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Jeder Zweite geht fremd ?

hallo suche,

ich gehe die absätze am besten einzeln durch

Natürlich beschränkt sich das Thema nicht nur auf die Männer. Frauen tun das auch. Ich kann da nur von mir sprechen. Aber wer outet sich in dieser Beziehung schon gern?

yep, da kann ich zustimmen
daher werden umfragen auch anonym gemacht, damit die angaben der wahrheit näher kommen

Ich habe die Männer über die Erfahrungen von anderen Frauen und meine eigenen ins Visier genommen. Es gibt Überschneidungen.

Es hat so ausgesehen, als hätte jede Frau unter der Untreue Ihres Mannes, Lebensgefährten oder Freundes gelitten. Die Untreue war häufig eine Folge der Enttäuschung, ob es sich nun um die Untreue oder auch Brutalität des Mannes gehandelt hat. Bestimmt hat es auch andere Gründe gegeben, die sie von "Schuld" nicht freigesprochen haben, jedoch eher weniger.


wenn man jemanden über seine früheren beziehungen oder ähnliches sprechen lässt, dann sieht die geschichte selten so aus, dass der befragte die schuld vornehmlich bei sich selbst sucht
ich kenne niemanden, der liebt oder geliebt hat, und noch nicht verletzt wurde
der unterschied dabei ist, dass frauen eher über ihre verletzungen sprechen als männer
daraus zu schließen, dass frauen öfter oder mehr verletzt wurden, ist nicht zulässig
sei es nun enttäuschung oder auch brutalität, die als rechtfertigung angegeben wird: es hätte immer auch die möglichkeit gegeben, die jeweilige beziehung zu beenden anstatt fremd zu gehen

Ein Mann hat mir einmal erklärt auf meine Frage, wieso Männer so oft und so schnell ihre Freundinnen verließen: "Normalerweise dauert eine Beziehung nur drei Monate, darnach wechselt der Mann gern die Frau."

dieses "normalerweise" gilt vielleicht für ihn, aber wohl nur für eine minderheit an erwachsenen
bei teenagern, männlich wie weiblich, sind 3 monate schon eine beachtliche zeit
wie alt war jener mann ?

Das hat mich hellhörig gemacht.

Wenn die Frau für den Mann in erster Linie als Mutter und Haushältrin fungiert und sich auch so behandelt fühlt, wird sie eher zur Untreue neigen. Schließlich will sie in erster Linie als Frau und Mensch eine gewisse Wertschätzung und Anerkennung, die sich natürlich im Benehmen des Mannes zeigt, erfahren.

Außerdem wird die Frau sehr häufig als Haushälterin, Putzfrau und Quartiergeberin benützt und ausgenützt.


ja, mit so einer beziehung beziehung ist schon mal der grundstein fürs fremdgehen geschaffen
selbiges ist aber zumindest ebenso oft geschlechtlich umgekehrt anzutreffen, indem der mann als quartiergeber (du meintest wahrscheinlich bei frau als quartierpfleger anstatt -geber), brötchengeber und statussymbol benützt und ausgenützt wird, und während seiner geschäftsreisen es im haus auch eher geschäftig zugeht
findet ein partner in der beziehung keine erfüllung, sucht er sich diese wo anders
dies gilt für beide geschlechter gleich viel


Auch wenn sie den Mann verlässt, kommt sie vom Regen in die Traufe. Männer sind mehr von ihren Trieben geleitet als die Frau, daher neigen sie auch mehr zur Untreue und verursachen dadurch mehr Leid. Dass eine Frau auch Leid verursachen kann, das ist hauptsächlich die Antwort auf das Verhalten des Mannes.

frauen sind um nichts weniger von ihren trieben geleitet, doch veranlassen sie ihre triebe zu anderen handlungen
männer und frauen sind gleich treu oder untreu (schon alleine die mathematik beweist das)
dass eine frau von sich aus kein leid zufügt, vor allem auf emotioneller ebene, ist schlichtweg falsch
männliche opfer sprechen nur weniger darüber

Ausnahmen gibt es immer. Aber was ist die Regel?

