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Gott und die Allmacht

Für alle, die sich im Jahr 2017 anstelle der seit rund 500 Jahren verlLUTHERten (und inzwischen verlotterten?) Reformationsgedanken lieber einem neuen Proformationsgedanken in der Wissen schaffenden Erfahrbarkeit einer 'ER-Kenntnis im tertium datur' zuwenden wollen, hierzu mein Beitrag zum Einstieg:

https://www.denkforum.at/threads/pr...ls-additiv-zu-reformation-und-religion.16671/

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
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Richtig, und bezüglich Gott nicht anwendbar. Dieser Beweis funktioniert nur wenn man davon ausgeht, dass der allmächtige Gott doch nicht allmächtig, sondern der Logik unterworfen ist. Ergo stünde das Konzept der Logik über jenem des allmächtigen Gottes, was paradoxe Voraussetzungen seitens der Beweisführung sind.

Ergo, der Beweis ist mindestens so sinnlos wie er alt ist ;)

... außer der Logos ist allmächtig.

 
Dieses "also" ist schon auf Gott angwandte Logik.

Ob nun Gott oder nicht, der Begriff "Allmacht" ist ein nicht so recht durchdachter. Wenn man ihn näher betrachtet, wird er paradox.

Allmächtig is ein klein wenig mehr als unendlich mächtig.

Ob nun Gott oder sonstwas allmächtig ist oder nicht, die Logik ist im menschlichen Denken transzendent und "allmächtig" ist ein Begriff außerhalb der Logik,

Wie kann ein egal wie auch immer gearteter Begriff außerhalb der Logik sein?

weswegen seine Analyse scheitert bzw scheitern muss.
So oder so landen wir beim Agnostizismus, der nichts über Gott, aber etwas über den menschlichen Zugang zu Gott aussagt.

Der Agnostizismus sagt lediglich etwas über die Existenz Gottes aus. Man kann z.B. bezweifeln, dass es Gott überhaupt gibt - was aber nicht bedeuten muss dass man die Allmacht Gottes leugnen muss, denn schließlich hat Gott - ob er nun existiert oder nicht - das gesamte Universum aus dem Nichts erschaffen - und dabei also auch das, was wir als Böse ansehen, geschaffen. Sollte Gott nicht existieren wäre er sogar noch ein wenig allmächtiger als allmächtig. Allmächtiger als allmächtig ist aber auch nur wieder allmächtig.

 
Max,

das ganze Paradox stammt ursprünglich von Epikur und ist als Epikurs Trilamma bekannt... Man sollte allerdings dazusagen, dass Epikur Atheist war, und in dem Trilemma ehr einen Beweis sah, dass es Gott "gar nicht" gibt... Tatsächlich berührt Epikurs Trilemma das Problem der Theodizee...

https://de.wikipedia.org/wiki/Trilemma

https://de.wikipedia.org/wiki/Theodizee

Epikur war Atheists in etwa demselben Sinne in dem die frühen Christen als Atheisten bezeichnet wurden. Interessant ist in diesem Zusammenhang gerade eben das Theodizee Problem "nach Epikur" von Lacantius. Kann man durchaus hinschreiben - falls Wikipedia später mal den Artikel abändert.

Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:
Dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft,
Oder er kann es und will es nicht:
Dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist,
Oder er will es nicht und kann es nicht:
Dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott,
Oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:
Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg?


"Das Böse" scheint übrigens durchaus auch die Erlaubnis Gottes zu brauchen - ob es sich allerdings immer was drum schert wage ich auch nicht zu behaupten.

 
Zuletzt bearbeitet:
"Das Böse" scheint übrigens durchaus auch die Erlaubnis Gottes zu brauchen - ob es sich allerdings immer was drum schert wage ich auch nicht zu behaupten.

Dann gäbe es ja gar keine Freiheit. Ich glaube nicht an Ungehorsam als Quelle des "Bösen", was uns heute sinnfrei erscheint kann morgen, im Rückblick, dem Lernen gedient haben, aber wo Lernprozesse nicht mehr kritisch kommuniziert werden verselbstständigen sie sich, fangen an ein Eigenleben zu führen und konkurrieren früher oder später mit dem bis dahin Bewährten.
 
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Allmächtig is ein klein wenig mehr als unendlich mächtig.

Eine Behauptung, deren Begründung ich hier nicht finde.


Wie kann ein egal wie auch immer gearteter Begriff außerhalb der Logik sein?

Weil er nicht in ein logisches Schema passt, wie schon alleine das Beispiel "Ermöglicht Allmacht auch Zur Erschaffung eines Steines, den der Allmächtige nicht heben kann ?" zeigt.

Der Agnostizismus sagt lediglich etwas über die Existenz Gottes aus. Man kann z.B. bezweifeln, dass es Gott überhaupt gibt - was aber nicht bedeuten muss dass man die Allmacht Gottes leugnen muss, denn schließlich hat Gott - ob er nun existiert oder nicht - das gesamte Universum aus dem Nichts erschaffen - und dabei also auch das, was wir als Böse ansehen, geschaffen. Sollte Gott nicht existieren wäre er sogar noch ein wenig allmächtiger als allmächtig. Allmächtiger als allmächtig ist aber auch nur wieder allmächtig.

Nein, der Agnostizismus besagt nur, "FALLS es diesen einen Gott gibt, werden wir ihn nicht erfassen können". Er besagt nicht, OB es diesen Gott gibt.

"denn schließlich hat Gott - ob er nun existiert oder nicht - das gesamte Universum aus dem Nichts erschaffen" - Das war Snickers.
 
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