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Kinder haben keine Lobby

AW: Kinder haben keine Lobby

Sorry Ziesemann, ich muß jetzt mal was zur Lobby loswerden, nicht zum Kinderahlrecht.

Kurz, ich muß mich abreagieren, weil man um diese Zeit, naja eigentlich ab 15 Uhr schon, niemanden von diesen unfähigen Schreibtischhockern mehr ans Telefon kriegt.

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User: Bitte unbedingt den ganzen Beitrag Salems lesen!

Liebe Salem, völlig richtig, daß Du dies hier schreibst. - Ich verstehe Dich nur zu gut und werde morgen darauf eingehen. Aber erlaube mir jetzt schon diesen thematischen Schlenker: Gäbe es das von den Eltern auszuübende Kinderwahlrecht, würde solches nicht passieren. Dann schreckte man vor der geballten Macht der elterlichen Wahlzettel zurück.
Bis morgen und schimpf nur! Auch die Seele braucht mal Stuhlgang.
Gute Wünsche - Ziesemann
 
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an salem

Gäbe es das von den Eltern auszuübende Kinderwahlrecht, würde solches nicht passieren. Dann schreckte man vor der geballten Macht der elterlichen Wahlzettel zurück.
Bis morgen und schimpf nur! Auch die Seele braucht mal Stuhlgang.
Gute Wünsche - Ziesemann



auch von mir alles liebe und gute, salem.

....und: du stehst nicht alleine da, mir geht´s in der schule (1. klasse hauptschule in Ö) auch ganz mies: schlechte lehrer, schlechte pädagogik, ermüdender unterricht und dann ganz schnell eine sauschwere schularbeit, wo ordentlich abgenotet wird. :wut1:
so schafft unsere gesellschaft ganz schnell ihrer überdrüssige kinder, die erstmal nichts weiter hören wollen von schule, leistung und pflicht.

aber macht ja nix: gestern hörte ich in den nachrichten, dass die baubranche bauarbeiter sucht. na, denke ich mir, keine angst: in 2, 3 jahren habt ihr so viele, wie ihr wollt: sie werden in den grundschulen schon herangezüchtet.
weil zu mehr als zu unterklassejobs reicht´s durch dieses schulsystem ja für 80 % der kinder eh nicht.

lg kathi
 
AW: An Salem

Zuvor eine persönliche Bitte: Lies bitte, gerade als Moderatorin, genau, was ich geschrieben habe und unterstelle nichts, was ich nicht gesagt habe. - Du weißt, worauf ich anspiele.

Natürlich weiß ich von den näheren Umstände nichts, kenne nur Deine Darstellung (an deren Wahrheitsgehalt ich nicht zweifele, bitte mir dies nicht zu unterstellen!); aber um zu einem verobjektiven Urteil zu kommen, müßte ich auch die amtliche Stellungnahme erfahren.
Doch zunächst einmal teile ich Deine Empörung und würde als mehrfacher Vater auch "auf die Barrikaden" gehen.
Meine Empfehlungen, die ich nicht als Rat-schläge zu interpretieren bitte, weil darin das Wort "schlagen" steckt:
1. So viel Öffentlichkeit herstellen wie irgendmöglich
2. Postbriefe sind oft wirkungsvoller als eMails.
3. Bei Telephonaten stets um genauen Namen des Angesprochen bitten; ggf. Hinweis geben, daß das Gespräch mitgeschnitten wird. Die Erlaubnis dazu kann der andere verweigern, natürlich kannst Du trotzdem aufzeichnen, nur ist das dann nicht mehr gerichtsverwertbar.
4. Bei allen Eingaben, Beschwerden formloser Art usw. stets um Antwort bitten. Gegenüber kommunalen und Landesbehörden hast Du einen einklagbaren Rechtsanspruch auf Beantwortung.
5. Du wohnst in Düsseldorf? Dann an den Petitionsausschuß des NRW-Landtages schreiben (kein eMail); ggf. auch an den MP Rüttgers. - Egal, auch wenn sich beide als unzuständig erklären, Du erzeugst Wirbel.
6. Über alle Deine Aktivitäten die lokale und falls möglich auch die überregionale Presse unterrichten. - Wende Dich auch mal an den SPIEGEL, habe ich vor vielen Jahren mit der Meldung einer neofaschistischen Veranstaltung sehr erfolgreich getan.
7. Unbedingt möglichst viele Mütter und Väter als Mitstreiter suchen; diese auch veranlassen zu protestieren. Ein Beschwedebrief wandert in den Papierkorb, bei einem Dutzend werden die Sesself... wach.
8. Prüfen, ob Bürgerinitiative gegründet werden kann.
9. Als Provisorium: Selbsthilfegruppe zur Kinderbetreuung bilden, bestehend aus Elternteilen und Großeltern. - Falls möglich, eine professionelle Kraft vorübergehend aus eigenen Mitteln besolden.

