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Innere Unruhe-Hektik-Stress-Burnout! Wer hat damit Erfahrungen gemacht?

Ein freier Mensch wird man weniger durch eigens Stück Land oder anderen eigenen materiellen Besitz sondern durch
eigene Gedanken im Kopf, ganz Wort wörtlich, Gedanken die selbst kreiert sind und nicht von irgendwem übernommen.
Das trifft auch bei Burnout zu, der Druck ensteht nur von außen wenn es keine eigenen Gedanken gibt sondern nur
vorgefertigte Vorgaben die es zu erfüllen gilt. Gerade in Deutschland gibt es so viele Möglichkeiten, da muss niemand
genau bei dem mitmachen was denjenigen krank macht und zur Überlastungsdepression führt, er kann auch etwas
anderes machen um zu überleben, die Variationen sind zahlreich. Selbst nix tun, wer die Fähigkeit hat, und sich vom
Staat aushalten lassen kann für jemand der am Burnout-Syndrom leidet für die Gesundheit förderlich sein.
 
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Selbst nix tun, wer die Fähigkeit hat, und sich vom
Staat aushalten lassen kann für jemand der am Burnout-Syndrom leidet für die Gesundheit förderlich sein.
Habe Probleme, den Satz zu verstehen. Könntest Du den mir erklären :oops:?
Ich stimme Dir aber zu, was den Gedanken angeht, dass burnout von einem Betroffenen selbst ausgeht.
Wobei hier- einer Meinung nach- auch eine Rolle spielt, welche Anpsrüche jemand an sich selbt und: an das Leben hat.
Da heißt, jemand der zufrieden mit den kleinen Dingen ist, ist am Ende weniger davon betroffen( oder bedroht), als jemand der viel erreichen möchte.
 
Genau, die Ansprüche sind ja Teil der Persönlichkeit, die kommen nicht irgendwo her, sie sind in einem gewachsen
auf Grund des Umgangs mit sich und der Umwelt. So sollte man bei jemanden der für Burnout anfällig ist die
gesamte Lebensgeschichte berücksichtigen und womöglich die der Ahnen auch noch. Das kann man natürlich von
keinem Dienstleister verlangen, sondern diese Recherche kann man nur selber tun. So ist der letzte Satz zu verstehen,
selbst eine Stütze vom Staat ist o.k. wenn man die Fähigkeit hat das Nichtstun auszuhalten bzw. diese Zeit nutzt
um die Reise in die eigenen Vergangenheit und das Innere anzutreten um so Klarheit zu bekommen woraus die
eigene Persönlichkeit besteht und warum sie so reagiert wie sie es tut. Da gibt es eindeutig persönliche Anhaltspunkte,
denn es ist bekannt, dass bei gleichem Druck der eine an der Überlastungsdepression erkrankt und der Andere nicht.
Es hat viel mit Resilienz zu tun der seelischen Widerstandsfähigkeit und sie wird geprägt erblich über die Gene und
vor allem durch das Verhalten im Heranwachsen. Ist jedoch jederzeit erlernbar und lässt sich nachholen.
Es bleibt ja nichts anderes übrig wenn eine Krankheit ausbricht als das Verhalten im Alltag zu ändern um sie zu
heilen und das ist bei psychischen Störungen wie Burnout oder Depression besonders deutlich die direkt ein Schrei
der Seele sind und die Gefühle betreffen.
Bei einem Bruch durch einen Skiunfall ist es klar, der Knochen muss wieder zusammenwachsen und so lange
wird ruhig gestellt, wird das Skifahren dann fortgesetzt geht es so lange gut bis wieder eine Unaufmerksamkeit
passiert und wieder ein Bruch entsteht, auch der heilt wieder durch ruhig stellen nach einer gewissen Zeit.
Die psychischen Fähigkeiten werden dadurch nicht beeinträchtigt außer der Unfall geht aus wie bei Schumacher
und es bleibt schwerste Behinderung übrig.
Burnout ist eine reine psychische Störung und sollte auch so behandelt werden, am besten durch eine Auszeit
des Betroffenen, auch vom Staat finanziert, um so alle notwendigen Recherchen zu betreiben die für die eigene
Persönlichkeit notwendig sind, natürlich gibt es dafür viel Angebot und Hilfe.
 
