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Familiengeister die ich rief...

fluuu

Well-Known Member
Registriert
12. September 2008
Beiträge
4.947
...nun werde ich sie nicht mehr los.
Habe in meiner Kindheit wundervolle Weihnachten mit Geschenken,
Spannung, Freude, Überraschung und Romantik in der Großfamilie erlebt.
Das ist lange her, inzwischen sind die eigenen Kinder groß.
Feiere Weihnachten seit Jahren abgeschieden vom Familienrummel und vom
Rummel allgemein nur mit engsten Freunden.
Dieses Jahr trieb mich etwas nach den Feiertagen die betagten Eltern
anzurufen um mich zu erkundigen wie es ihnen ergangen ist.
Durch dieses Telefonat wurden Familiengeister in meinem Kopf geweckt und
nun werde ich sie nicht mehr los...
Es taucht der Wunsch auf sich mit der Familie auseinander zu setzen,
insbesondere mit dem Vater. Nicht theoretisch, das ist oft geschehen,
sondern ganz direkt und persönlich. Viel Zeit ist wahrscheinlich nicht mehr
auch wenn er momentan gesund ist.
Die Frage die ich mir nun stelle ist, lohnt der Aufwand als Sohn sich in die
Psyche des eigenen Vaters zu versetzen der gesund ist und dem nichts fehlt,
bin selbst auch Vater, um raus zu bekommen wie er tickt und ihm die
Erkenntnisse mitzuteilen um sie zu überprüfen und darüber ins Gespräch zu
kommen.
Es geht nicht um Tagespolitik oder andere allgemeine Themen sondern wo
liegen die seelischen Befindlichkeiten des Vaters und was ist davon vererbt.
Worin bestehen die Familiengeister, welche Leichen liegen im Keller über die
geschwiegen wird und was ist der Geist der Familie. Solche Themen hat bisher
mit mir als Sohn der Vater noch nie besprochen.
Bin über meine eigene Position in der Familie und deren Hintergründe auf Grund
meiner Ausbildungen bestens informiert und aufgeklärt aber von meinem Vater
habe ich noch nie etwas über den Geist der Familie gehört.
Ist es ein Versuch Wert da mal anzuklopfen?
Dieser Gedanke ist bei diesem Telefonat aufgetaucht und jetzt ein paar Tage
später immer noch aktuell...

Möchte erreichen, dass sich mein alter Vater dem Leben seines Sohnes zu
liebe öffnen kann und vom womöglich bedrückenden Familiengeist erzählt
um sich selbst davon zu befreien und alle Angehörigen und somit auch mich
durch das Gespräch von dem womöglich bedrückenden Dingen zu erlösen.
Es kann aber auch sein, dass ein Gespräch Probleme schafft die ohne nie
da gewesen wären. Es ist wie immer eine Gratwanderung...

gruß fluuu
 
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AW: Familiengeister die ich rief...

Ist es ein Versuch Wert da mal anzuklopfen?
Dieser Gedanke ist bei diesem Telefonat aufgetaucht und jetzt ein paar Tage
später immer noch aktuell...

Möchte erreichen, dass sich mein alter Vater dem Leben seines Sohnes zu
liebe öffnen kann und vom womöglich bedrückenden Familiengeist erzählt
um sich selbst davon zu befreien und alle Angehörigen und somit auch mich
durch das Gespräch von dem womöglich bedrückenden Dingen zu erlösen.
Es kann aber auch sein, dass ein Gespräch Probleme schafft die ohne nie
da gewesen wären. Es ist wie immer eine Gratwanderung...

gruß fluuu
lieber fluuu,
du weißt ja, dass ich mich besondern mit solchen themen beschäftige.
ich kann aus eigener erfahrung sagen: ja, das ist es wert.

aber nur dann, wenn du als gebender in eine solche begegnung gehen kannst. und nicht etwa als ankläger, der rechtfertigungen will und erklärungen.
sondern wenn du in diese begegnung reingehen kannst, als das kind deines vaters, das sich dem vater öffnen kann.

und ihn so nehmen und gelten lassen kann, wie er ist.

gerade diese haltung ist gut mit einer frage nach der familiengeschichte möglich. nun lässt man den vater die geschichte aus seiner sicht erzählen...