Männer betrügen oft und halten dies für normal, aber wehe die Frau macht dasselbe. Wie oft ist es schon zu Mord und Totschlag von Seiten des Mannes gekommen. Da kann ich nicht mehr an verletzte Liebesgefühle glauben, sondern nur mehr an gekränkte Eitelkeiten.


wenn man obiger statistik glauben darf (ähnliche statistiken kommen quasi zum gleichen ergebnis), dann ist es eben nicht so, dass männer öfter betrügen als frauen
was aber zutrifft ist, dass männer eher erwischt werden
wenn frauen betrügen, stellen sie es geschickter an
auch sind frauen darin geschickter, leichte veränderungen im verhalten ihres partners festzustellen als männer dies bei frauen tun
wahr ist hingegen, dass die mehrzahl an morden aus eifersucht von männern durchgeführt werden
das liegt an der tatsache, dass männer bei verletzung eher selbst handeln, frauen eher darüber sprechen und handeln lassen
in diesem fall ist der eher "männliche weg" der frau physische gewalt anzutun, der eher "weibliche weg" den partner durch missbrauch der kinder als mittel zum zweck (kindesentzug) oder durch anwälte den mann zumindest finanziell zu ruinieren
verletzte eitelkeit kann bei beiden gleich treffend als motiv gesehen werden


Die einfühlsamen Männer gibt es bestimmt auch, doch muss man sie mit der Lupe suchen.

das klingt nach einer aussage getroffen in der enttäuschung
wenn eine frau einen mann sucht, der wie eine frau sein soll, dann muss sie tatsächlich lange suchen (kann aber dennoch fündig werden)

Die Männer sind noch immer nicht so weit, dass sie freiwillig die Hälfte der Verantwortung in einem Haushalt übernehmen. Wenn sie sich nach dem Büro natürlich noch mit ihrer hübschen Sekretärin treffen, haben sie ja keine Zeit mehr dazu. Müde von der anstrengende Arbeit lassen sie sich in den Ohrensessel fallen und die Frau, die auch außerhalb der Familie gearbeitet hat, darf ihm die Patschen bringen und auch sonst noch alles Mögliche und Unmögliche für ihn tun.

naja, das kann jeder mann und jede frau in ihrer beziehung selbst bestimmen
wenn sich ein partner in der beziehung bzw in der aufteilung der aufgaben benachteiligt fühlt, liegt es an ihm selbst und nicht am partner, etwas zu ändern
tritt die gewünschte änderung nicht ein, steht es jedem frei die beziehung zu beenden
nicht für das einstehen, was man will und sich nachher beschweren ist nur faulheit bzw feigheit mit nachfoglendem drücken vor der eigenen verantwortung für die beklagten umstände

Ih wäre ja so froh, wenn ich nicht recht hätte. Gute Argumente der gegenteiligen Ansicht sind gefragt!!!

du kannst froh sein, denn die beobachtungen, die du gemacht hast sind entweder verzerrte tatsachen oder einzelfälle :)

lg,
Muzmuz
 
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Jeder zweite geht fremd

Liebe Muzmuz,

habe Deinen Beitrag überflogen, werde mich morgen nochmals damit beschäftigen.


Bis dann

Gute Nacht! :engel1:
 
louiz30 schrieb:
Auch habe ich mich gefragt, warum zB Männer ihren Auslauf brauchen, zum Fußball gehen, in die Kneipe oder zum Skat-Spielen? Suchen sie dort etwas was sie zuhause nicht bekommen und leben sie sich dort in einer Form aus, die sie zuhause nie ausleben würden? Ist das Fremdgehen auf anderem Niveau?
Auch Frauen brauchen ihren Auslauf. Zu diesem Thema gibt es in Österreich gerade eine Plakataktion von einem Ministerium, die mir sehr gut gefällt. Z.B.: ein Hemd mit einem Bügeleisenbrandfleck. Dazu: <"Morgen brenne ich durch" Man(n) glaubt es kaum: Frau braucht Zeit und Raum.> Finde ich sehr treffend.

Was Frauen und Männer dort suchen ist, glaube ich, einfach ein Stückchen "eigenes Leben", sie wollen ein bisschen für sich sein, Abstand gewinnen, Ausgleich haben, etc. Das allein ist kein "Fremdgehen".