Du siehst an Dir - diese Bemerkung kann ich mir nun doch nicht verkneifen -, welchen Belastungen, Mühen und auch finanziellen Aufwendungen Eltern ausgesetzt sind, die (hetero- und homosexuelle) Kinderlose nie zu tragen haben. Darin liegt das Unrecht, das beseitigt werden müßte. Ein Mittel dazu wäre: Kinderwahlrecht, ausgeübt durch die Eltern

Ich wünsche Dir mit viel Empathie Erfolg und Glück. - Laß mich mal wissen, wenn Du magst, wie's weitergeht, auch als PN genehm.
Beste Grüße - Ziesemann
 
AW: Kinder haben keine Lobby

Salem, ich verstehe deine Empörung und deine Wut, etwas wurde über deinen Kopf/euere Köpfe/die Köpfe der Kinder hinweg entschieden, was hauptsächlich euch betrifft. Das macht ungeheuer wütend. Aber vergiss in der Wut die Kinder nicht, sie sollten nicht bereits im Vorfeld des neuen Teams mit der Wut "geimpft" werden. Sorry, du schriebst ja, du seist Kinderpsychologin und wirst vielleicht jetzt auch noch auf mich zornig werden. Andererseits weiss ich auch, wie schnell sich frau vergisst ;). (Und dann weiss ich auch von meinem Gynäkologen, dass z.B. Hebammen die ängstlichsten Erstgebärenden sind *loool*.)
Und wenn du jetzt die halbe liebe Zeit herumtelefonierst und schreibst, bekommen sie bestimmt sehr viel mit...

Gesunde, fite Kinder in diesem Alter sind aber viel flexibler als wir und auch als wir uns vorstellen können, haben viel weniger Berührungsängste. Ich meine, das Auswechseln des ganzen Teams kann auch Absicht gewesen sein, den Kindern eine neue Phase einzuläuten. Ich kann/will nicht glauben, dass sich die Behörde keine Gedanken darüber machte und auch nicht, dass dort nur Schreibtischtäter und keine Profis sitzen.
Wären nur zwei Erzieherinnen (oder welche Bezeichnung auch immer die "Kindergarten-Tanten" tragen - ist absolut nicht abfällig gemeint!) ausgewechselt worden, so wäre es für sie in den ersten Wochen ungleich schwieriger, das Vertrauen der Kinder zu gewinnen, verstehst du, was ich meine? Gegenüber den zwei "Alten" hätten die "Neuen" einen schwierigeren Stand, so und auch so. Es ist nur ein Gedanke, ich kenne die Umstände nicht, um es auch nur annährend beurteilen zu können, versuche nur, auf der anderen Seite Profesionelles zu suchen und finden.

D.h. nicht, ihr solltet das alles einfach hinnehmen, aber gleichzeitig auch versuchen, dem (sollte sich nichts machen lassen) auch was Positives abzugewinnen, und es den Kindern am nächsten 1. Kindergartentag mitzugeben. Das scheint mir zur Stunde dann doch am wichtigsten.
Ich glaube, ein Domizilwechsel (was ja in unserer Zeit sehr häufig geschieht/z.T. geschehen muss) ist für ein Kind ein weit grösserer Einschnitt in das kleine Leben und trotzdem meistern das die gut vorbereiteten Kinder mit Bravour.

Liebe Grüsse und gutes Gelingen
C.


PS @ Ziesemann:

Danke schön für die Antwort. Dieses eine Mal lasse ich dich warten, aber natürlich nicht, um mich zu revanchieren. Es ist nur: Die Familie und das Essen rufen...
 
