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Gedichte/Lieder

N

Nicandra

Guest
(2012) - Merlin Petrus

Den Geburtsnamen konnte ich nicht nutzen,
er würde mir nur die Lust wegputzen,
auch wenn es mir wer noch so oft gesagt,
er hat keine Ahnung, wie mich dieser Name plagt.

Mit Roger Black hatte ich begonnen,
doch waren mir die Verse stets zerronnen,
der Name hielt nicht sehr lange an,
zu meinem Ident fehlte etwas dran.

Eines Tages fand ich in ihm einen Sinn,
und ich sah einen Teil in mir von Merlin,
doch gehört auch ein Beiname dazu,
bin ja nicht Madonna, ich nahm MacBlue.

Würde ich singen, hieße ich Roy Blue,
doch ich weiß, ich käme nie dazu,
und wegen dieser Wehmut im Gepäck,
hätte dieses Pseudonym keinen Zweck.

Doch Merlin MacBlue währte nicht lange,
etwas nahm mich so richtig in die Zange,
eine Zeit, in der die Verse voller Stuss,
da drang in mein Bewusstsein Petrus.

Endlich, nach so vielen Jahren,
hatte ich meinen Namen erfahren,
Merlin Petrus, eine Glaubensvernichtung,
dacht ich erst, doch wars die gleiche Richtung.

Seit acht Jahren schreib ich nun schon,
mal mit stummen Versen, mal mit Ton,
und das Pseudonym ist geblieben,
wenn auch noch nicht eingeschrieben.
 
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AW: Gedichte/Lieder

(2006) - Das Missgeschick

Dort, an jenem Polterabend,
der mein erster war, wollt ich
eigentlich nicht so viel trinken,
doch ich ließ mich selbst im Stich.
Meine Blase ließ vermelden,
dass sie sich entleeren muss,
doch mein Magen kam zuvor
mit seinem schnellen Refluktus.

Deshalb sagte mir das Brautpaar:
"Komm wir fahren dich nach Haus,
dieser Zustand ist zwar halb so wild,
wir machen uns nichts draus,
doch wir kennen deinen Alten
und wie der so reagiert,
ist für alle kein Geheimnis."
"Alles klar, hab schon kapiert."

Und so machten wir uns auf den Weg,
wie könnt es anders sein,
durch verschlafene Gebiete,
in rasantem Tempo. Fein
war das sicherlich in keinem Fall,
doch wer will uns was tun,
die Polente nicht und ganz bestimmt
auch nicht son Suppenhuhn.

Nach ner halben Stunde kamen wir
schon an die Kreuzung. Als
ich ausstieg, sagte er zu ihr:
"Du, ich glaube jedenfalls,
wenn ich ihn so gehen seh,
kann er niemals betrunken sein."
Nach fünfzig, siebzig Metern,
ließ ich mich selbst zur Türe ein.

Weil der Fluss sich wieder meldete,
ging ich zum zweiten Tor,
und entriegelte das Schlösschen,
setzte mich schnell hin und fror.
Danach fühlte ich mich freier,
und ich wollt die Spülung ziehn.
Doch da war keine. Vor Unglauben
fiel mir der Deckel hin.

Der darauf hin auch noch zerbrach,
ich fluchte: "Was ist hier los?"
Dann halt nicht, dacht ich mir,
auch egal - die Müdigkeit war groß.
Es verging eine gewisse Zeit,
bis ich dann kam ins Bett,
und ich schlief mit dem Gedanken
ein, der Abend war sehr nett.

Beim Mittagstisch, am nächsten Tag,
fragte Opa: "Warum gibt
es heute denn kein Sauermus?"
Oma wusste, wie ers liebt.
Und als sie ihm darauf sagte:
"Schlecht geworden über Nacht",
und mich dabei schräg anblickte,
wusste ich, was ich gemacht.