Es ist für mich immer wieder verwunderlich, daß der Aufschrei beim sexuellen "Fremdgehen" immer am lautesten ist. Das muß einen Grund haben.
Von Besitz- und Machtansprüchen und Gewissheit die eigene Nachkommenschaft betreffend haben wir ja bereits gehört. Abgesehen davon glaube ich ganz einfach, dass die körperliche Vereinigung etwas Besonderes ist und sein sollte. Sie geht über das Körperliche hinaus. Es war auch in diesem Thread von "Verschmelzen" die Rede, Rüdiger Dahlke spricht von einem "Einheitserlebnis", das nicht notwendigerweise mit einem Orgasmus zusammenhängen muss (ich denke, Letzterer kann einfach körperlicher Ausdruck des Ersteren sein), das über den sexuellen Höhepunkt hinausgeht.
Wenn du's gerne ein bisschen poetischer hast, lies einfach bei Antoine de Saint-Exupery nach, und zwar im "Kleinen Prinzen", wo der Fuchs dem Prinzen erklärt, wie die Sache mit den Rosen sich verhält.
Nun, und wenn es darum geht, ob einen mit dem Partner etwas Besonderes verbindet oder nicht, kann ich mir schon vorstellen, dass es da einen Aufschrei gibt...:bwaah:

Liebe Grüße
Jane
 
louiz30 schrieb:
Meine Frage ist nur, warum hört das "jeder Partner sollte auch sein eigenes Leben führen" beim Sex auf und bei anderen Dingen ist man tolerant? Mich würde das wirklich mal interessieren, warum ein "Seitensprung" selbst gute und langjährige Ehen zum Scheitern bringt und andere Probleme nicht.
Hallo louiz!

Gegenfrage (nur als Beispiel!): Warum erzählst du, wenn es dir, angenommen, schlecht geht und du Probleme hast, nur deinem Freund davon und nicht auch deinen Nachbarn, dem Seppi, der Mitzi-Tant', obwohl sie dir auch sympathisch sind? Wahrscheinlich, weil dir dein Freund in dieser Hinsicht nähersteht. Natürlich würdest du ihnen allen erzählen, wenn du einen Schnupfen hast oder dir dein linkes Knie wehtut... Verstehst du, was ich meine?

Ich denke, dass ein Seitensprung mehr mit einer Ehe, einer Beziehung, zu tun hat, als man im Allgemeinen glaubt. Psychologen sagen sogar, dass "der Dritte", d.h. der, der in die Ehe "einbricht", ziemlich unbedeutend ist. Wenn also ein Seitensprung eine ehe kaputtmacht, hatte die Ehe schon vorher einen entsprechenden Knacks. Vielleicht wäre dann der Seitensprung eine Chance, diese ohnehin vorhandenen Probleme aufzuarbeiten. Was natürlich keine Aufforderung zum Fremdgehen sein soll... :)

LG
Jane
 
fusselhirn schrieb:
@louiz30
Ich kann wieder nur für mich reden. Ich denke, es liegt an mehreren Faktoren. Ich gehe jetzt mal von dem Standard-Sex aus. Miteinander schlafen ist eine Sache von genau 2 Personen, die sich in diesem Augenblick sehr nah sind. Im Normalfall ist dies nicht nur körperlich der Fall. Die Menschen müssen in diesem Augenblick ihre "Maske, Mauer, Schutzwall" fallen lassen um zu verschmelzen. Das heisst sind in diesem Augenblick genauso verletzlich wie eine Giraffe die am Wasserloch trinkt. Es gelingt natürlich nicht immer sich zu öffnen, aber dann ist der Sex nicht so gut und die Befriedigung nur oberflächlich.(Meine Erfahrung)

Ein anderer Punkt ist der biologische. Sex(Fortplanzung) liegt in der Natur des Mensch, also kommt er direkt nach den existenziellen Bedürfnissen, d. h. sehr hohe Wertigkeit.

Da wir eine besitzorientierte Gesellschaft sind spielt bei vielen auch noch Fromms "HABEN" eine Rolle. Du weisst, was ich meine.
Hi fusselhirn,

das hast du sehr treffend und sehr schön beschrieben!

LG
Jane
 
in gewissem umfang kann ich zustimmen, dass es sich dabei um fremdgehen auf einer anderen ebene handelt

beim fremdgehen holt man sich etwas, was man sich nicht innerhalb der partnerschaft holen kann, eben außerhalb

wenn ein mann das bedürfnis nach männlicher gesellschaft hatund dieses bedürfnis von seiner frau nicht befriedigt werden kann (no na!), dann holt er es sich eben wo anders

ebenso bei einer frau, die ein von-frau-zu-frau-gespräch braucht und das eben nicht mit ihrem mann führen kann

wenn aber die außereheliche erfüllung dieser bedürfnisse keine konkurrenz- oder verlustangst auslöst, stellt sie kein problem dar

nehmen jene aktivitäten aber über hand, dann werden sie zum problem
"dir ist dein fußball/deine freundinnen/dein hund/dein auto/etc... wichtiger als ich"
dann können die verlustängste wieder zutage treten und szenen ähnlich bei sexueller untreue spielen sich ab

