Ich habe einen Garten mit 3.500 qm Fläche, den ich derzeit aber nicht selbst bewirtschafte, weil ich inzwischen drei Autostunden entfernt lebe. Ich habe ihn deshalb verpachtet. In diesem Garten habe ich beinahe meine halbe Kindheit verbracht. In ihm steckt viel persönlicher Geschichte und vor allem Familiengeschichte. Mein Opa hatte in den 30er Jahren das damals noch unbewirtschaftete Grundstück gekauft und dort mit meiner Oma gelebt. Meine Großeltern lebten also eine Art Einsiedlerdasein. Es liegt 1km abseits des nächsten Orts zwischen einem Wald und Feldern, auf denen von den Bauern meist Wintergerste und Weizen angepflanzt sind. In der warmen Jahreszeit war frühmorgens meist ein Buntspecht an einem der ersten Bäume des angrenzenden Waldes beim Hämmern und Klopfen zu sehen. 100 Meter weiter unten am Rand des Garten nistete meist ein Habicht, weshalb wir das Hühnergehege auch oben einzäunen mussten. Wir hatten meist etwa 25 Hühner, einen Hahn, 50-150 Kaninchen und in manchen Jahren ein paar Truthähne und Enten. Meine letzte Zählung vor etwa 10 Jahren ergab 45 Obstbäume, Apfel, Birne, Kirsche, Sauerkirsche, Reneklode, Walnuss, außerdem 2 Stachelbeer-, 3 Johannesbeersträuche, einen Brombeer und auf etwa 100 Meter Länge verschiedene Traubensorten. Die schönste Zeit im Garten war immer gegen Anbruch des Tages während der warmen Jahreszeit, wenn die unzähligen Vögel des angrenzenden Waldes ihre lauten Lieder des Morgens sangen.