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Geld und Gerechtigkeit

Vermittler

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10. April 2012
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555
Der Mensch ist ein Tier. Seine genetische Ausstattung resultiert einem Leben in Kleingruppen als Jäger und Sammler. In seiner gefährlichen Umwelt war der Mensch früher alleine nicht lebensfähig. Sein Überleben war unausweichlich an das Überleben seiner Gruppe gebunden. Die Gruppe reglementierte das Zusammenleben. Handlungsweisen, die sich gegen die Gruppe richteten, wurden nicht akzeptiert.
Am Anbeginn der Menschheit gab es keine Ungerechtigkeit. Vielleicht bekam der Jäger mehr Fleisch als der Sammler, vielleicht bekam der Shamane oder der Häuptling die schönsten Pelze zur Kleidung, doch dies alles diente letztendlich dem Wohl der Gemeinschaft. Ein Leitwolf ist kein Unterdrücker. Ein Leitwolf muss mehr Fressen bekommen, damit er stark bleibt. Nur ein starker Leitwolf kann sein Rudel leiten und verteidigen. Ein schwacher oder "dummer" Leitwolf würde sein Rudel in Gefahr bringen.

Wie lebt der Mensch heute?

Zuerst einmal: Er lebt nicht mehr in einer für sein Überleben wichtigen Gemeinschaft. Er benötigt im täglichen Leben keine Gruppe, um sich gegen feindliche Stämme oder wilde Tiere zu verteidigen. So ist all sein Bestreben auf das eigene Wohl ausgerichtet, auch wenn hierdurch die Allgemeinheit Schaden erleidet. Wer stielt, raubt, betrügt, der bereichert sich auf Kosten der Anderen. Er verschafft sich einen Vorteil, und nimmt oft auch vollkommen wissentlich in Kauf, dass Andere hierdurch einen Nachteil erleiden. Extreme Beispiele wären zb Waffen-, Drogen- und Menschenhändler, aber auch ehemals so harmlos scheinende Berufsgruppen wie Bänker und Politiker.

Wie konnte es sich so entwickeln?

Zweifellos ist der Ursprung fast aller unserer Probleme im bloßen Vorhandensein des Geldes zu finden. Geld macht unabhängig. Dies zeigt sich an dem unvorstellbaren Luxus, in dem die "Super-Reichen" leben, in einem Land, welches hoch verschuldet ist. Mit Geld lassen sich Privilegien, Rechte, und letztendlich auch Menschen kaufen. Die Reichen können sich bessere Rechtsanwälte leisten, als der Staat. Dies allein ist schon unfassbar. Dazu kommt, wie wir alle wissen, dass der einfache Arbeiter für seine oftmals gesundheitsschädliche und anstrengende oder stumpfsinnige Arbeit nur einen winzigen Bruchteil dessen als Lohn erhält, was ihm unter dem Blickwinkel der Gerechtigkeit zustehen müsste. Der Manager, der sich rechtlich absichert, wird in der Regel für Verfehlungen nicht zur Rechenschaft gezogen, schlimmstenfalls erhält er sogar noch eine unmoralisch hohe Abfindung. Er trägt also im Grunde keine Verantwortung. Gemessen an der Arbeitsleistung des "kleinen Mannes" ist auch das Arbeitspensum des Managers verschwindend gering. Überspitzt gesagt: Während die rückenschmerzen-geplagte Kassiererin 5 Tage die Woche von Früh bis Spät schuftet, monoton die Waren kassiert, und zwischendurch durch die Gänge hetzt, um Waren einzusortieren, sitzt der "Chef" im Ledersessel, läßt sich von der Sekretärin einen Mocca bringen, und verabredet sich mit anderen "Chefs" zum Golfspielen oder zum als Betriebsausflug getarnten Bordellbesuch.