Ja, da ist mir doch tatsächlich
dieses Missgeschick passiert,
in den Trog fürs Sauerkraut
hab ich versehntlich uriniert.
Dass auch noch die hintre Notdurft
mit dabei war, hörte ich,
als Oma mich beiseite nahm
und fragte: "Schämst du dich nicht?"
 
AW: Gedichte/Lieder

... Ja, da ist mir doch tatsächlich
dieses Missgeschick passiert,
in den Trog fürs Sauerkraut
hab ich versehntlich uriniert.
Dass auch noch die hintre Notdurft
mit dabei war, hörte ich,
als Oma mich beiseite nahm
und fragte: "Schämst du dich nicht?"




Unser lieber Sarg,

was haben Sie denn für eine Beziehung/Vorliebe zu Ihren Exkrementen?
Sie denken sich das doch nicht aus? Für wen denn?

Geben Sie ruhig weiter Faulgas,

Ihr Leser Svensgar.



 
AW: Gedichte/Lieder

(2012) - Svensroh

Svensroh, Svensroh,
er hat, glaub ich, oft nur Stroh,
nur Stroh in seinem Kopf,
und ist drum ein armer Tropf.

Svensroh, Svensroh,
er wird im Leben niemals froh,
nennt sich hinten namlich gar,
und weiß nicht, was kommt, was war.


Er macht so gern subtile Spiele,
drauf fallen rein, so furchtbar Viele,
seine Waffe ist das Wort,
und nimmt sie selten wieder fort.

Der Tod ist seine Liebesleiche,
ihn kümmern Arme nicht, nicht Reiche,
sein Tatort ist der Abfallhaufen,
hat sich im Klozirkus verlaufen.


Svensroh, Svensroh,
er hat, glaub ich, oft nur Stroh,
nur Stroh in seinem Kopf,
und ist drum ein armer Tropf.

Svensroh, Svensroh,
er wird im Leben niemals froh,
nennt sich hinten namlich gar,
und weiß nicht, was kommt, was war.


Mitgefühl mit diesem Zombie,
ist echt schwer, denn wer weiß wie,
kann so ne Lebensleiche frieren,
und läuft sie auf allen Vieren?

Er hat so ein riesiges Geschick,
denn seine Seele hat nen Knick,
tritt auf wie ein Hungerhaar,
Svensroh stellt sich zombiert dar.


Svensroh, Svensroh,
er hat, glaub ich, oft nur Stroh,
nur Stroh in seinem Kopf,
und ist drum ein armer Tropf.

Svensroh, Svensroh,
er wird im Leben niemals froh,
nennt sich hinten namlich gar,
und weiß nicht, was kommt, was war,
denn er ist für alle da und stellt sich dar.
 
AW: Gedichte/Lieder

(2000) Schweißperlen

Jetzt lieg ich hier schon rum, seit vielen Stunden,
frage mich, was haben die wohl gefunden,
Kreislaufsturz und Schwäche fast überwunden,
dann noch dies und das, um es abzurunden.

Gedanken kreisen immer wieder hin und her,
und die vielen Piekser werden immer mehr,
Schmerzen unterm Brustkorb, ne rechte Rippe,
schnell noch mal nach draußen, die zwölfte Kippe.


Langsam zieren Schweißperlen mein Gesicht,
die Nacht liegt wie Blei in der Zeit.
Die Vergangenheit ruht sich aus im Licht,
der Morgen ist auf einmal weit.


Alles hat sich wohl gegen mich verschworen,
Zucker, Diabetis, ich bin verloren.
Wenn ich daran denk, jeden Tag oft spritzen,
fang ich wieder an, unterm Hirn zu schwitzen.

Alles, nur nicht das, ich bin wie von Sinnen,
und dann fängt auch noch mein Herz an zu spinnen,
ich frage mich warum, ich frag mich wieso,
nach einundsechzig Stunden kann ich aufs Klo.


