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Lebt die DDR weiter?

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AW: Lebt die DDR weiter?

Hallo!

Folgendes Beispiel zeigt, dass der Antifaschismus in der DDR wohl nicht bloss "verordnet" worden ist:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,433732,00.html

Hartmut

Das verstehe ich auch nicht!
Soweit ich informiert bin, hat sich die DDR Regierung fein aus der Affaire der Verantwortung und Wiedergutmachung der Nazi Verbrechen gezogen, indem sie sich von denen distanzierte und mit einem Geniestreich die Bundesrepublik als deren Nachfolger und "Täter" erklärte!
Immer schön die Schnauze weit aufgerissen und sich selber beweihräuchert, und das alles ohne jede Grundlage.
Alle Länder der DDR lagen demnach folgerichtig von 1932 bis 1945 im Koma und Dornröschenschlaf oder wie war das zu verstehen?

Fortuna
 
AW: Lebt die DDR weiter?

Das verstehe ich nicht! Bitte um Erläuterung. Was hat die gesamtdeutsche Gedenkstätte Buchenwald mit der DDR zu tun?

Hallo Robin,

ich nehme an, dass die Weimarer - und insbesondere die Teilnehmer der gewissen Gedenkveranstaltung - noch zum grössten Teil ehemalige DDR-Bürger sind, welche die antifaschistische Erziehung in der DDR erlebt und, so glaube ich sagen zu dürfen, auch verinnerlicht haben. Dazu gehörte - natürlich nicht nur - auch der Besuch der Gedenkstätte "KZ Buchenwald".

Wem diese Annahme zu spekulativ ist, der mag sich seinen eigenen (auch gesamtdeutschen) Vers darauf machen.

Oder ist das für dich immer noch DDR? :confused:

Du darfst mir ruhig einen gewissen Realitätssinn unterstellen.

Gruss
Hartmut
 
AW: Lebt die DDR weiter?

Soweit ich informiert bin, hat sich die DDR Regierung fein aus der Affaire der Verantwortung und Wiedergutmachung der Nazi Verbrechen gezogen, indem sie sich von denen distanzierte und mit einem Geniestreich die Bundesrepublik als deren Nachfolger und "Täter" erklärte!

Hallo Fortuna,

vielleicht solltest du dich auch mal darüber informieren, welcher der beiden deutschen Staaten Reparationen an die Siegermächte gezahlt hat. Westdeutschland wurden die Zahlungen an die Westmächte sehr bald erlassen, und es erhielt Hilfe über den Marshall-Plan, während Ostdeutschland resp. die DDR noch bis 1954 (1955?) an die UdSSR blechen musste.

Übrigens: Die Bundesrepublik hat sich selbst zum Rechtsnachfolger des Dritten Reiches erklärt. Den Begriff "Alleinvertretungsanspruch" solltest du eigentlich noch kennen, oder?

Immer schön die Schnauze weit aufgerissen und sich selber beweihräuchert, und das alles ohne jede Grundlage.

Kann es sein, Fortuna, dass du das Ende des "Kalten Krieges", gleichsam wie Dornröschen, verschlafen hast?

Trotzdem Gruss von
Hartmut
 
AW: Lebt die DDR weiter?

Hallo Fortuna,

vielleicht solltest du dich auch mal darüber informieren, welcher der beiden deutschen Staaten Reparationen an die Siegermächte gezahlt hat. Westdeutschland wurden die Zahlungen an die Westmächte sehr bald erlassen, und es erhielt Hilfe über den Marshall-Plan, während Ostdeutschland resp. die DDR noch bis 1954 (1955?) an die UdSSR blechen musste.

Keine Angst, Hartmut, ich bin informiert.
Aber die Zahlungen der DDR 10 Jahre nach Ende des Krieges sind ja wohl ein Klacks verglichen mit dem, was Westdeutschland jahrzehntelang an Wiedergutmachung zahlte und noch zahlt. Außerdem hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Fakt ist, dass sich die DDR von den Naziverbrechen derart distanzierte, als hätten jene in einem weit entfernten Land stattgefunden und nicht im eigenen Wohnzimmer.
Diese Chuzpe, diese Verlogenheit!

Übrigens: Die Bundesrepublik hat sich selbst zum Rechtsnachfolger des Dritten Reiches erklärt. Den Begriff "Alleinvertretungsanspruch" solltest du eigentlich noch kennen, oder?

