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Heinrich Heine

Heinrich Heine (1797-1856)

Wenn zwei voneinander scheiden,
So geben sie sich die Händ,
Und fangen an zu weinen,
Und seufzen ohne End.
Wir haben nicht geweinet,
Wir seufzten nicht weh und Ach!
Die Tränen und die Seufzer,
Die kamen hintennach.
 
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Ich kann Heine Loredo singen
Ich weiss nicht, was soll es bedeuten,
Dass ich so traurig bin;
Ein Maerchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kuehl und es dunkelt,
Und ruhig fliesst der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.
Die schoeneste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar,
Ihr goldnes Geschmeide blitzet,
Sie kaemmt ihr goldenes Haar.
Sie kaemmt es mit goldenem Kamme,
Und singt ein Lied dabei;
Das hat eine wundersame,
Gewaltige Melodei.
Dem Schiffer im kleinen Schiffe
Ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe,
Er schaut nur hinauf in die Hoeh.
Ich glaube, die Wellen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen
Die Loreley getan.
 
Den höchsten Begriff von Lyriker hat mir Heinrich Heine gegeben. Ich suche umsonst in allen Reichen der Jahrtausende nach einer gleichsüßen
und leidenschaftlichen Musik. Er besaß jene göttliche Bosheit, ohne die ich mir das Vollkommene nicht zu denken vermag.

Friedrich Nietzsche
 
Sie saßen und tranken
Sie saßen und tranken am Teetisch,
Und sprachen von Liebe viel. Die Herren , die waren ästhetisch, Die Damen von zartem Gefühl.

Die Liebe muß sein platonisch, Der dürre Hofrat sprach, Die Hofrätin lächelt ironisch, Und dennoch seufzet sie:Ach!

Der Domherr öffnet den Mund weit: Die Liebe sei nicht so roh, Sie schadet sonst der Gesundheit. Das Fräuleins lispelt:Wieso?

Die Gräfin spricht wehmütig: Die Liebe ist eine Passion! Und präsentieret gütig Die Tasse dem Herren Baron.

Am Tische war noch ein Plätzchen; Mein Liebchen, da hast du gefehlt. Du hättest so hübsch, mein Schätzchen,
Von deiner Liebe erzählt.
 
Ich habe in Paris sein Grab besucht, um ihm die Ehre zu erweisen!

So wie ich bei meinen häufigen Aufenthalten in Paris.

H. Heines Grab auf dem Cimetiére de Montmartre war bis 1900 nur ein schlichtes umgittertes Rechteck, an dessen Kopfende ein gotischer Grabstein mit dem Namen des Dichters stand.
Die Büste, die heute auf der Marmorstele steht, verdankt die Welt dem dänischen Bildhauer Hasselriis. Sie ist Heines Totenmaske nachgebildet.

Nicht die Bürger Düsseldorfs (seiner Geburtsstadt) oder Berlins haben Heine die würdige Grabstätte geschaffen, sondern - wie eine Inschrift verrät - "die freisinnigen Bürger der Stadt Wien"! Man liest die von Wiener Bürgern ausgewählten und von Hasselriis in den Marmor gemeisselten Verse:

Wo wird einst des Wandermüden
letzte Ruhestätte sein,
unter Palmen in dem Süden,
unter Linden an dem Rhein?


Immerhin hat Heine in Paris eine Ruhestätte gefunden, wo der Himmel ein wenig heiterer ist als über den düsteren deutschen Eichen ...
 
Die Deutschen werden wohl sauer gewesen sein wegen seiner politischen 'Schriften.

Der Deutsche gleicht dem Sklaven, der seinem Herrn gehorcht ohne Fessel, ohne Peitsche, durch das bloße Wort, ja durch einen Blick. Die Knechtschaft ist in ihm selbst, in seiner Seele; schlimmer als die materielle Sklaverei ist die spiritualisierte. Man muß die Deutschen von innen befreien, von außen hilft nichts.

http://www.nthuleen.com/papers/141paper.html
 
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Die Lorelei



Ich weiß nicht,was soll es bedeuten,daß ich so traurig bin,

ein Märchen aus uralten Zeiten, das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl und es dunkelt, und ruhig fließt der Rhein;

der Gipfel des Berges funkelt, im Abendsonnenschein.



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Die schönste Jungfrau sitzet dort oben wunderbar,

ihr gold`nes Geschmeide blitzet, sie kämmt ihr goldenes Haar,

sie kämmt es mit goldenem Kamme, und singt ein Lied dabei;

das hat eine wundersame, gewalt´ge Melodei.

Dem Schiffer im kleinen Schiffe, ergreift es mit wildem Weh;

er schaut nicht die Felsenriffe, er schaut nur hinauf in die Höh`.

Ich glaube, die Wellen verschlingen am Ende noch Schiffer und Kahn,

und das hat mit ihrem Singen , die Loreley getan.

Heinrich Heine
 
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