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Ich sehne mich nach...

Oder geht es schlussendlich einfach nur darum, dass Zufriedenheit nicht Stillstand heißen muss? Man kann ja, Bezug nehmend auf dieses Beispiel, eine Zeit lang mit einer Person gemeinsam zufrieden sein, später dann in der Partnerschaft mit einer anderen.

So wohl, als auch.
Wer sich in Bescheidenheit übt, :maus: der ist vermutlich schneller zufrieden, als jemand wo hohe Ansprüche hat. :koenig:
Ein einfaches anspruchsloses Gemüt das kerngesund lebt, :banane:
ist vermutlich zufriedener als ein schwer Reicher, der schwer krank ist. :sabber:

Zu-„Frieden“-heit , d.h. inneren Frieden,
bzw. eine harmonische und ausgeglichene Seele,
doch wie kann man zufrieden sein, wenn in der Welt Neid,
Leid und andere Grausamkeiten herrschen? :rolleyes:
 
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Wir sollten uns über eine "Definition" der Sehnsucht unterhalten. Novalis hat durchaus Recht, denn ohne Sehnsüchte sind wir ziellos. Sehnsüchte sind die Essenz des Lebens, weil sie uns zu dem machen, was wir sind und unser Leben lebenswert machen (können).

In der reinen Definition kann man Sehnsucht als starkes Verlangen beschreiben.

Es kann mich voran treiben. Ich habe Sehnsucht nach meiner Frau, meinen Kindern. Sie wird gestillt, wenn ich bei ihnen bin und sie entsteht erneut, wenn ich von ihnen getrennt bin.

Es kann aber auch zu einem krankhaften Verlangen werden.

Dann wird sie nie gestillt, weil ich auch dann, wenn ich bei ihnen bin Sehnsucht habe, die von der Angst und der Gewissheit erzeugt wird, dass ich sie wieder verlassen muss und sei es nur für eine begrenzte Zeit.

Ich kann mich in Sehnsüchten verlieren, nie zufrieden sein, ziellos in meinen Sehnsüchten umherirren. Sehnsüchte kennzeichnen die leeren Stellen in unserem Leben. Es sollten nicht zu viele sein.

Wer aber einmal von der Sehnsucht gekostet hat und weiß, wie sie schmerzt, aber in der Erfüllung glücklich macht, der wird sie immer suchen.
 
Sehnsucht nach dem Schönen schafft die Kunst.

Maxim Gorki

(1868 - 1936), eigentlich Alexej Maximowitsch Peschkow, russischer Erzähler und Dramatiker

Quelle: Gorki, Wladimir Wassiljewitsch Stassow


Der leere Wunsch, die Zeit zwischen dem Begehren und dem Erwerben des Begehrten vernichten zu können, ist Sehnsucht.

Immanuel Kant
(1724 - 1804), deutscher Philosoph

Quelle: Kant, Anthropologie in pragmatischer Hinsicht, 1798. Erster Teil. Anthropologische Didaktik
 
Ich kann mich in Sehnsüchten verlieren, nie zufrieden sein, ziellos in meinen Sehnsüchten umherirren. Sehnsüchte kennzeichnen die leeren Stellen in unserem Leben. Es sollten nicht zu viele sein.

Natürlich ist mehr Ausgeglichenheit wünschenswert, nur wenn existentielles wie Selbstvertrauen oder die Fähigkeit zu Verstehen oder ein Selbstbewusstsein für seine Rechte und Grenzen fehlt, ist Sehnsucht mMn das kleinere Übel, denn solange mensch sich noch sehnt, hat er die Anbindung an seine wirklichen Bedürfnisse und die Vorstellung der Erfüllbarkeit noch nicht verloren, und erst, wenn er diese nicht mehr spürt, hat er aufgegeben und es wird mMn wirklich bedrohlich für ihn selbst oder sein Umfeld, denn dann nimmt er sich einfach, was er haben will und stößt weg oder trampelt nieder, was ihm im Wege steht.

Ich glaube nicht, dass zu starke Sehnsucht ein quantitatives Problem darstellt, sondern durch negative Bewertungen ins Destruktive umschlägt, weil gesellschaftlich Sehnsucht mit Scheitern gleichgesetzt wird, so dass sie zusätzlich zu den leidvollen Aspekten auch noch einem Rechtfertigungsdruck ausgesetzt ist.
Sehnsucht kann aber auch ein Indiz sein, dass ein mensch sich über alle Entwicklungsstufen treu geblieben ist und sich nicht mit halbherzigen Kompromissen abgefunden hat.
 
es gibt da viele welche uns einreden wollen dass wir sehnsucht zu ihren göttern haben zu müssen....
dabei sind doch unsere sehnsüchte selbst unser götter welche uns den weg nach sinn erst zeigen ..
 
Zuletzt bearbeitet:
Es kann mich voran treiben. Ich habe Sehnsucht nach meiner Frau, meinen Kindern. Sie wird gestillt, wenn ich bei ihnen bin und sie entsteht erneut, wenn ich von ihnen getrennt bin.

Es kann aber auch zu einem krankhaften Verlangen werden.

Dann wird sie nie gestillt, weil ich auch dann, wenn ich bei ihnen bin Sehnsucht habe, die von der Angst und der Gewissheit erzeugt wird, dass ich sie wieder verlassen muss und sei es nur für eine begrenzte Zeit.
Insofern könnte man ja sagen, dass Sehnsüchte, die in nicht allszu weiter Ferne Erfüllung finden (teils auch wiederholend wie bei deinem Bsp. mit Frau und Kindern) erwünscht, ganz natürlich und für Zielsetzungen im Leben gut für uns sind. Aber sobald wir Sehnsüchte haben, die nie erfüllt werden, schadet uns das?
 
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