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Fremder Osten

AW: Fremder Osten

Du irrst Dich, Robin. Die Verbindungen zum Osten sind keineswegs gekappt. Westeuropa weiss sehr genau, dass es rohstoff- und energiemässig vom Osten abhängig ist. Das sieht man am besten, wenn es mal wieder einen Gipfel zwischen Merkel und Putin gibt, wie jetzt gerade. Die Merkel ist da m. E. immer in der Defensive.

Abgesehen von Merkel und Putin, habe ich selbst ein ziemlich ungetrübtes Verhältnis zum Osten. Das liegt vielleicht daran, dass ich häufiger mit Tschechen, Polen, Ungarn, Russen etc. zu tun hatte als mit Amerikanern.

Gruss
Hartmut

Hallo Robin,

als ich mir deinen Eröffnungsbeitrag noch mal durchlas, merkte ich, dass ich mit meinem Beitrag an den dich interessierenden Dingen vorbeigeredet habe. Dir geht es doch in erster Linie um die menschlichen und kulturellen Verbindungen mit "dem Osten" und nicht um die schnöden wirtschaftlichen Beziehungen.

Etwas beschämt muss ich eingestehen, dass meine direkten Verbindungen zum Osten nach der Wende deutlich spärlicher geworden sind. Traf ich früher "Ostler" ausschliesslich in ihren eigenen Ländern, so treffe ich sie jetzt meist anlässlich von Meetings in westlichen Ländern. Schliesslich sind viele Staaten des ehemaligen Ostblocks nun Mitglieder der EU.

Geblieben sind mir einige Eindrücke aus der Vorwendezeit. Mich beeindruckte immer sehr der Stolz der Leute aus dem Osten auf ihre Heimat und ihre Kultur und die Herzlichkeit gegenüber Ausländern. Obwohl es ihnen materiell deutlich schlechter ging als den DDR-Ossis, klagten sie nicht. In Warschau erlebte ich es, dass man sein Geld eher für eine Chopin-Konzert ausgab als für ein Essen. Und in Leningrad offerierte man uns Gästen aus der DDR auf privater Ebene ein opulentes Abendmahl, obwohl Fleisch und Wurst rationiert waren. Völlig konsterniert war ich, als man mich während eines Rundgangs durch einen ehemaligen Zarenpark bei Leningrad bat, ein älteres Mütterchen, das eine Zarendatscha hütete, auf Deutsch anzusprechen! Das, obwohl die deutschen Faschisten diese Stadt drei Jahre belagerten und fast aushungerten! Speziell die Russen habe ich als sehr kulturvoll kennen gelernt. Ich verstehe auch jeden Russen, der sich im Westen nicht wohl fühlt und zurückkehrt.

Unvergesslich ist mir eine Dienstreise nach Kirgisien im Jahre 1975. Es war zum einen der Reiz des Nicht-Russischen, fast Chinesischen, und zum anderen die überwältigende Gastfreundschaft der Kirgisen. Während dieser Reise habe ich mehr als bei anderen Reisen über Verschiedenheit und Einheit der Rasse Mensch nachdenken müssen. Städte wie Osch sind immerhin fast so alt wie das ehrwürdige Rom!

Meine Erlebnisse sagen mir, dass die Erneuerung der Menschen nicht im Westen stattfindet, sondern im Osten: Im Osten geht die Sonne auf ...

Dies sind natürlich nur persönliche Beobachtungen oder Reflexionen.

Gruss
Hartmut
 
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AW: Fremder Osten

Hallo Robin,
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Geblieben sind mir einige Eindrücke aus der Vorwendezeit.
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Meine Erlebnisse sagen mir, dass die Erneuerung der Menschen nicht im Westen stattfindet, sondern im Osten: Im Osten geht die Sonne auf ...

Dies sind natürlich nur persönliche Beobachtungen oder Reflexionen.

Gruss
Hartmut
Danke für die persönlichen Eindrucke, um die es mir in der Tat ging.

Aber du sagst ja selbst, dass auch deine Verbindungen schwächer geworden sind, oder?
Generell glaube ich, dass Armut, Einschränkungen, wie sie im Sozialismus, durchaus auch "das Gute im Menschen" herausgekehrt haben - doch ebenso häufig das schlechte.
Gastfreundschaft ist ja in den meisten Kulturen, die noch nicht ökonomisch durchrationalisiert sind, ein hohes Gut.
Soziokulturell ist Gastfreundschaft aber durchaus auch aus Misstrauen entstanden. Klingt paradox? Man wollte das Fremde, den von außen kommenden vor Augen haben. Statt dass der Fremde den Hof überfällt, wird er eingeladen. So zumindest wird das kulturhistorisch manchmal gesehen. Damit will ich nur sagen: Wahrscheinlich enstpringt nie etwas einem reinen Ideal. Daher hoffe ich generell auch nicht auf die Erneuerung des Menschen.
Die Verbindung zum Osten gewinnt man jedenfalls nicht wieder durch nostalgische Gefühle. Sondern durch Gemeinsamkeit oder gemeinsam Prägendes. Reden wir in 35 Jahren da noch mal drüber ;)
 
Die Verbindung zum Osten gewinnt man jedenfalls nicht wieder durch nostalgische Gefühle. Sondern durch Gemeinsamkeit oder gemeinsam Prägendes. Reden wir in 35 Jahren da noch mal drüber ;)

schöner ansatz.

das, um was es hier (wie bei allem anderen auch) geht, ist:

trotz des wissens und bewahrens der individualität immer auch das gemeinsame und den gemeinsamen weg erkennen können.

eine schwierige menschenlektion - mal ganz allgemein gesprochen.
 
AW: Fremder Osten

der gemeinsame Weg?
ist er nicht Gemein?
der Kerl?

deshalb lügst du also?
Absicht Lügt deshalb!

was kann der Wille tun?
der gemeine Wille?
 
AW: Fremder Osten

Scilla wird ja Lila?
ein blaues auge ohne Schlag!
warum so nervös scilla?
ich weis es zwar!
aber ich will mehr!
ha ha ha!
 
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AW: Fremder Osten

Nun Scilla, raus mit der Sprache: begehrst du mir oder mich?

ORIGINES meint

Begehre dir ein Zeichen von dem Herrn, deinem Gott, in der Tiefe oder in der Höhe!


ARTURO TOSCANINI meint

Ich will Dich haben, ich begehre Dich - mit Haut und Haar. Ich fühle, wie meine Adern bersten. Deine Briefe treiben mich zur Raserei. Du begehrst mich, und ich kann mein Sehnen nicht länger beherrschen. Ich möchte Dich von Kopf bis Fuß abküssen, mich an jedem Winkel von Dir festsaugen, die verborgensten Kurven Deines angebeteten Körpers.
 
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