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Ist Vertrauen ein Gefühl?

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Vertrauen ist kein Gefühl, es ist ein Prinzip, hat sehr wohl eine kognitive Komponente. Das Gefühl ist dabei sehr wichtig, aber nur als Schnittstelle zum Unterbewusstsein; kann in die Entscheidung dafür oder dagegen einbezogen werden.
 
Vertrauen ist kein Gefühl, es ist ein Prinzip, hat sehr wohl eine kognitive Komponente. Das Gefühl ist dabei sehr wichtig, aber nur als Schnittstelle zum Unterbewusstsein; kann in die Entscheidung dafür oder dagegen einbezogen werden.

Das kann man auch über andere Gefühle aussagen. Wie es auch sei, Vertrauen wird empfunden - und so können bei gleicher Voraussetzung von unterschiedlichen Personen einem Menschen unterschiedliche viel Vertrauen entgegen gebracht werden.
Siehe nur diverse Umfragen, besonders oft bei Politiker: "Wie sehr Vertrauen Sie ..... ?" - und da kommen immer wieder Antworten von "Gar nicht" bis "Sehr" - weil eben, wie zumeist bei Gefühlen, diese individuell sind. Was nicht heißt, dass sie beliebig wären.

Aber womöglich besteht hier eine Verwechslung des Vertrauend und eines Handels "..als ob man vertrauen würde". Und, so oder so - Vertrauen ist kein binärer Zustand sondern fließend.
 
ja, klar, es ist nicht binär, sondern die Summe aus Erfahrungen, die in eine Einstufung mündet, die von voll bis gar nicht reicht. Das ändert aber nichts daran, dass Gefühle nur die umfassendere Bewertung einbringen, denen sich das Individuum völlig ausliefern kann, indem es intuitiv reagiert, oder, weil eben rational veranlagt, auch verweigern kann. Meist hat der Verstand aber auch die wichtigsten, zurückliegenden Gründe für Ver- oder Misstrauen auf dem Tisch und kann daher die aktuelle Situation neu bewerten. Deshalb sage ich, dass Vertrauen kein Gefühl ist, sondern eine Bewertung. Vertrauen kann auf einen Schlag zerstört werden, wobei das Gefühl dann noch lange Zeit seinen alten Erfahrungen anhängt. Der Verstand ist, zum Glück, meist stärker.
 

Bauchverstand ?

scriberius schrieb:
[...]
Meist hat der Verstand aber auch die wichtigsten,
zurückliegenden Gründe für Ver- oder Misstrauen
auf dem Tisch und kann daher die aktuelle Situation
neu bewerten.
Deshalb sage ich, dass Vertrauen kein Gefühl ist,
sondern eine Bewertung.
[...]
scriberius,
dieser Bewertung kann ich nahezu vollständig zustimmen. :)

Vermutlich ist Muzmuz die Verwechslung von Vertrauen
mit Gefühl "passiert", weil ja in der Bewertung,
aus der jene Einstellung resultiert,
die wir Vertrauen nennen,
zumeist auch ein sehr großer intuitiver Anteil steckt;

und intuitive Bewertungen nennen wir eben häufig "Gefühl",
siehe zum Beispiel "das Bauchgefühl".


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
ja, klar, es ist nicht binär, sondern die Summe aus Erfahrungen, die in eine Einstufung mündet, die von voll bis gar nicht reicht. Das ändert aber nichts daran, dass Gefühle nur die umfassendere Bewertung einbringen, denen sich das Individuum völlig ausliefern kann, indem es intuitiv reagiert, oder, weil eben rational veranlagt, auch verweigern kann. Meist hat der Verstand aber auch die wichtigsten, zurückliegenden Gründe für Ver- oder Misstrauen auf dem Tisch und kann daher die aktuelle Situation neu bewerten. Deshalb sage ich, dass Vertrauen kein Gefühl ist, sondern eine Bewertung. Vertrauen kann auf einen Schlag zerstört werden, wobei das Gefühl dann noch lange Zeit seinen alten Erfahrungen anhängt. Der Verstand ist, zum Glück, meist stärker.

Was du hier in einen Topf wirfst sind Gefühle und auf jenen Gefühlen basierende Handlungen bzw Entscheidungen. Die Handlung selbst, zum Beispiel jemandem sein Kind anzuvertrauen ist selbst kein Vertrauen, sondern ggf ein Ausdruck dessen. Umgangssprachlich wird das aber in der Tat gerne in einen Topf mit dem Vertrauen selbst, nämlich dem Gefühl, geworfen. So zu unterscheiden sind auch beispielsweise Liebe und Kuss. Liebe ist das Gefühl, ein Kuss en ggf auf dem Gefühl der Liebe basierende Handlung. Ob es zu der Handlung kommt und ggf wann und wie, mag auch von der Ratio beeinflusst sein. Die Liebe selbst aber ist ein Gefühl.
 

Vertrauen ist kein Gefühl !

Muzmuz schrieb:
Doch, sonst würdest du nicht behaupten,
Vertrauen wäre kein Gefühl.
Muzmuz,
Vertrauen ist ja auch kein Gefühl, zumindest nicht,
wenn man unter "Gefühl" etwas versteht, das man fühlt.

Man fühlt Vertrauen nicht, so wie man Schmerz oder Lust fühlt,
sondern Vertrauen ist eine Disposition, die starken Einfluss
auf unsere Entscheidungen hat.

Dass umgangssprachlich diese Verfasstheit als "Bauchgefühl"
bezeichnet wird, ändert nichts am Unterschied zwischen
Vertrauen und Gefühl.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
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Vertrauen wird nicht gefühlt ? Aha.
"Man fühlt Vertrauen nicht, so wie man Schmerz oder Lust fühlt,
sondern Vertrauen ist eine Disposition, die starken Einfluss
auf unsere Entscheidungen hat."
Lässt sich nicht genau das Selbe über Liebe sagen ?
Falls ja, wäre Liebe auch kein Gefühl für dich.
In der Tat wäre zu unterscheiden Sinneseindruck - Gefühl, worin ich durchaus einen Unterschied zwischen Schmerz und Vertrauen bzw Schmerz und Liebe sehe. Aber da würde ich eher Schmerz außerhalb des Begriffes "Gefühl", mehr in Richtung Reiz stellen.
 
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