Wir wissen es ja alle, und ich muss keine weiteren Beispiele anführen. Die Schere zwischen Reich und Arm klafft. 10% der Deutschen besitzen 90% des deutschen Vermögens. Dies ist doch unglaublich, oder? Die dummen 90% müssen sich mit 10% zufrieden geben. Dies spiegelt wahrscheinlich auch genau die Verteilung der Arbeitsplätze wieder: 10% Sahneposten, 90% Sklavendasein. Nun sagt man, wir alle haben den Marschalls-Stab im Tornister. Leider ist dieser Spruch sinnlos, denn es gibt ja nur 10% Marschalls-Posten. Somit ist unser gegenwärtiges System von Grund auf Ungerecht.

Wir leben ja angeblich in einem Rechtsstaat. Was bedeutet dies? Dass es hier gerecht zugeht? Wohl nicht. Schon alleine die unterschiedlichen Lebensumstände, die durch das eigene Gehalt bedingt werden, führen automatisch zur (ungerechten) Klassengesellschaft. 10% leben in palstartigen Villen, auf parkähnlichem Privatgrund, mit Fuhrpark, Chauffeur und Hauspersonal, schicken den Nachwuchs auf Elite-Schulen, und bedienen sich im Krankheitsfall der teuersten Fachärzte-Spezialisten. 90% leben in Mietskasernen, teilweise in ghettoartigen Bezirken, wo die Hausflure nach Urin riechen und wo man wegen dem Hauptstraßen-Verkehrslärm die Fenster nicht öffnen kann. Diese Menschen drängeln sich in den überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln, und beim Doktor sitzen sie auch im überfüllten Warteraum. Lärm macht krank, Stress macht krank, dies ist erwiesen. Wer hat nun wohl mehr Stress und Lärm? Wir sehen an diesem (zugegebenermaßen extremen Beispiel), dass die Klassengesellschaft nicht nur in Reich und Arm, sondern auch in Gesund und Krank teilt. Ist dies ein Rechtsstaat? Wohl Niemand käme auf die Idee, seinem Kind zu sagen, dass alles was nicht ausdrücklich verboten ist, automatisch erlaubt ist. Selbst von unseren Kindern erwarten wir (ab einem gewissen Alter), dass sie moralisch handeln. Der Staat verlangt dies von seinen Kindern nicht. Was nicht ausdrücklich im Gesetzestext verboten ist, ist bei uns erlaubt, egal wie unmoralisch dies auch ist. Die Kleinen (dummen) hängt man, die Großen (schlauen und reichen) läßt man laufen. Warum haben wir eigentlich den Adel abgeschafft? Es ist doch alles beim Alten.

Kann dieser Zustand in einer Demokratie überhaupt möglich sein? Ist dieser Zustand der Wille des Volkes?

Aber leben wir überhaupt in einer Demokratie? Oder ist es nicht so, dass tatsächlich die wenigen Superreichen mehr Einfluss haben, als die Masse der Bürger? Dies soll aber nicht das Thema sein. Worum es mir geht, ist das Geld. Ich öffne dieses Thema neu, obwohl ich anderenorts schon ähnliche Themen fand. Mein Ansatz scheint mir jedoch einen eigenen Bereich wert zu sein:

Das Geld abzuschaffen wurde schon vielfach besprochen. Oft wird dann darauf hingewiesen, dass dies eine Utopie sei, und dass ja bisherige Versuche fehlschlugen. Ich berufe mich jedoch nicht auf Kommunismus und ähnliche Theorien. Diese hatten meines Wissens ja auch das Geld nie tatsächlich abgeschafft; somit gab es stets Arme und Reiche, und somit keine geeinte Gemeinschaft sondern Einzelkämpfer.