Klar hat sie das! Aber da hat sich die DDR schlau zunutze gemacht, dass sie nie als Staat von der Bundesrepublik anerkannt wurde.
Da hieß es plötzlich nicht mehr: wir sind ein souveräner Staat, der selbstverständlich auch für die Naziverbrechen gerade steht, weil wir genau so beteiligt waren! Nein, da beließ sie es gern dabei, dass das dumme Westdeutschland die Alleinverantwortung übernahm und auch die Zeche allein zahlte.
Aus schwarz weiß reden, das konnte die DDR meisterhaft, man denke nur an die "Schutzmauer", damit keine "Feinde" in die DDR dringen konnten.
Komischerweise rannten uns damals die Ostdeutschen die Bude ein, nicht umgekehrt...
Die DDR hat sich immer nur als Opfer dargestellt, hat nie für irgendwas Verantwortung übernommen, bis heute nicht!
Und von wegen "antifaschistische Erziehung" und diese sei "verinnerlicht", das ist ein taktisch verlogener Krampf und impliziert außerdem, dass in Westdeutschland demzufolge eventuell eine "faschistische Erziehung" stattfand?
Mir kannst du nichts erzählen...
Ein Großteil der "Erziehung" in der Ex-DDR bestand aus Hetze gegen Westdeutschland, ich weiß das, ich war oft genug in Thüringen, ich las die Zeitungen und hörte Radio. Und das alles auf eine derart primitiv verlogene Art und Weise, dass die BILD-Zeitung im Vergleich dazu ein Literaturmagazin darstellt!
Große Worte, in jeder Zeile FRIEDEN, FREUNDSCHAFT mit den Bruderstaaten, KLASSENFEIND, KRIEGSHETZER, VERBRECHER, NEOFASCHISMUS, KAPITALISMUS etc., laut schreiend, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Niemals ein Kehren vor der eigenen Haustür, die es dringend nötig gehabt hätte, nie ein Aufarbeiten der Vergangenheit, nicht die geringste Selbstkritik!
Und organisierte Jubelchöre und der ganze verlogene Scheiß, permanent. Es war eine total verdrehte unnatürliche Welt, gespenstisch geradezu!
Kein Wunder, dass viele verrückt wurden und sich umbrachten!
Diese andauernde Gängelei bis ins kleinste Detail, dieses Pressen in ausschließlich EINE Norm, diese eklatante Verletzung der Menschenwürde, grotesk!
Die jämmerliche Literatur und Kunst, die unter diesem "Regime" enstand, entstehen "durfte", die vorgeführte Farce der Wahlen!
Ich sehe natürlich, wie schwierig die ganze verrückte absurde Entwicklung gewesen sein muss für Menschen in der Ex-DDR, ich sehe sie wirklich, und ich weiß, dass der Einzelne hilflos dasteht.
Ich gebe niemandem die "Schuld".
Aber es soll mir mir bitte auch niemand diese Witzfigur von angeblichem "Staat" verteidigen oder verherrlichen!
Ich sehe die Fehler, die bei der Wiedervereinigung passierten und die ganze beschissene hoffnungslos verfahrene Situation.
Im Grunde alles nur, weil die Generation meiner Eltern saublöd war und unreflektiert und dumm auf einen größenwahnsinnigen Scharlatan und seine Drahtzieher reinfiel.
Denn es sind noch immer die Folgelasten besonders des 2. Weltkrieges und des Naziregimes, an denen Deutschland krankt. Aber bittschön Gesamtdeutschland, nicht nur ein Teil, und es wird Zeit, dass das alle mal kapieren und an EINEM Strang ziehen.


Kann es sein, Fortuna, dass du das Ende des "Kalten Krieges", gleichsam wie Dornröschen, verschlafen hast?

Trotzdem Gruss von
Hartmut

Warum soll ich den verschlafen haben?
Und was heißt "trotzdem" Gruß?
Bin ich für dich immer noch der "Klassenfeind"?
Wenn das so ist, dann hättest DU doch das Ende des kalten Krieges verschlafen!

Fortuna
schüttelt ihr weises Haupt
 
AW: Lebt die DDR weiter?

Wem diese Annahme zu spekulativ ist, der mag sich seinen eigenen (auch gesamtdeutschen) Vers darauf machen.



Du darfst mir ruhig einen gewissen Realitätssinn unterstellen.

Gruss
Hartmut


Also Hartmut, es gab in der BRD einen durchaus ähnlichen Fall mit unserem Philipp Jenninger. Auch hier Rede, auch hier Zwischenrufe, auch hier "Hören Sie auf!"

Ich glaube, du hast hier eine etwas fragwürdige Alleinvertretung für politisch korrektes Gedankengut bei den Weimarern konstruiert.

