wahrheit.
 
Da gehe ich völlig d'accord :)

Dazu eine Geschichte von Attar (1136–1220, seines Zeichens sicherlich überzeugter Monotheist... ;))

DER ENGEL GABRIEL UND DER BETENDE

Vor langer Zeit konnte der Engel Gabriel einmal miterleben, wie die Gebete eines Betenden erhört wurden.
"Es muss sich um einen wahrhaft gottesfürchtigen Menschen handeln," dachte sich Gabriel, "der da um
Mitternacht seinen Herrn anruft. Ich will ihn aufsuchen und ihn mir von Nahem ansehen." So ging er
nach Mekka, zur Kaaba, dem gesegneten Haus Gottes. Anschließend besuchte er alle großen Menschen
und sprach mit den gottesfürchtigsten Menschen auf Erden. Aber Gabriel konnte den Betenden, dessen
warme Stimme er in guter Erinnerung hatte, nicht finden.
Schließlich fragte der Engel Gott um Hilfe. Da riet ihm sein Herr, er solle sich doch in einem heidnischen
Tempel umschauen. Und tatsächlich, in einem Tempel, vor Götzenstatuen kniend, fand er den Betenden,
dessen Gebete erhört worden waren. Der gläubige Mann hatte Tränen in den Augen und war tief versunken
im Gebet.
Engel Gabriel war wie geblendet von dem Anblick und doch war er verwirrt. Er eilte zu seinem Herrn zurück
und fragte ihn: "Aber wie ist es möglich? Die Menschen sollen doch nur Dich anbeten. Götzendienst bringt
sie ab vom geraden Weg zu Dir! Und doch werden die Gebete dieses Mannes erhört?"
Da kam die Antwort: "Du weißt nicht, was Wir wissen. Dieser Mensch hat in seinem Leben nie etwas anderes
gesehen. Er betet aber keine Götzen an. In seinem Herzen ist er stets bei Uns. Er will nur Gutes, tut nur Gutes
und hat niemandem je Böses getan. Er betet, ihm möge geholfen werden, rein und aufrichtig zu bleiben. Er
bittet um Vergebung für Böses, das er unbeabsichtigt getan haben möge. Dieser Mensch meint es aufrichtig.
Wenn Wir seine Bitten nicht erhören, wer sonst sollte sie dann erhören?"
Gabriel hatte verstanden und sprach: "Wahrhaftig , Du bist unser Herr. Du bist der Allgerechte, der
Allbarmherzige. Wir brauchen Dich, aber Du uns nicht!"

Ihr Menschen, Wir erschufen euch aus Mann und Frau und machten euch zu Völkern und Stämmen, auf dass ihr einander kennet:
Wahrlich, der Angesehenste von euch vor Gott ist der Gottesfürchtigste! (Sure 49:12)
 
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Mir auch - allerdings war das vor dem Ende der 'islamischen Aufklärung' Mitte des 13. Jhs - nachher wurde eine solche Haltung
fast nur mehr in den Sufi-Gemeinschaften gepflegt, und die weitgehend als häretisch angesehen - wirkt heute noch nach... o_O
 
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