Mein Ansatzt:

Könnte man nicht die Arbeitsintensität eines jeden Berufes anhand des Kalorienverbrauchs feststellen? Dann hätte der Bauarbeiter, der ja schwer körperlich arbeitet, einen höheren Kalorienverbrauch, als zb ein Rechtsanwalt, der ja eher geistige Arbeit verrichtet; welche auch, aber weniger Kalorien verbraucht. Somit hätte man eine Übersicht, anhand der man einteilen könnte, wie oft und wie lange bestimmte Berufe pro Woche arbeiten müssen. Der harte Arbeit leistende Maurer hätte dann zb eine 3-Tages-Woche, während der Anwalt eine 5-Tages-Woche hätte. Ebenso könnte der "Ekelfaktor" und der "Emotionalfaktor" einfließen, damit "schmutzige" Berufe (zb auf der Müllkippe) oder metal belastende Berufe (zb Altenpflege) gerecht eingeordnet werden können.
Am Ende könnte sich jeder selber aussuchen, ob er lieber selten aber hart, oder oft und dafür eher entspannt arbeiten möchte, und die Arbeitsleistung jedes Einzelnen wäre am Monatsende gleich. Wer sich nicht entscheiden kann, der wird eben für die "übrig gebliebenen" Arbeiten eingesetzt. Arbeiten müssen alle (die es können...).

Da nun alle Menschen die selbe Arbeitsleistung erbringen, dürfen auch alle Menschen die Früchte dieser Arbeit genießen. Die Supermärkte stehen jedem offen, und man nimmt sich einfach, was man benötigt. Anfangs wird es Hamsterer geben, die sich 20 Fernsehgeräte in die Wohnung stellen; sie werden aber schnell lernen, dass solches Verhalten keine Vorteile mehr bringt. Natürlich kann nicht jeder Mensch jeden Tag Hummer essen. Die Politik müsste also für ein abwechslungsreiches Grundangebot sorgen, welches die Masse zufrieden stellt. Für Geburtstage, Weihnachten usw könnte eine Art Wunschzettel eingeführt werden, so dass sich jeder Mensch auch ab und zu mal etwas Besonderes gönnen kann.

Je besser dann die GEMEINSCHFT funktioniert, desto besser wäre auch die Versorgung JEDES EINZELNEN. Prestigeträchtige Berufe, Kleidung, Autos usw gäbe es dann nicht mehr. Logik und Funktionalität wären die Kriterien. Es ist zb unwirtschaftlich, mehrere Radio-Hersteller zu haben. Besser ist es, die Fachleute zusammenzuführen, um ein optimales Radio zu entwickeln. Oft wird nun entgegnet, dass ja Konkurrenz erst die besten Einfälle hervorbringt, doch dies ist falsch. Alle Forscher sind sehr an Austausch interessiert, und frei zugängliches Wissen würde alle Fachrichtungen extrem befruchten; durch unsere gegenwärtige Konkurenz wird dies leider unterbunden, denn jeder hütet seine Erkenntnisse vor der Konkurenz. Und man braucht auch keine Angst zu haben, dass es auf einen Trabbi-Wagen hinausliefe, denn jeder am Entwicklungs- und Herstellungsprozess Beteiligte hat ja ein eigenes Interesse an einem GUTEN Wagen - schließlich wird er selber dieses Fahrzeug ja auch nutzen (müssen). In der DDR fuhren alle Trabbi, nur die Bonzen fuhren Golf. In meinem Modell gibt es keine Bonzen. Ich denke aber nicht, dass es nur ein Auto geben sollte. Natürlich wird es für verschiedene individuelle Zwecke auch verschiedene Autos (und andere Produkte) geben, aber eben GUTE Produkte. Wer nun einen Ferrari möchte, dem kann ich nicht helfen. So ein unsinniges Gefährt hat in meiner "Utopie" keine Daseinsberechtigung.

