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Faust, der Tragödie Erster Teil, was blieb ?

AW: Faust, der Tragödie Erster Teil, was blieb ?

Hallo Goethe-Fans, die die es werden wollen und die, die ihn widerlegen können !

Weiter geht's. Letzter Original-Text war Beitrag Nr. 227.

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Mephistopheles (welcher den Wedel, den er in der Hand hält, umkehrt und unter die Gläser und Töpfe schlägt):
Entzwei ! entzwei !
Da liegt der Brei !
Da liegt das Glas !
Es ist nur Spass,
Der Takt, du Aas,
Zu deiner Melodei.

(Indem die Hexe voll Grimm und Entsetzen zurücktritt.)
Erkennst Du mich ? Gerippe ! Scheusal du !
Erkennst du deinen Herrn und Meister ?
Was hält mich ab, so schlag ich zu,
Zerschmettre dich und deine Katzen-Geister !
Hast du vorm roten Wams nicht mehr Respekt ?
Kannst du die Hahnenfeder nicht erkennen ?
Hab ich dies Angesicht versteckt ?
Soll ich mich etwa selber nennen ?
Die Hexe:
O Herr verzeiht den rohen Gruß !
Seh ich doch keinen Pferdefuß.
Wo sind denn Eure beiden Raben ?​
Mephistopheles:
Für diesmal kommst du so davon;
Denn freilich ist es eine Weile schon,
Dass wir uns nicht gesehen haben.
Auch die Kultur, die alle Welt beleckt,
Hat auf den Teufel sich erstreckt;
Das nordische Phantom ist nun nicht mehr zu schauen;
Wo siehst Du Hörner, Schweif und Klauen ?
Und was den Fuß betrifft, den ich nicht missen kann,
Der würde mir bei Leuten schaden;
Darum bedien ich mich, wie mancher junge Mann,
Seit vielen Jahren falscher Waden.​
Die Hexe: (tanzend)
Sinn und Verstand verlier ich schier,
Seh ich den Junker Satan wieder hier.​
Mephistopheles:
Den Namen, Weib verbitt ich mir !​
Die Hexe:
Warum ? Was hat er Euch getan ?​
Mephistopheles:
Er ist schon lang ins Fabelbuch geschrieben,
Allein die Menschen sind nichts besser dran,
Den Bösen sind sie los, die Bösen sind geblieben.
Du nennst mich Herr Baron, so ist die Sache gut;
Ich bin ein Kavalier, wie andre Kavaliere
Du zweifelst nicht an meinem edlen Blut;
Sieh her, das ist das Wappen, das ich führe !

(Er macht eine unanstädige Gebärde.)
Die Hexe: (lacht unmäßig)
Ha ! Ha ! Das ist in Eurer Art !
Ihr seid ein Schelm, wie Ihr nur immer wart !​
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Allein die Menschen sind nichts besser dran,
Den Bösen sind sie los, die Bösen sind geblieben.
Wie wahr !

Ob es so einen ähnlichen Dialog auch heute noch gibt ? Im Rotlichtmilieu vielleicht ?

Bitte um Eure Meinung !

Liebe Grüße

Zeili
 
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AW: Faust, der Tragödie Erster Teil, was blieb ?

Hallo Goethe-Fans, die die es werden wollen und die, die ihn widerlegen können !

Weiter geht's. Letzter Original-Text war Beitrag Nr. 231.

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Mephistopheles (zu Faust):
Mein Freund, das lerne wohl verstehn !
Das ist die Art, mit Hexen umzugehn.​
Die Hexe:
Nun sagt, ihr Herren, was ihr schafft.
Mephistopheles :
Ein gutes Glas, von dem bekannten Saft,
Doch muss ich Euch ums ältste bitten;
Die Jahre doppeln seine Kraft.​
Die Hexe:
Gar gern, hier hab' ich eine Flasche,
Aus der ich selbst zuweilen nasche,
Die auch nicht mehr im Mindsten stinkt,
Ich will euch gern ein Gläschen geben.
(Leise.) Doch wenn es dieser Mann unvorbereitet trinkt,
So kann er, wisst Ihr wohl, nicht eine Stunde leben.
Mephistopheles:
Es ist ein guter Freund, dem es gedeihen soll,
Ich gönn' ihm gern das Beste deiner Küche,
Zieh deinen Kreis, sprich deine Sprüche,
Und gib ihm eine Tasse voll !​
Die Hexe (mit seltsamen Gebärden, zieht einen Kreis und stellt wunderbare Sachen hinein; indessen fangen die Gläser an zu klingen, die Kessel zu tönen, und machen Musik. Zuletzt bringt sie ein großes Buch, stellt die Meerkatzen in den Kreis, die ihr zum Pult dienen und die Fackel halten müssen. Sie winkt Fausten, zu ihr zu treten)

Faust (zu Mephistopheles):
Nein, sage mir, was soll das werden?
Das tolle Zeug, die rasenden Gebärden,
Der abgeschmackteste Betrug,
Sind mir bekannt, verhasst genug.
 
AW: Faust, der Tragödie Erster Teil, was blieb ?

NACHT
In einem hochgewölbten, engen gotischen Zimmer

Faust, unruhig auf seinem Sessel am Pulte


FAUST: "Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor,
Und bin so klug als wie zuvor !
(...)

Drum hab ich mich der Magie ergeben,
Ob mir durch Geistes Kraft und Mund
Nicht manch Geheimnis würde kund,
Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß
Zu sagen brauche, was ich nicht weiß,
Daß ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält,
Schau alle Wirkunskraft und Samen
Und tu nicht mehr in Worten kramen."


:lachen: :lachen: :lachen:
 
AW: Faust, der Tragödie Erster Teil, was blieb ?

Mephistopheles :

Ein gutes Glas, von dem bekannten Saft,
Doch muss ich Euch ums ältste bitten;
Die Jahre doppeln seine Kraft.

Die Hexe:

Gar gern, hier hab' ich eine Flasche,
Aus der ich selbst zuweilen nasche,
Die auch nicht mehr im Mindsten stinkt,
Ich will euch gern ein Gläschen geben.
(Leise.) Doch wenn es dieser Mann unvorbereitet trinkt,
So kann er, wisst Ihr wohl, nicht eine Stunde leben.


Von welchem bekannten Saft reden die denn da?
Weiß das jemand?
 
AW: Faust, der Tragödie Erster Teil, was blieb ?

Schwarzromantisches Thema,
dieses Lebenselexier.
Also nicht nur,
aber dort halt besonders gepflegt.
Es gibt eine Geschichte -
von E.T.A. Hoffman (glaub ich) -
die anschaulich beschreibt,
wie komplex die Idee Lebenselexier ist.
'Das Parfüm' greift sie anders auf.
Es geht dabei um viel mehr,
als bloß um einen 'Saft'.

Ging mir grade so durch den Kopf. :)
 
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