AW: Kinder haben keine Lobby

PS @ Ziesemann:

Danke schön für die Antwort. Dieses eine Mal lasse ich dich warten, aber natürlich nicht, um mich zu revanchieren. Es ist nur: Die Familie und das Essen rufen...

Danke. Die Famlie sollte stets absolute Priorität haben. Wie könnte gerade ich anders denken. - Im Übrigen - ich variiere eine berühmtes Wort von Charles de Gaulle, der Dir nicht unbekannt sein dürfte (gern schreibe ich auch das Original mit historischem Hintergrund - wenn Du möchtest): Auf die Antwort einer klugen Frau kann man nie lange genug warten.

Mit Adventsgruß - Ziesemann
 
AW: Kinder haben keine Lobby

Gesunde, fite Kinder in diesem Alter sind aber viel flexibler als wir und auch als wir uns vorstellen können, haben viel weniger Berührungsängste. Ich meine, das Auswechseln des ganzen Teams kann auch Absicht gewesen sein, den Kindern eine neue Phase einzuläuten. Ich kann/will nicht glauben, dass sich die Behörde keine Gedanken darüber machte und auch nicht, dass dort nur Schreibtischtäter und keine Profis sitzen.

Ich will den vorliegenden Fall jetzt nicht beurteilen, aber möchte das doch unterstützen.
Unser Sohn hat drei Schulwechsel problemlos verkraftet. Jetzt, am Ende der 2. Klasse gab es auch große Sorgen, weil die Klassenlehrerin weg war und eine Neue kam. Dann hieß es noch: Sie wollen überschüssige Lehrer aus dem Gymnasium holen, um Stellen aufzufüllen, das kann doch nur eine Katastrophe sein! :rolleyes:
Jetzt kommen aber die meisten Kinder mit der neuen Lehrerin gut klar und auch sonst läuft alles o.k. Bei einigen Kindern sind jetzt Probleme zu sehen, aber bei den meisten kann man sehen, dass da ein schwieriger Elternhintergrund ist. Die Anforderungen werden jetzt höher, aber ich verstehen diese Pauschalverurteilungen und die Panikmache manchmal nicht.
Im Übrigen sind das Entscheidungen auf institutioneller Ebene, das wird mit Kinderwahlrecht weder beeinflusst noch verhindert, auch wenn es hier noch 100 Mal wiederholt wird.
 
AW: Kinder haben keine Lobby

Im Übrigen sind das Entscheidungen auf institutioneller Ebene, das wird mit Kinderwahlrecht weder beeinflusst noch verhindert, auch wenn es hier noch 100 Mal wiederholt wird.
Also dieser Satz erscheint mir doch sehr erklärungsbedüftig.
1. Institutionen können geschaffen, geändert und sogar -praktisch aber selten - aufgehoben werden. - Das Bundesumweltministerium verdankt seine Entstehung der Wahlentscheidung zu Gunsten GRÜN.
2. In diesen Institutionen sitzen Menschen, ihr Handeln wird natürlich von den Wahlentscheidungen beeinflußt.
3. Institutionen exekutieren Gesetze und Verordnungen. Diese beruhen langfristig auf Wahlpräferenzen.

Wieso alle diese Faktoren nicht durch das Kinderwahlrecht beeinflußt werden können - ist mir schleierhaft. - Aus welchen Gründen machen sich wohl renommierte Verfassungsrechtler dafür stark, wenn das so folgenlos bleiben könnte?!
 
AW: An Salem

Zuvor eine persönliche Bitte: Lies bitte, gerade als Moderatorin, genau, was ich geschrieben habe und unterstelle nichts, was ich nicht gesagt habe. - Du weißt, worauf ich anspiele