Interessant finde ich auch, dass dann keine Werbung mehr nötig wäre. Bedenkt man, wieviele Menschen in der Werbung arbeiten, und wie viele Resourcen hierfür draufgehen, fällt man vom Glauben ab! Holz wird im Wald geschlagen, in die Fabrik gefahren, zerschreddert, zu Papier gemacht, in eine andere fabrik gefahren, gefärbt, bedruckt, zugeschnitten, zusammengeheftet, verpackt, weitergeschickt, mit Lkw, an Millirden Haushalte verteilt, um am nächsten Tag in den Müll zu wandern. Die Lacke und Druckfarben werden in Chemie-Fabriken hergestellt, aus Rohstoffen, die ihrerseits gewonnen und transportiert werden. Beleuchter, Kameraleute, Fotografen, Mirkofonleute, Toningenieure, Designer, Sound-Kreatoren, Zeichner usw arbeiten mit Massen von Utensilien, Milliarden Computerausdrucke wandern täglich (bedruckt!) in den Papierkorb, Trillionen Glühbrinen leuchten in Reklametafeln, Neonröhren, die ganze Energie die für Fernsehwerbung draufgeht könnte eine Großstadt versorgen, Litfaßsäulen, all der Tapetenkleister, und dies alles wird nicht nur hergestellt, sondern duch die Welt gekarrt, mit Schiff, Bahn, Auto und Flieger, welche von Fahrern und Piloten gesteuert werden, dazu noch die Techniker, die anfallenden Reparaturen, der Kraftstoff , der elektrische Strom, usw., usw. , nur damit ich Schokolade kaufe, oder einen bestimmten Turnschuh. Das ist doch pervers.

Gäbe es keine Werbung, hätten wir so viele Rohstoffe und Arbeitskräfte zur freien Verfügung, dass alle Deutschen 2 Tage weniger pro Woche arbeiten müssten.

So, das ist der grobe Rahmen. Seitenweise könnte ich weiterschreiben, aber nun bin ich erst mal auf eure Anmerkungen gespannt; aber verschont mich bitte mit altklugen Hinweisen wie:

Hat bisher nie geklappt.
Die DDR ist auch untergegangen.
Der Mensch ist böse.

Danke.
 
Werbung:
AW: Geld und Gerechtigkeit

... Das ist doch pervers.

Gäbe es keine Werbung, hätten wir so viele Rohstoffe und Arbeitskräfte zur freien Verfügung, dass alle Deutschen 2 Tage weniger pro Woche arbeiten müssten ...



Ich kann Ihre Milchknabenrechnung nicht recht nachvollziehen.

Sie könnten sich auch für einen Verzicht auf Applikationen in jedem Bereich einsetzen; dann hätten wir so viele Rohstoffe und Arbeitskräfte zur freien Vergügung, daß alle Deutschen sieben Tage weniger pro Woche arbeiten müßten ...
 
AW: Geld und Gerechtigkeit

"Nach Kalorien abrechnen"?

Schlechte Zeiten für Denker.
Du bist schon mutig, sowas in einem Denkforum zu posten.

Der Mensch ist halt doch kein Tier mehr.
 
AW: Geld und Gerechtigkeit

Svensgar, ich verstehe leider nicht, wie das gemeint ist? Vielleicht erklären Sie mir diesen Einwand etwas ausführlicher?
 
AW: Geld und Gerechtigkeit

Hallo Vermittler !

Hier eine hoffentlich neukluge "Anmerkung" meinerseits:

Dein Eingangsbeitrag hat sicher Hand und Fuß, ist aber viel zu lang. Wollte man auf jeden Absatz einzeln eingehen, würde ein Chaos entstehen; dass aber irgendwer Deinem Beitrag in Bausch und Bogen zustimmt, ist wohl äußerst unwahrscheinlich.

Ich bin auch für Gerechtigkeit; Dein Weg dazu wäre aber nur dann gerecht, wenn ihm eine Mehrheit zustimmen würde.

Ich hoffe, ich bin nicht zu weit über eine "Anmerkung" hinausgegangen.