Ansonsten stimme ich Fortuna zu: 16 Jahre nach dem Mauerfall auf so merkwürdige Art einer Seite einer Eigenschaft zusprechen - du hast das, glaube ich, schon bei der Gleichberechtigung der Frau versucht, nun schon wieder - sehr fragwürdig...
 
AW: Lebt die DDR weiter?

War selbst nur einmal in der DDR nun Neu-BRD in Gera.

Die Menschen machten auf mich einen guten Eindruck,
man merkte ihnen an, sie standen auf einer Stufe.

Davon könnten wir viel lernen.:blume1:
 
AW: Lebt die DDR weiter?

Warum soll ich den verschlafen haben?

wegen deiner Schwarz-Weiss-Malerei, die so typisch für die Zeit des Kalten Krieges war.

Bin ich für dich immer noch der "Klassenfeind"?

Nein, Fortuna, aber ich bin wohl für dich so etwas wie ein rotes Tuch. Wenn ich versuche, gewisse Aspekte des Lebens in der DDR sachlicher darzustellen, dann wirfst du mir gleich Verteidigung oder gar Verherrlichung der DDR vor.

Und von wegen "antifaschistische Erziehung" und diese sei "verinnerlicht", das ist ein taktisch verlogener Krampf ...

Eben dieser Ansicht von einer Verlogenheit der antifaschistischen Erziehung in der DDR wollte ich mit meinem Hinweis auf den Spiegel-Artikel widersprechen.

Die jämmerliche Literatur und Kunst, die unter diesem "Regime" entstand, entstehen "durfte", ...

Wahrlich ein sehr differenziertes Bild des kulturellen und künstlerischen Lebens in der DDR! S. Mattheuer, E. Strittmatter, V. Braun, G. Kunert, B. Reimann und wie sie alle heissen: Was würden sie dir wohl antworten?

usw. usf.

Mir ist die Lust vergangen, weiter mit dir zu diskutieren. Das ist aber für mich nicht so tragisch, da du bisher kaum zu meinen Diskussionspartnern gehört hast.

Hass hat wenig mit Weisheit zu tun,
meint Hartmut
 
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AW: Lebt die DDR weiter?

Mir ist die Lust vergangen, weiter mit dir zu diskutieren. Das ist aber für mich nicht so tragisch, da du bisher kaum zu meinen Diskussionspartnern gehört hast.

Hass hat wenig mit Weisheit zu tun,
meint Hartmut

Lieber Hartmut,

ich werds schon überleben .. hoffe ich doch...
Aber im Ernst: ich weiß durch persönliche Kontakte zuviel vom Leben in der DDR, ich war oft selber da, und dieses Regime war immer ein rotes Tuch für mich. Was dort z.B. mit dem Haus meiner Eltern passierte, als meine Oma starb, ist eine Geschichte, die ich gar nicht erst erzählen will.

Und weißt du, die paar erlaubten Künstler von DDR Staats Gnaden, die auch sehr sehr vorsichtig sein mussten - was per se schon für jede Kunst kontraproduktiv ist - zählen überhaupt nicht! Bei B. Reimann sieht und spürt man die Staatssicherheit, die ihr beim Schreiben über die Schulter sah, zum Beispiel!
Denk mal an die, die abgehauen sind und die im Knast saßen!
Nee, jeder, der das Loblied der DDR singt, bekommt von mir Kontra, ich weiß zuviel.
Und trotzdem, ich bin, obwohl du mir das unterstellst, eben KEIN Schwarzweißmaler, kann ich die Leut verstehen, wenn sie sich in die relative Sicherheit ihres Gefängnisses zurückwünschen.
Nur - die gäbe es schon lange nicht mehr, die DDR war pleite, der Ostblock zusammengebrochen.
Ich verstehe auch, dass sich niemand einen Großteil seines Lebens "schlecht" machen lassen will, wahrscheinlich würde ich als Ex-DDR Bürgerin auch die Stacheln rausfahren.
Außerdem war die Wiedervereinigung denkbar schlecht organisiert, sie fand 20 Jahre zu spät statt und den Zorn auf die jetzige Regierung teilen alle mit den Ostdeutschen, das müsstest du doch wissen!
Ich hör jetzt auch auf und halte mich, wie ich es eigentlich eh mache in diesem Forum, aus politischen Diskussionen besser raus, es bringt nichts als Frust für alle Beteiligten.
Ich "hasse" dich nicht, Hartmut! Ich finde die gesamtdeutsche Geschichte furchtbar!

Fortuna
 
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