Natürlich weiß ich von den näheren Umstände nichts, kenne nur Deine Darstellung (an deren Wahrheitsgehalt ich nicht zweifele, bitte mir dies nicht zu unterstellen!);
Hallo Ziesemann,

ich bin stets bemüht, nicht etwas zu unterstellen, sondern zu beschreiben, wie sich für mich etwas darstellt. Beim Thema Homosexualität scheiden sich nun mal unsere Geister, jeder von uns hat das Recht, des anderen Meinung gut oder schlecht zu finden, aber das heißt ja noch lange nicht, dass das etwas mit persönlichen Animositäten zu tun hat. Auch nicht wenn der Ton mal heftiger wird, bedenke halt, man kann mit jedem Text bei jemand anderem Emotionen auslösen, die vielleicht für den anderen schwer zu verstehen sind.
Und zu deiner Beruhigung, ich interpretiere auch nicht besonders viel in Beiträge hinein, ich nehme das geschriebene Wort wie das gesprochene, und wenn ich mir unsicher bin frag ich nach. Also keine Sorge, von Unterstellungen und Verfolgungswahn (meinerseits) fehlt jede Spur.

aber um zu einem verobjektiven Urteil zu kommen, müßte ich auch die amtliche Stellungnahme erfahren.
Tja die sieht zunächst so aus, dass der AWO-Geschäftsführer von unserem Kreis, eine lapidare "Eröffnung der Entscheidung" über den Elternrat bekannt gegeben hat. Von Begründung fehlt (nur offiziell) jede Spur. Für Dienstagabend ist ein Elternabend mit allen Verantwortlichen angesetzt. Wir warten ab.

1. So viel Öffentlichkeit herstellen wie irgendmöglich
Ist im Gange, aber schwierig so vor den Festtagen.
2. Postbriefe sind oft wirkungsvoller als eMails.
Ich weiß, das Problem ist einfach nur die Zeit. Ein Brief braucht normal mindestens einen manchmal aber auch zwei Tage. Dann liegt er erstmal der Poststelle des Verwaltungsgebäudes vor und bis er von dort beim entsprechenden Sachbearbeiter liegt, sind mindestens 2 Tage meist aber 3 vergangen, noch dazu herrscht Weihnachtspostchaos. Uns bleibt aber nur noch die nächste Woche um aktiv zu sein. Danach sind die Ferien.
E-Mails sind nicht unbedingt besser, ich weiß ja, aber es ging schneller.
3. Bei Telephonaten stets um genauen Namen des Angesprochen bitten; ggf. Hinweis geben, daß das Gespräch mitgeschnitten wird. Die Erlaubnis dazu kann der andere verweigern, natürlich kannst Du trotzdem aufzeichnen, nur ist das dann nicht mehr gerichtsverwertbar.
Auch mal ne Idee, leider lassen sich "die" Verantwortlichen wohl bis Dienstag am Telefon verleugnen. Gestern ging schon nix mehr.

4. Bei allen Eingaben, Beschwerden formloser Art usw. stets um Antwort bitten. Gegenüber kommunalen und Landesbehörden hast Du einen einklagbaren Rechtsanspruch auf Beantwortung.
Habe ich gemacht, also dringlichst drum gebeten.
5. Du wohnst in Düsseldorf? Dann an den Petitionsausschuß des NRW-Landtages schreiben (kein eMail); ggf. auch an den MP Rüttgers. - Egal, auch wenn sich beide als unzuständig erklären, Du erzeugst Wirbel.
Das ist eine Aufgabe für einen engagierten Vater, sollte hin zu kriegen sein.
Bringt mich auch auf die Idee, unseren Bürgermeister zu informieren, der geht wenns um die Kinder geht immer ans Telefon (bzw. seine Dame stellt dann durch) oder ruft zurück. Wenn er auch sonst nix taugt.
6. Über alle Deine Aktivitäten die lokale und falls möglich auch die überregionale Presse unterrichten. - Wende Dich auch mal an den SPIEGEL, habe ich vor vielen Jahren mit der Meldung einer neofaschistischen Veranstaltung sehr erfolgreich getan.
Lokal sind die Grundsteine gelegt, wir warten auf Antwort. (Darum hat sich gestern die Elternvertreterin aus einer Gruppe gekümmert) Überregional interessiert es glaube ich, höchstens die Bild. Streng genommen ist diese Sache ein Prozess, der jeden Tag in Deutschland irgendwo stattfindet. Es scheint gerade in den sozialen Berufen Usus zu sein, mit Mitarbeitern und Kindern nicht immer so ganz sozial zu handeln. Niemanden juckts...
7. Unbedingt möglichst viele Mütter und Väter als Mitstreiter suchen; diese auch veranlassen zu protestieren. Ein Beschwedebrief wandert in den Papierkorb, bei einem Dutzend werden die Sesself... wach.
Seit gestern bildet sich so langsam etwas, ich glaube es werden doch noch einige aktiv werden.
8. Prüfen, ob Bürgerinitiative gegründet werden kann.
Glaube dafür sind wir zu wenige.
9. Als Provisorium: Selbsthilfegruppe zur Kinderbetreuung bilden, bestehend aus Elternteilen und Großeltern. - Falls möglich, eine professionelle Kraft vorübergehend aus eigenen Mitteln besolden.
Die Leiterin, ein Mitarbeiter, sowie eine Exmitarbeiterin (die auch involviert ist) und ich, denken darüber nach, eine Elterninitiative zu gründen. (Bei uns stehen ehemalige Kiga-Gebäude von kirchlichen Trägern leer, wegen der kirchlichen Sparmaßnahmen, Bedarf ist ebenfalls vorhanden.)