Ja, das setzt aber voraus, dass derjenige auch den nötigen Raum dazu bekommt. Das ist in der Praxis aber nicht so. Es gibt viele Menschen, die bekommen nicht einmal mehr dann Unterstützung "vom Staat", wenn sie schon im Sterben liegen. Geschweige denn, wenn sie Burnout haben. Der Gang zum Arbeitsamt ist oft mit einer wesentlich größeren Schikane verbunden, als Flaschen zu sammeln oder unter der Brücke zu hocken. Und das liegt daran, dass eben jeder meint, dass der andere selbst für sich verantwortlich ist. Statt dessen sollte man sich lieber um diese Menschen kümmern, denn letztendlich kostet das auch "den Staat" wesentlich mehr, weil er einen produktiven Menschen verliert, der sich nach einer kurzen Phase der tatsächlichen Erholung wieder in die Gesellschaft einbringen könnte.
 
Nein, das Kümmern um den Anderen hat den großen Nachteil, dass wenn man es ihm abnimmt er die Fähigkeit nie erlangt.
Es ist ähnlich wie im Rettungsdienst, ist das Leben bedroht wird mit Hilfe eingegriffen, medizinisch stabilisiert
und in die ambulante Betreuung entlassen. Dort lernt man wie eigenständiges Leben funktioniert und wie man sich genau
den Raum zunutze macht den man braucht. Noch ist die Dichte nicht so groß, dass man in einer Metropole auf der Straße
keine Luft bekommt. Man bekommt das Glück im Leben nicht, man gestaltet das eigene Leben so, dass Glücksmomente
möglich sind, es hilft nichts anderes, das Warten, dass man es endlich etwas bekommt ist sinnlos. Der Staat, die Gesellschaft,
die Gemeinschaft macht viel aber sie trägt nicht jeden Einzelnen mit der Sänfte umher um sich als etwas Besonderes zu
empfinden, diese Großartigkeit von sich selbst sollte man vor allem selber glauben und weniger die Anderen.
Die Anderen machen es mir immer nicht recht und ich polter wie ein Elefant im Porzellanladen kann nicht zur eigenen inneren
Ausgeglichenheit führen. Wer an einem Burnout leidet braucht nicht eine kurze Phase der Erholung, er sollte sein
ganzes Leben und am besten das der Ahnen auch noch, aufarbeiten denn er hat eine psychische Erkrankung die es zu
heilen gilt und das ist ein Prozess der den Alltag über längere Zeit begleitet. Wer sein eigenes Problem nicht wahrnehmen
und nicht bewusst machen kann hat kaum eine Chance auf Genesung.
 
Ja, wie gesagt. Da sind wir fundamental unterschiedlicher Meinung. Ich halte gerade solche empathielosen Menschen für behandlungsbedürftig, die nicht die großen Zusammenhänge erkennen können oder prinzipiell keine Verantwortung für die Konsequenzen ihres Handelns übernehmen wollen. Ein Burnout ist keine Einstellungssache, sondern wird durch den Gesamtdruck der Gesellschaft auf jeden Einzelnen erzeugt. Es gibt welche, die das nicht so stark trifft, weil sie oder ihre Ahnen sich eine bessere Ausgangssituation verschaffen konnten, aber das bedeutet umgekehrt nicht, dass diejenigen, die es stärker trifft, selbst daran schuld sind. "Schuld" sind gerade diejenigen, die immer nur darauf bedacht sind, sich selbst eine bessere Situation zu verschaffen, ohne Rücksicht auf andere. Und deshalb halte ich es auch für schizophren, wenn diese Leute noch obendrein denjenigen, die eine schlechtere Position haben, weil sie sich nicht auf Kosten anderer bereichern, zu unterstellen, dass sie selbst schuld an ihrem Schicksal seien, weil sie es nicht genau so machen. Würden sie es machen, dann wäre der Druck noch größer und wiederum andere würden stärker betroffen. Durch so ein Verhalten würde lediglich ein Teufelskreis immer weiter befeuert werden, unter dem letztendlich alle immer stärker leiden würden.
 