MfG Zeili
 
AW: Geld und Gerechtigkeit

Ramjet, fändest du es denn ungerecht? Andersherum: Findest du geistige Arbeit höherstehend, wichtiger, als körperliche?

Ob wir Tiere sind oder nicht, ist ja Ansichtssache. Dass aber zB manche Leute nur einen Sportwagen fahren, um zu "Balzen", ist doch aber nicht von der hand zu weisen, oder? Und dieses Balzen ist doch ein animalisches Erbe.
 
AW: Geld und Gerechtigkeit

Zeilinger, danke für deine willkommene "neukluge Anmerkung". Ja, es ist ein langer Eintrag, aber wie kann man so ein Thema in Einzelschritten abhandeln? Ich will ja auch keinen bekehren, doch mich beschäftigt das schon lange, und nun habe ich einen PC und freu mich, meine Fühler austrecken zu können.

Zitat von Irgendwem, sinngemäß: Ich diskutiere nicht, um festzustellen, dass, sondern ob ich recht habe.

Wegen der Zustimmung der Mehrheit: Was meinst du:
Stimmt die Mehrheit den heutigen Verhältnissen "zu"?
Stimmst du mir zu?
Glaubst du, dass mir die Mehrheit zustimmt?
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Geld und Gerechtigkeit

Zitat von Irgendwem, sinngemäß: Ich diskutiere nicht, um festzustellen, dass, sondern ob ich recht habe.
ich finde, der höhere Sinn einer Diskussion ist, gemeinsam einen Weg zur
Lösung eines Problems​
zu finden. Das schließt natürlich nicht aus, dass einzelne nur Recht haben wollen.

Wegen der Zustimmung der Mehrheit: Was meinst du:
Stimmt die Mehrheit den heutigen Verhältnissen "zu"?
Man muss hier wohl zwischen Erwerbstätigen und Nicht-Erwerbstätigen (Kinder, Arbeitslose, Renter und Kranke) unterscheiden. Bei den Erwerbstätigen könntest Du schon eine Mehrheit finden. Das Modell müsste natürlich vorerst einmal in einer kleinen Einheit (z.B. Dorf) ge- und erprobt werden.

Stimmst du mir zu?
Ich bin in Pension (bei Euch Rente); mir ist jedes System recht, dass mir meine Altersversorgung gewährleistet.

Meine Hauptmotivation, Dir zu antworten, war Dein Wort "Anmerkung". Ich will ja nicht haarspalten, aber billigst Du als Neuling im Forum niemandem wenigstens eine Meinung oder Anschauung zu ?

Glaubst du, dass mir die Mehrheit zustimmt?
Wie oben - unter den Erwerbstätigen; Dein Modell müsste aber schon noch ausgefeilt werden. Ein Problem ist sicher noch die Umschulung der Arbeitnehmer, die Deiner Meinung nach derzeit in überflüssigen Branchen arbeiten. Das wird bis zu einem Alter von 30 Jahren noch relativ leicht gehen (weil man in diesem Alter noch sehr begeisterungsfähig und flexibel ist) bei älteren Leuten aber zunehmend problematisch werden.

MfG Zeili
 
AW: Geld und Gerechtigkeit

An Alle:

Ich habe meine Worte schlecht gewählt; ich freue mich nicht nur über kurze Anmerkungen, sondern hoffe auch auf längere Stellungnahmen, Meinungen und Anschauungen.

Ja, Zeilinger, ob, und wie sich "mein" System einführen ließe, darüber bin ich mir nicht ganz im klaren. Ich befürchte natürlich auch, dass es sich tatsächlich nie durchsetzen wird. Zu verstrickt scheint die ganze Welt im Geld zu sein. Hamlet: Es ist ein wüster Garten, der auf in Saaten schießt.
Es müsste wahrscheinlich eine lange Übergangszeit geben.