Ich wünsche Dir mit viel Empathie Erfolg und Glück. - Laß mich mal wissen, wenn Du magst, wie's weitergeht, auch als PN genehm.
Ich glaub in die PNs passen nie so viele Zeichen...:)

Danke Ziesemann, du siehst einige Ideen sind schon angelaufen, aber auch alles andere werde ich notieren und vorbringen bei den anderen.
Danke wirklich für deinen Beitrag.
Ich glaub ich antworte Celine jetzt lieber separat, wird sonst zu voll.
Schönen Abend noch
Sal
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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AW: Kinder haben keine Lobby

Hallo Celiné,
ich antworte dann mal :)
Aber vergiss in der Wut die Kinder nicht, sie sollten nicht bereits im Vorfeld des neuen Teams mit der Wut "geimpft" werden. Sorry, du schriebst ja, du seist Kinderpsychologin und wirst vielleicht jetzt auch noch auf mich zornig werden.
Hey Celiné, ich werde nicht zornig auf dich, um Gottes Willen. Natürlich reißen wir uns zusammen, ich versuche schon, meinen Sohnemann in dieser Sache außen vor zu lassen, er bekommt wirklich wenig von der Sache mit, so professionell kann ich (zugegeben gerade noch eben) sein. Meine Anspannung nimmt er schon wahr (ohne Details zu kennen), aber nur am Rande, er zählt doch zu verbissen die Tage bis Heiligabend. *gg* . Gespräche im Kindergarten werden in der Küche, im Büro oder nach dem Kinder abgeben, vor der Haustür geführt. Und zu hause verziehe ich mich für E-Mails und Telefonate ins Büro. Er weiß im Prinzip momentan noch nicht sehr viel, ich werde ihn wohl morgen mal vorsichtig aufklären und noch ein paar Abschiedsgeschenke basteln.

Gesunde, fite Kinder in diesem Alter sind aber viel flexibler als wir und auch als wir uns vorstellen können, haben viel weniger Berührungsängste.
Unbestritten, das hab ich schon mal irgendwo gehört *lol* Nein, im Ernst, in unserer Einrichtung gibt es leider nicht nur Otto-Normal-Kinder. Wir haben leider viele schwierige Fälle, sprich Entwicklungsverzögerte, und halt Kinder mit ganz massiven Defiziten im Bereich Vertrauen, Bindung, Selbstbewußtsein u.ä. Diese Kinder sind halt eben nicht immer stark und fit, für massive Veränderungen. (Unsere Einrichtung ist sehr klein (32 Kinder in 2 Gruppen) und baut auf familiäre Strukturen, das zieht natürlich Eltern an, die Kinder mit Defiziten haben. Für unseren Sohn haben wir auch gezielt eine Einrichtung gesucht, die genau so arbeitet, da er im alten großen Kindergarten absolut unterging.)