Es muss an dieser Stelle ja gar nicht um Schuld gehen, sondern besser darum, von wo Veränderung sinnvoller Weise ausgehen kann, und das ist mEn der eigene Umgang mit Stress, von der Verhaltenspsychologie auch Stressmenagement genannt.
Nur wer seine stresserzeugenden Beurteilungen, also Glaubenssätze überwindet, kann Probleme akzepzieren und so kommunizieren, dass das eigene Drama nicht auch noch auf andere übergeht und letztlich die Hauptursache von Depressionen, die soziale Isolation, vermehrt.
 
Es gibt kein "eigenes Drama", das ist ja genau der Fehler (mE) warum es überhaupt so etwas wie "Burnout" gibt. Das geht ja schon in der Kindheit los, wenn die Eltern Druck auf das Kind ausüben, weil die Leher Druck auf die Eltern machen, weil die Behördenleitung Druck auf die Lehrer macht, weil die Politik Druck auf die Behördenleitung macht, weil die Unternehmen Druck auf die Politik machen und die Aktionäre Druck auf die Unternehmen, usw... Es ist genau der falsche Ansatz, in dieser Kette das Kind jetzt dafür verantwortlich zu machen, dass es mit dem Druck nicht klar kommt. Um es noch mal deutlich zu sagen: Es ist absolut KRANK, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen und die Umstände ignorieren!
 
Es gibt kein "eigenes Drama", das ist ja genau der Fehler (mE) warum es überhaupt so etwas wie "Burnout" gibt. Das geht ja schon in der Kindheit los, wenn die Eltern Druck auf das Kind ausüben, weil die Leher Druck auf die Eltern machen, weil die Behördenleitung Druck auf die Lehrer macht, weil die Politik Druck auf die Behördenleitung macht, weil die Unternehmen Druck auf die Politik machen und die Aktionäre Druck auf die Unternehmen, usw... Es ist genau der falsche Ansatz, in dieser Kette das Kind jetzt dafür verantwortlich zu machen, dass es mit dem Druck nicht klar kommt. Um es noch mal deutlich zu sagen: Es ist absolut KRANK, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen und die Umstände ignorieren!

Hallo, hier geht es um erwachsene Menschen, nicht um Kinder, und selbstverständlich ist es ein Drama für das Kind, in lebensfeindliche Bedingungen hineingeboren zu werden. Ob dieser Mensch aber an und mit seiner Geschichte wächst oder daran zerbricht hängt letztlich davon ab, wie er sie als erwachsener Mensch auf der Beziehungsebene kommuniziert. Schulddenken vereinsamt und führt dazu, dass systemische Missstände im Privaten ausagiert werden!
 
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Nein, das Problem ist, dass mit dieser Einstellung immer nur die "Schuld" auf denjenigen projiziert wird, der das Problem hat, aber nicht auf diejenigen, die das Problem verursachen. Es ist ja keine Naturgesetzmäßigkeit, dass Kinder und auch Erwachsene in solchen Umständen leben, sondern sie werden von solchen geschaffen, die in ihrem Handeln keine Rücksicht auf andere nehmen, weil sie nur ihren eigenen kleinen Bereich sehen (wollen). Wenn wir die "Schuld"-frage also außer acht lassen und unseren Fokus immer nur auf diejenigen lenken, die unter den Umständen leiden, dann verhindern wir damit gleichzeitig, dass eine Debatte über die Ursachen geführt wird, die immer drastischer werden.

Es geht längst nicht mehr allein darum, dass jedes Kind oder jeder Erwachsene grundsätzlich mit Schwierigkeiten lernen muss, klar zu kommen, sondern dass wir insbesondere in den letzten Jahrzehnten seine Entfaltungsmöglichkeit immer weiter eingeschränkt haben. Der Druck des Gesamtsystems wird immer größer, weil immer weniger immer mehr besitzen und immer mehr immer weniger. Natürlich gibt es da Spielraum für einzelne Individuen, sich einen mehr oder weniger besseren Platz zu suchen, aber wenn die Verteilung nicht abnimmt, wird der Raum immer enger und der Druck immer größer. Alle Individualmaßnahmen sind ein Tropfen auf dem heißen Stein, wenn wir die Treppe nicht von oben fegen.
 
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