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Leseprobe Teil 3: DER ALLEGONAUT

Reneee

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21. Juli 2019
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Die Erstellung des nächsten Metapunktes brachte mich den entscheidenden Schritt weiter. Er ist die Symbiose der zuvor gegenübergestellten Kontrapunkte Meta-Plus und Meta-Minus. Gegenteile sind Paare und bilden bekanntlich eine Einheit, wie die beiden Seiten einer Medaille. Aus diesem Grund assoziiert man mit Gegenteilen für gewöhnlich die Zahl 2. Doch was ist mit dem Mittelpunkt, der das Gegensätzliche sowohl trennt als auch verbindet? An diesem findet aus meiner Sicht die Null ihren rechtmäßigen Platz.

Metapunkt Null: 0, Mitte, Achse, Zentrum, Polarität, Dualismus, Gegensätzlichkeit, Widerspruch, Paradoxon, kontrovers, Kontra, doppel-/beidseitig, paarig, Wechselseitigkeit, Extreme, Gegenüberstellung, Kontrast, Gleichgewicht/Ungleichgewicht, Symmetrie/Asymmetrie, Spannung…

Stimmen meine Zuordnungen, dann musste es die Gegensätzlichkeit schon vor Entstehung unseres Universums gegeben haben, denn (Metapunkt) Null kommt vor (Metapunkt) Eins. In meinem Verständnis ist die erste Null aber das Resultat, welches durch die Existenz und Gegenüberstellung eines Meta-Minus und Meta-Plus erst möglich wurde. Die Null ist die Grenze zwischen den Gegensätzen, der Trennstrich der zwei Spalten in der obigen Tabelle. Angenommen, dass es sich andersherum verhält, dass sich diese beiden Pole aus einem Metapunkt Null gebildet haben könnten, ist unlogisch, denn die Null ist weder Minus noch Plus, sie wäre dazu nicht in der Lage. Daraus schließe ich: Der Nullpunkt kann somit nicht der Anfang sein. Die Gegensätzlichkeit musste also einen anderen Ursprung haben.
Je länger ich darüber nachdachte, desto überzeugter war ich, dass es nur eine plausible Erklärung gibt, woraus Meta-Plus und Meta-Minus hervorgegangen sein konnten, ganz unabhängig davon, wie viele Universen parallel zu diesem vielleicht noch bestehen. Ich glaube, ein Hinweis auf die Lösung dieses Rätsels ist auch beim Menschen zu finden. Was schreibe ich da? Nicht nur beim Menschen, fast ausschließlich bei allen Lebewesen ist es dem weiblichen Geschlecht vorbehalten, neues Leben hervorzubringen. Und in welches Extrem oder in welchen Pol das weibliche Geschlecht aus meiner Sicht zeigt, habe ich ja bereits erwähnt. In mir keimte der Gedanke, dass es vielleicht Minus vor Plus gegeben haben könnte und somit die Gegensätzlichkeit möglicherweise in einem – ich nenne es mal – Urminus wurzelt.

Wie ich mir das ungefähr vorstelle, kann ich am besten wie folgt beschreiben:
In der Schule im Mathematik-Unterricht haben wir gelernt, man erhält Plus, wenn man Minus mit Minus multipliziert, aber andersherum bekommt man kein Minus, wenn man Plus mit Plus multipliziert. Hierbei handelt es sich um kein mathematisches Gesetz, nur um eine Definition. Warum man das so definiert hat, lässt sich recht einfach nachvollziehen. Es gibt zu jeder positiven Zahl eine negative Gegenzahl und umgekehrt zu jeder negativen Zahl eine positive Gegenzahl, ein Spiegelbild sozusagen. Wenn ich irgendeine Zahl mit (+1) multipliziere, erhalte ich aber nicht ihre Gegenzahl oder ihr Spiegelbild, sondern immer dieselbe Zahl, einmal eine (+2) ist und bleibt eine (+2), daraus folgt: Plus mal Plus ergibt Plus. Die Spiegelung einer Zahl kann also nicht darin bestehen, sie mit (+1) zu multiplizieren, sondern mit (-1). Das wäre dann in etwa so, als würde ich nicht einmal, sondern einmal umgekehrt oder einmal das Gegenteil sagen. Nehme ich nun beispielsweise eine negative Zahl wie die (-2) und halte dieser durch eine Multiplikation mit (-1) den „Spiegel“ vor, müsste ich eigentlich die (+2) erhalten. Daraus wurde abgeleitet: Minus mal Minus ergibt Plus. Sehe ich diese Definition in einer größeren Dimension, dann könnte sich hinter dem ersten Plus ein doppeltes oder gespiegeltes Minus verborgen haben.

Der Gedanke ließ mich einfach nicht mehr los, und allmählich setzte sich aus diesem Ansatz – fast von alleine – ein Bild zusammen, das größer und klarer war als ich es jemals für möglich gehalten hätte.
 
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