lg,
Muzmuz
 
Muzmuz schrieb:
auch wenn man sich des triebes bewusst ist, kann man ihn schwerlich bewusst steuern
je stärker der trieb, desto schwieriger, andere handlungen als jene, die der trieb verlangt, zu setzen

nicht nur hier, auch beispielsweise beim harndrang gilt ähnliches
man kann es eine zeit lang zurückhalten; steuern ob man auf die öffentliche toilette geht oder bis zu hause wartet
ist aber der drang zu stark, wird die entscheidung von "der natur" getroffen ;)
Hallo Muzmuz,

dann hätte jeder "Triebtäter" eine prima Entschuldigung und der Mensch keine Verantwortung für sein Handeln. Dem kann ich mich nicht anschließen.
die menschliche natur ist nicht auf lebenslange monogamie ausgerichtet
das zeigt sich nicht nur im fremdgehen, sondern auch in der zahl der trennungen und deren zeitpunkte
Vom einen kann man nicht auf's andere schließen. Trennungen gibt es nicht deshalb, weil wir nicht monogam sein können, sondern weil mit Problemen anders umgegangen wird und man schneller (weil finanziell möglich) daraus die Konsequenzen (Trennung) zieht. Ohne das hier bewerten zu wollen.

LG
Jane
 
Muzmuz schrieb:
nehmen jene aktivitäten aber über hand, dann werden sie zum problem
"dir ist dein fußball/deine freundinnen/dein hund/dein auto/etc... wichtiger als ich"
dann können die verlustängste wieder zutage treten und szenen ähnlich bei sexueller untreue spielen sich ab
Genau das ist der Punkt! Drum meinte ich ja auch, dass die ganze Sache über das bloße Begehren, etc. hinausgeht!

LG
Jane
 
Muzmuz schrieb:
ebenso verhält es sich mit anderen "trieben"
hunger und durst lassen sich schlecht wegdenken
man kann sich für eine gewisse zeit ablenken, aber wenn das gefühl zu stark wird, bricht die selbstkontrolle zusammen
so gelingt es auch niemandem, sich durch simples luft anhalten selbst zu ersticken
man erlebt zwar selbst mit, wie man wieder luft holt, aber kann es bei zu großen drang nicht verhindern
Andrerseits gibt es Menschen, die durch einen Hungerstreik zu Tode gekommen sind. Sie haben ihre Triebe (Selbsterhaltungstrieb) "besiegt". Wieder ohne das hier werten zu wollen. Und wieder Blumenthal: "Der Mensch kann immer auch anders"...

LG
Jane
 
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Hallo janes,

dann hätte jeder "Triebtäter" eine prima Entschuldigung und der Mensch keine Verantwortung für sein Handeln. Dem kann ich mich nicht anschließen.

das klingt für mich nach "es kann nicht sein, was nicht sein darf"
kannst du dich nicht anschließen, weil es faktisch nicht richtig ist, oder weil du die konsequenz der fakten ablehnst ?

ich habe oben schon geschrieben, dass es strafrechtlich so aussieht, dass die tat nur dann entschuldigt wird, wenn der täter sich des unrechts seiner tat nicht bewusst war oder er aber keine möglichkeit hatte anders zu reagieren
(beispielsweise frau hält mann die pistole an den kopf und fordert ihn auf, jemand anders zu vergewaltigen....falls er in dieser situation überhaupt einen hochkriegt und die vergewaltigung vollzieht, ist er entschuldigt)

da aber die meisten vergewaltigungen nicht so aussehen, werden so gut wie keine überführten vergewaltiger freigesprochen
wohl aber kann es milderungsgründe geben

analog dem kindsmord im zustand der postnatalen depression
die hormone spielen verrückt und führen zu einem verbrechen
wenn schuldfähigkeit festgestellt wird (und das wird sie zumeist), dann folgt eine verurteilung, aber der hormonelle ausnahmezustand wird als milderungsgrund berücksichtigt
bei kaltblütig geplantem kindsmord gilt dieser milderungsgrund nicht

Vom einen kann man nicht auf's andere schließen. Trennungen gibt es nicht deshalb, weil wir nicht monogam sein können, sondern weil mit Problemen anders umgegangen wird und man schneller (weil finanziell möglich) daraus die Konsequenzen (Trennung) zieht. Ohne das hier bewerten zu wollen.

ich habe nicht geschrieben, dass wir nicht monogam sein können, ich habe geschrieben, dass wir nicht monogam veranlagt sind


lg,
Muzmuz
 
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