Eiskalt zieren Schweißperlen mein Gesicht,
der Tag fliegt wien Vogel davon.
Was die Zukunft will, ich versteh sie nicht,
der Abend singt von Religion.


Nachts wälz ich mich ständig, ich kann nicht schlafen,
dann bin ich wieder draußen und am paffen.
Drei Bücher habe ich schon ausgelesen,
das vierte beginnt, es ist drei gewesen.

Dann am nächsten Morgen ist der Chefarzt da,
keine Diabetis, es ist alles klar.
Sie hatten nur ne kalte Harninfektion,
das kann schonmal geschehn, das passiert halt schon.


Ein Stein fällt mir vom Herzen, ich kann ihn sehn,
trotzdem werd ich niemehr nobel essengehn,
trotzdem werd ich niemehr nobel essengehn.
 
AW: Gedichte/Lieder

Unser lieber Sarg,

was haben Sie denn für eine Beziehung/Vorliebe zu Ihren Exkrementen?
Sie denken sich das doch nicht aus? Für wen denn?

Geben Sie ruhig weiter Faulgas,

Ihr Leser Svensgar.




... so wie ich es gelesen habe, kam er von einer Feier - und da wurde wohl heftig dem Alkohol gefröhnt .... und ich habe Menschen noch ganz andere Sachen machen gesehen, wenn sie nicht mehr Herr ihrer Sinne und Gedanken gewesen sind in diesem Zustand ....

.... was ich aber sehr gut finde, er erzählt diese Dinge, die so manch einer einfach für sich behält und überdeckt .... er steht zu diesen Dingen und nennt sie beim Namen - ich denke das war ein Erlebnis, welches Folgen für sein weiteres Leben hatte - bestimmt ist er nicht mehr in so einen Zustand geraten ....:umarm::umarm:
 
AW: Gedichte/Lieder

(2004) Zombies

Ich fand die dreizehn Leichen,
als ich sehr spät kam nach Haus,
sie waren schon am Riechen,
doch ich machte mir nichts draus.

Nach sieben Stunden grub ich dann
drei Meter tief ein Loch,
als der letzte unten lag,
spürte ich, sie lebten noch.


Zombies, Zombies,
das hätt ich nie gedacht,
Sklaven für die Freiheit
unter meinem eignen Dach.

Zombies, Zombies,
arbeiten ohne Geld,
sind von uns schon viele
hier auf dieser kranken Welt.


Sogleich dacht ich an Sinclair,
diesen Held von Jason Dark,
und lief so schnell ich konnte
durch den nahen dunklen Park.

Ich stolperte, dann gingen
bei mir alle Lichter aus,
das Letzte, was ich dachte, war,
ich komm nie mehr nach Haus.


Zombies, Zombies,
hör wie der Teufel lacht,
Sklaven für die Freiheit
haben mich zu Fall gebracht.

Zombies, Zombies,
die Reichen wissens schon,
werden sich nie wehren,
schufften lieber ohne Lohn.


Als ich schmerzlos erwachte,
spürte ich nicht, es ist kalt,
sah zwölf dieser Gestalten,
die sich schleppten in den Wald.

Der letzte sprach gedanklich
"Ich hab heute ausgedient",
dies wurd mir schaurig klar,
als er danach zu Staub zerfiel.


Zombies, Zombies,
ich werd nie sein wie ihr,
Sklaven für die Freiheit,
geistloses Geschwätz beim Bier.

Zombies, Zombies,
so werd ich niemals sein,
bleib ich auch bis zum Tod
stetig einsam und allein.

Zombies, Zombies,
ich werd nie sein wie ihr,
Sklaven für die Freiheit,
geistloses Geschwätz beim Bier.

Zombies, Zombies,
die Reichen wissens schon,
werden sich nie wehren,
schufften lieber ohne Lohn,
schufften lieber ohne Lohn.