Ich meine, das Auswechseln des ganzen Teams kann auch Absicht gewesen sein, den Kindern eine neue Phase einzuläuten. Ich kann/will nicht glauben, dass sich die Behörde keine Gedanken darüber machte und auch nicht, dass dort nur Schreibtischtäter und keine Profis sitzen.
Ich wollte es auch nicht glauben, aber es ist defacto so, dass beide Verantwortlichen Vorgesetzten über keinerlei pädagogische oder erzieherische Ausbildung verfügen. Beide kommen aus dem wirtschafts- u. kaufmännischen- (!!!) Bereich. Sie sind ja Geschäftsführer und haben ihre Arbeitsstätte nicht direkt in der Einrichtung. Die Leiterin ist selbstverständlich in der Einrichtung und entsprechend ausgebildet und kompetent. Sie ist aber in der Hierarchie den beiden GFs untergeordnet, logo.
Sie lehnt wie alle MA, diese Entscheidung auch völlig ab.
Seit gestern weiß ich von der Elternvertreterin, dass zum Beispiel der Gutachter seine Arbeit vorzeitig unvollendet abbrechen mußte, weil die Situation das Budget überschritten hat. Dies ist ein Punkt auf meiner Liste, den ich mir beim Elternabend von den beiden bestätigen lasse.
Sicher, sie haben eingesehen, dass es so für keinen mehr dort weiter geht, aber sie haben die einfachste Möglichkeit gewählt.
Der Kindergarten ist übrigens kein städtischer, sondern gehört zu einer wohltätigen Einrichtung. Die haben die Trägerschaft. Das heißt, das Jugendamt hat damit nur zweitrangig was zu tun und hat bei den Entscheidungen keinen Einfluß gehabt. Es engagiert sich erst, sobald Beschwerden eingehen, quasi als Aufsichtsbehörde. Dann, erst dann, sind die Handlungsbefugt, wurde mir erklärt.
Wären nur zwei Erzieherinnen (oder welche Bezeichnung auch immer die "Kindergarten-Tanten" tragen - ist absolut nicht abfällig gemeint!) ausgewechselt worden, so wäre es für sie in den ersten Wochen ungleich schwieriger, das Vertrauen der Kinder zu gewinnen, verstehst du, was ich meine? Gegenüber den zwei "Alten" hätten die "Neuen" einen schwierigeren Stand, so und auch so. Es ist nur ein Gedanke, ich kenne die Umstände nicht, um es auch nur annährend beurteilen zu können, versuche nur, auf der anderen Seite Profesionelles zu suchen und finden.
Wie gesagt, bisher weiß ich auch nur inoffizielles, da ja außer der Eröffnung nichts weiter kam. Frau Elternrat sagte mir aber, man habe bei ihr die Entscheidung damit begründet, dass immer wenn Personal neu dazu kam, die Situation folgte, dass die Neue sich zwischen den Stühlen sah. Damals war aber auch noch nie die Rede von Versetzungen. Also ist jetzt die Ausgangssituation eine andere. Keine Neue muß sich mehr für ein Lager entscheiden, sondern alle wissen, dass Alt und Neu nur vorrübergehend zusammen arbeiten. Von daher ist das auch entkräftet. Wie gesagt ich habe meine Liste, und da stehen solche Sachen mit drauf, weil ich das natürlich aus erster Hand hören möchte.


D.h. nicht, ihr solltet das alles einfach hinnehmen, aber gleichzeitig auch versuchen, dem (sollte sich nichts machen lassen) auch was Positives abzugewinnen, und es den Kindern am nächsten 1. Kindergartentag mitzugeben. Das scheint mir zur Stunde dann doch am wichtigsten.
Sicherlich ist das das wichtigste. Und genau deshalb versuchen wir ja eine zeitliche Entzerrung zu erreichen, damit alle Kinder und nicht nur die fitten, ihre Zeit bekommen. Denn das ist das was wir jetzt tun können und dafür nutze ich alle Wege und setze meine Kräfte ein. Nicht zuletzt, weil ich eben weiß, dass eine Gruppe mit 1 oder 2 schwierigeren Kindern weniger Probleme hat als eine wo mehr als die Hälfte Unterstützung benötigt, so wie hier.
Wenn wir nichts erreichen können, wäre ich die letzte, die das neue Personal ablehnt. Sicher würden wir dann das beste draus machen. Ich hoffe die Neuen sehen das auch so, denn schließlich wurden diese aus verschiedenen Einrichtungen herausgenommen, in denen sie sich wahrscheinlich wohlfühlten. Auch sie haben einen Grund zum Groll. Ja auch davor ist mir ein wenig mulmig, man weiß halt nicht, wie sie damit umgehen.

