Die Vergebungspraxis, die ich im "Kurs in Wundern" kennengelernt habe, findet auf der persönlichen Beziehungsebene statt. Da nach meinem Eindruck die wenigsten Menschen in Frieden mit ihren ersten Bezugspersonen sind ist vermutlich auch Vergebung gegenüber Menschen, die diesen Unfrieden triggern, kaum möglich.
Die Vergebungspraxis mithilfe von TAT nach Tapas Fleming scheint mir da hilfreicher, einmal, weil das zugrundeliegende, Unfrieden (Verzweifelung, Hass etc.) stiftende Ereignis ersteinmal als Ereignis anerkannt wird, um dann im zweiten Schritt als vergangen und damit vom Potential her auch in seinen Folgen als überwindbar gesehen wird.
Der zweite Schritt beinhaltet den Satz: "das im ersten Schritt benannte Ereignis ist vorbei, es geht mir gut, ich kann mich jetzt entspannen". Dadurch ist meiner Ansicht nach eine natürliche Kontrolle, ob die Zeit für Vergebung wirklich reif ist, eingebaut, denn wo dieser Satz Widerstand auslöst würde man durch Vergebungsrituale mMn eher Chaos vergrößern als dass sich Frieden und Glück ausdehnen könnten.
Außerdem schätze ich bei TAT die Einbeziehung des Körper durch Akupressur bzw. beruhigende Stimulierung neuralgischer Punkte, sowie den Wahnhinweis, dass die Fähigkeit zu juristischem Aufarbeiten traumatischer Erlebnisse durch das Praktizieren von TAT beeinträchtigt werden kann, da sich das Erinnerungsvermögen ändert.
https://www.martinlaschkolnig.at/wp-content/uploads/2018/01/HowToDoTAT_German.pdf