(2005) Das Lied zu Zombies


Vertont in Experimentalversion -> Industrie of Coolness (Heute: Quaterlife Crisis)

 
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(2012) Sag Elvis adieu

Durch die Straßen der Musik zu hören fällt manches Mal schwer,
und da wünsch ich mir die alten Wege wie von Elvis her,
mit dem Rhythmus seiner Welt, die noch so voller Leben war,
wo die Lieder noch was zählten und nicht nur der Titel Star.


Sag Elvis adieu, lass ihn tapfer zurück,
das hör ich so oft, wenn ich ihn mal erwähn,
sag Elvis adieu, Spinner gibt es genug,
doch ich lass das Gute nicht aus der Zeit gehn.


Ja, ich weiß, so manche Zungen reden mir Grässliches ein,
mit der Zeit zu gehen und das Leben lassen Leben sein,
das Vergangene begraben und nur mit dem Blick nach vorn,
denn es gäb doch gute Musik, und sei es auch Guildo Horn.


Sag Elvis adieu, lass ihn tapfer zurück,
das hör ich so oft, wenn ich ihn mal erwähn,
sag Elvis adieu, Spinner gibt es genug,
doch ich lass das Gute nicht aus der Zeit gehn.
 
AW: Gedichte/Lieder

(2012) Das Nebelwunder

Es begann an einem sonnigen Tag,
ein Ausflug der Firma, den keiner mag,
dort trafen sie sich zum ersten Mal,
beruflich, ledig und noch ohne Qual.

Ihre Blicke streiften sich ohne Ziel,
es machte Peng, sie spürten es viel
stärker, als sie es beide kannten,
wie feurige Flammen sie brannten.

Sie liebten sich, innig und rein,
waren wehmütig, wenn sie abends allein,
dieses Gefühl war ihnen täglich nah,
doch nie einer den andern sah.

Sie durften nicht, was sie ersehnten,
dass ihre Körper aneinander lehnten,
ein Verbot, dass sie nicht verstanden,
zwei Herzen, die sich stärker banden.

Doch dann kam plötzlich das Nebelwunder,
ihre Liebe entbrannte wie trockener Zunder,
sie berührten sich zärtlich und ungesehen,
spürten, wie sie einander verstehen.

Vorbei die Zeit als sie ihn nicht mochten,
den Nebel, den sie früher spöttisch abkochten,
er wurde ihnen zum sinnlichsten Wetter,
zum Gefährten ihrer Liebe, seit dem netter,
sie von ihm denken, denn sie wissen,
es gibt Dinge, die weit größer beschissen.
 
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AW: Gedichte/Lieder

(2011) Ein Peter geht selten allein


Ein Peter geht selten allein.

Machs gut Peter.


E2349_01.jpg


(Mit ProxTube hören)


Als ich geboren, hast du sie besungen,
die kleine Kneipe, in die ich oft ging,
manchmal habe ich mit mir gerungen,
doch fand ich mich ein, wenn Streit stets anfing.


bildgescannt14052007um0905360_579.jpg


Ja, diese Kneipe werd ich nie vergessen,
dort war ich fröhlich, trotz all meiner Not,
war ich auch manchmal fast wie besessen,
ich fühlte mich wohl bei Bier, Wurst und Brot.


http://www.feudingen.de/landleben/freizeitleben/haussix/index.html

Ob Dart oder Würfel und öfters auch Skat,
das waren Stunden in einer andren Welt,
ein kleiner Junge, der nicht dort zu sein hat,
war trotzdem dabei und brauchte fast kein Geld.



Wenn deine Kneipe mich daran erinnert,
schwimmt eine Sehnsucht durch mein altes Blut,
nennt mich wer drum auch oftmals nur *spinnert*,
vergesse euch nie und das macht mir Mut.



Danke Peter
Bis später



Ein Peter geht selten allein.

Machs gut Peter.


columbo.jpg


http://www.fr-online.de/kultur/die-ehrliche-haut/-/1472786/8596010/-/view/asFirstTeaser/-/


 
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