Ich glaube, ein Domizilwechsel (was ja in unserer Zeit sehr häufig geschieht/z.T. geschehen muss) ist für ein Kind ein weit grösserer Einschnitt in das kleine Leben und trotzdem meistern das die gut vorbereiteten Kinder mit Bravour.
Stimmt, meiner mußte auch bereits einmal wechseln, wie viele Kids aus unserer Einrichtung. Dennoch finde ich, man muß Kindern eine längere Abschiedsphase gewährleisten und solche Schritte behutsamer angehen. Wenn man umzieht (als Beisp.), dann hat man ja in der Regel mindestens 4-6 Wochen Zeit um diese Phase einzuläuten.
Ich sage ja nicht, es schadet den Kindern ihr Leben lang. Um Gottes willen, nicht dass das falsch verstanden wird. Ich meine nur, es entstehen jetzt Probleme, die man Kindern und Eltern ersparen könnte. Auf lange Sicht wird es ihnen bestimmt nicht schaden, bis sie verheiratet sind ist alles vergessen *lol*
Da will ich auch gar keine Panik machen, dass wäre völlig unbegründet.
Allerdings sind Rückschritte in diesem Alter auch nicht so prima, besonders nicht für die Vorschulkinder.

Ich möchte einfach nur nochmal betonen, um welche Punkte es mir wirklich geht.
1. Der zu kurze Abschied und seine Massivität (alle gehen)
2. Die Art und Weise, wie die Geschäftsführer dies durchbügeln in der kurzen Zeit, nur um es bequem zu haben, weil uns so weniger Zeit bleibt uns zu wehren. Solch eine Berechnung mag ich nicht, es zeigt mir, man nimmt weder Eltern noch Kinder noch Personal ernst. Nichts hätte z.B. gegen den 01.02.07 gesprochen. So ein Verhalten verurteile ich menschlich zutiefst, es ist eine Arroganz ohne Gleichen. Dann hätten wir zwar auch Aktion gezeigt, aber der überwiegende Groll der Eltern geht in die Richtung "Das geht ja viel zu schnell, wie soll das nur gehen?"
3. Der Umgang mit den Mitarbeitern, den Alten wie auch den Neuen. Auch ihnen hätte man mehr Gewöhnungszeit geben müssen. Wenn ich von Fabrik A zu Fabrik B versetzt werde, ist das erstmal weniger tragisch, muß ich mich doch im besten Fall nur an die gleiche Maschine an einem anderen Standort gewöhnen. Unsere Mitarbeiter haben jedoch die ganze Zwischenmenschliche Palette zu durchleben, Bindung ist ja nicht nur von den Kindern aus zu betrachten, sie existiert ja auch umgekehrt.
4. Das ignorieren der Kinder, die wirklich nicht einfach sind, und die man um die Situation durch eine Entzerrung oder ein dauerhaftes Verbleiben von zumindest einer Kraft, um diese Situation herummanövriert hätte.
Wenn ich im sozialen Bereich arbeite, dann ist genau das meine Aufgabe und dann erfülle ich diese. Es geht in keinster Weise darum, dass die Kinder dauerhaften Schaden nehmen, das habe ich ja schon gesagt. Es geht um die Mühe und die soziale Ideologie, die man sich hätte machen und leben müssen.
Sonst darf ich mich nicht wohltätiger sozialer Verband nennen.

Nee Celiné, ich bin wirklich nicht böse wenn jemand Kritik übt. Ich bin halt nur konsequent und setze mich für meine Prinzipien und Einstellungen ein, und da ist es normal, dass der eine oder andere etwas anders sieht. Ich finds völlig ok.
Für mich passte es hier einfach zum Thema Kinderlobby sehr gut hin, weil es für mich präsentiert, wie selbst die Wohlfahrtsverbände ihre Prioritäten setzen und dass die Kinder oftmals hinter den Erwachsenen stehen und einfach "übersehen" werden, die Ergebnisse von Entscheidungen aber dafür dann voll mittragen müssen. Da hörts eben bei mir auf.

Gute Nacht
Sal
 
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