Im Moment bin ich erst mal davon begeistert, wie viele Arbeitskräfte/Rohstoffe man sparen könnte, und zwar ohne Einbußen des Lebensstandarts. Im Gegenteil denke ich sogar, es könnte sich sehr viel positiver entwickeln, als ich es mir ausmalen kann. Nicht nur im Bezug auf Güter und Waren, sondern auch im Hinblick auf Schule, Ausbildung, das Fernsehprogramm usw. Ein Beispiel: Früher war Heidi ein dralles natürliches Mädchen. Ich hörte, heutige Heidi-Zeichentrickfilme würden Heidi als "magersüchtiges" Kind zeigen, du verstehst schon, was ich meine. Und wo ich schon bei Heidi bin, Frau Klum ist in meinen Augen kein gutes Vorbild für unsere Töchter, und ich lehne ihre Fernsehshows ab. All solche schlechten Einflüsse entstehen ja letztendlich auch nur, weil damit irgendjemand viel Geld machen kann. Rückschluss: Kein Geld = Keine schlechten Einflüsse.

Dass du mir (wenn auch mit Abstrichen) zustimmst, oder meine Ideen wenigstens nicht völlig verwirfst, stimmt mich schon zufrieden. Im Bekanntenkreis wird dieses Thema oft erörtert, und so habe ich auf viele Kritikpunkte bereits Antworten parat, diese aber alle hier niederzulegen, würde einen wirklich sehr langen Artikel erzeugen. Deshalb fasste ich mich eingangs kurz (so kurz ich vermochte), und wenn jemand hierzu Stellung nimmt, dann ergibt sich vielleicht eine weiterführende Debatte.

Zugeben muss ich jedoch, dass ich nicht vom Fach bin, und die Zusammenhänge der Wirtschaft nicht kenne. So frage ich mich auch, ob "mein" System nur in einem einzigen Land durchführbar wäre, da man ja evtl von anderen Ländern wirtschaftlich abhängig ist. Ich denke zb, dass wir auf Öl-Lieferungen verzichten könnten, wenn wir andere Quellen ausschöpfen, zb Wind- und Solarenergie. Da aber Öl auch für Plastik-Herstellung usw benötigt wird, bin ich bei der Beantwortung solcher Fragen hilflos. Doch dies ist ja für sich genommen wieder ein Thema.

Vielleicht hätte ich auch genauer fragen sollen: Findet ihr meine Idee logisch, gerecht und umsetzbar? Andererseits hoffe ich auch auf Kritik und erklärende Hinweise. Bin gespannt, was noch kommt...
 
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AW: Geld und Gerechtigkeit

Ramjet, fändest du es denn ungerecht? Andersherum: Findest du geistige Arbeit höherstehend, wichtiger, als körperliche?

Ob wir Tiere sind oder nicht, ist ja Ansichtssache. Dass aber zB manche Leute nur einen Sportwagen fahren, um zu "Balzen", ist doch aber nicht von der hand zu weisen, oder? Und dieses Balzen ist doch ein animalisches Erbe.

Es würde niemand mehr lange Jahre auf der Schulbank sitzen wollen wenn er dann anschließend schlechter dastehen würde als ein Fliesenleger.

Außerdem sollte es einen Belohnungsanreiz geben, um Angebot und Nachfrage zu regeln, auch bei den Berufen.

Die Schere zwischen Arm und Reich muß aber wieder gebremst werden, sonst haben wir irgendwann wieder einen Diktator und der Rest muß in Schuldknechtschaft kuschen.

Alle Instinkte, die das Leben schön machen sind ein tierisches Erbe.
Menschen gehen aber in Supermärkte und laufen nicht mehr hinter Kühen auf der Straße her.
Das ist schon mal Fortschrittlich.
Beim Thema Sex leben wir noch im Spätmittelalter, weil das ein Tabuthema ist und weil Europäer etwas autistisch veranlagt sind und deshalb so ihre Wahrnehmungsschwierigkeiten haben.
 
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