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Ich bin nicht Stiller

Jakob62

Well-Known Member
Registriert
29. August 2018
Beiträge
6.034
Das war mein spontan erster Gedanke, als ich gestern abend beim Suchen nach was anderem zufällig auf Euer Forum stieß und den Namen eines Users las. Das ist der erste Satz eines bekannten Buchs des schweizer Existentialisten Max Frisch, das mich beim Lesen damals ein wenig depressiv machte. Der dänische Philosoph Sören Kierkegaard, dessen Anhänger Max Frisch war, hat einen Satz aus der Antike einst als Motto vor eines seiner Werke gestellt, den ich immer noch als den schönsten Sinnspruch empfinde: Bei wilden Bäumen sind die Blüten wohlriechend, bei zahmen die Früchte. Der von mir gewählte Username enthält mein Geburtsjahr und einen meiner Vornamen. Will oder soll man sich anderen vorstellen, dann setzt das -neben Projektionen, Sehnsüchten, Wünschen und dem nicht unüblichen Hang zu ein wenig Selbstbetrug- voraus, dass man ein realistisches Bild seiner selbst hat. Es berührt eine der zeitlosen Urfragen: Wer bin ich? Eine verbindliche Antwort kann ich nicht darauf geben. Mein Lieblingsschriftsteller ist Samuel Beckett, mein Lieblingskomponist Johann Sebastian Bach, mein Lieblingsbaum die Trauerweide, meine Lieblingsblume der rote Mohn, mein Lieblingsphilosoph ist Sokrates. Let's see what happens.
 
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Herzlich willkommen, Jakob62. Das Forum hat zurzeit enormen Bedarf an vernünftigen Mitdiskutanten, ohne mich dazuzählen zu wollen.:)
 
Wenn dich die Philosophie so begeistert, was hältst du davon?

Kritik der Philosophie



Die Metaphysik fragt hinter das Seiende, also hinter die Wissenschaft, die Dinge erklärt, wie sie sind. Sie fragt nach dem allgemeinen Sein, nach dem universalen Sinn, dem woher und wozu alles ist und geschieht.

Damit entfernt sie sich vom Realen, vom Sein- um eine Rechtfertigung für alles zu finden. Hat man die Rechtfertigung, kann man sich auch mit allem abfinden. Das war so bis zur Frankfurter Schule, zur Kritischen Theorie. Die sagte, nach Auschwitz dürfe man nicht mehr alles rechtfertigen, man dürfe nur noch nach dem Sinn von allem fragen- aber keine Antwort geben- sonst wäre ja auch der Holocaust gerechtfertigt.



So brach sich die Philosophie über die Kritische Theorie selbst ihr ohnehin wackeliges Bein. Gedacht zur Rechtfertigung von Allem- auch Herrschaft und Gewalt natürlich- stolperte sie über die dann logische Frage, ob auch jegliche Gewalt einen Sinn hätte und letztlich gerechtfertigt wäre. (Komisch, bis zum Holocaust schien auch jeglicher Krieg gerechtfertigt zu sein)



Philosophie ist ein Denken aus dem Geist der Rechtfertigung- selbst Kant wollte mit seiner Kritik der reinen Vernunft die Religion rechtfertigen. Die Philosophen dienten sich auf diese Art der Herrschaft an.

Und nun muss sich jeder fragen, ob er herrschaftliche Interessen vertritt- oder die der Beherrschten.



Ausführlich hier dazu Dr. phil Peter Decker:
 
Da packst Du aber schon sehr viel in einen Vorstellungsstrang hinein, LarsOliver. Vielleicht diskutieren wir spezielle Fragen der Philosophie besser irgendwann im passenden Thread. Ich selbst habe Philosophie nur im Nebenfach zum Diplomstudiengang Mathematik studiert, finde das Fach sehr faszinierend, verwechsle es aber auch nicht mit Esoterik, was meines Erachtens viele indirekt tun. Die Philosophie ist ein Teil der Wissenschaften und nicht getrennt von ihr zu sehen, auch wenn sie in der Neuzeit zeitlich befristet an Bedeutung verloren hat. Das hat viel mit Zeitgeist zu tun.
Jakob
 
Bei wilden Bäumen sind die Blüten wohlriechend, bei zahmen die Früchte.

Hallo auch von mir. Und woran denkst Du bei dem Zitat, wenn ich fragen darf? Also die Bäume könnten wohl Menschen symbolisieren und Früchte kommen zeitlich nach den Blüten. Es geht sicherlich irgendwie um die eigene Entwicklung, also sowas wie wilde Jugend und gesetzte Weisheit, oder?

Philosophie ist ein Denken aus dem Geist der Rechtfertigung

Das finde ich ein spannendes Thema, sollten wir auf jeden Fall einen eigenen Thread aufmachen.
 
Der Satz löst ein Sammelsurium von Bildern aus. Würde ich ein spezielles nennen, dann wäre die Weisheit in dem Spruch entweiht.
 
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Jakob, meine Lieblingsfarbe ist Rot, meine Glücksfarbe ist Blau meine Lieblingszahlen sind 3, 4 und 7, meine Lieblindblume ist eine rote Rose, mein Lieblingsbaum ist der Ahorn, meine Lieblingstiere sind Katzen, Löwen und Krokodile, mein Lieblingsdesign ist die ganz kleine Cola-Flasche aus Glas, die es ja wieder gibt und mein Lieblingswerkzeug ist der Hammer... Ach ja, mein Lieblingsauto ist ein schwarzer Z3, und meine internationale Lieblingsstadt ist Paris...
 
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