ganz wesentlich für ein gutes ergebnis eines solchen treffens erscheint mir die eigene innere haltung dazu zu sein.

~~~

ich habe diese ganze tour mit meiner mutter schon hinter mir.
es war streckenweise sehr schwierig und hat mich viele emotionen und tiefs gekostet.
aber letztlich hat es sich für mich eindeutig gelohnt.

das "innere kind" in mir konnte zu seiner mutter zurückkehren und wurde mit offenen armen empfangen......etwas, das ich als erwachsene frau schon nicht mehr für möglich gehalten hätte.
ich konnte aber auch meine realen begegnungen mit meiner mutter durch meine therapeutischen anwendungen unterstützen.
das hat mir dabei sehr geholfen.

aus dieser, meiner tätigkeit weiß ich auch, dass sich die eigene beziehung zu den eltern auch auf die partnerschaften und beziehungen zu den kindern auswirkt.
es ist also aus meiner sicht wichtig, diese themen für sich so positiv wie möglich aufzuarbeiten.

liebe grüße
kathi
 
AW: Familiengeister die ich rief...

Hallo kathi,

Danke für Deine Reaktion, hatte sie mir von Dir in diesem Unterforum erhofft.
Habe mich durch das erneute Wecken der schon längst zur Ruhe geglaubten
Familiengeister etwas in die Zwickmühle gebracht.
Die Familienentwicklung ist ja für das Leben immer prägend und hat für die
Entwicklung der Persönlichkeit einen hohen Anteil. Zunächst die eigene
Kindheit und später wenn man selbst für Kinder sorgt.
Die Eltern-Kind-Beziehung in direkter Form ist prägend für das Leben und kann
somit sehr brisant sein. Sie taucht in vielen Abwandlungen stellvertretend auf.
Ist diese Beziehung produktiv und von Liebe geprägt wirkt sie sich positiv
auf das Leben aus aber sobald es Störungen gibt gerät das Ganze ins Wanken
und macht destruktive Probleme.

Es gibt in meiner familiären Entwicklung keine schwarzen Löcher oder Flecken
auf der Seele, alles ist geklärt und besprochen und das Gefühl ist
dementsprechend gut ohne Vorwurf, Groll oder Verleumdung.
Natürlich hat sich ein gewisser Trotz, Widerstand und Opposition gegenüber
den Älteren, Stärkeren und Mächtigeren erhalten, halte das jedoch für
produktiv.

Neu ist nun, dass ich nach langer Zeit der Ruhe zu den Eltern das Bedürfnis
habe den Vater an meiner friedlichen Entwicklung und produktiven Erkenntnis
teilhaben zu lassen und ihn mit einzubeziehen.
Ob er das will und Interesse daran hat weiß ich nicht, kommt auf einen
Versuch an.
Wenn ich ihn mit meinem Wissen und Gefühl über die Familiengeschichte
konfrontiere kann es sein, dass er nichts davon wissen will da er keinerlei
Leidensdruck verspürt und alles so bleiben soll wie es ist.

Deshalb zaudere ich noch etwas und rede um den heißen Brei, will raus
bekommen ob sich mein Bedürfnis verstärkt und mich in Zugzwang bringt oder
ob das Ganze nur eine fixe und affektive Idee ist die sich wieder verflüchtigt.

gruß fluuu
 
AW: Familiengeister die ich rief...

verstehe.
ich habe die erfahrung gemacht, dass ich in guten momenten meiner mutter davon erzählen konnte, wie ich mein leben und die welt sehe.
sie hat mir aufmerksam zugehört - wenngleich ich akzeptieren musste, dass sie weit von einer ähnlichen einstellung oder sichtweise, wie ich sie habe, entfernt ist.
und dennoch: ich habe gesehen, sie ist stolz auf mich.....und zwar, dass ich meinen weg gehe und meine eigene art entwickelt habe.

vielleicht hat sich diese gute verbindung zwischen ihr und mir auch deswegen ergeben, weil ich in meinem bericht über meine weltsicht, ihren anteil mit einbaute. also jene eigenschaften, die ich von ihr habe und die mir bei meinem weg dienlich waren.
so konnte ich das gespräch auch mit einer inneren haltung der verbundenheit und dankbarkeit führen.
da war dann kein sich "klein-machen-müssen" oder trotz nötig.
wir waren zwei gleichwertige menschen, die aneinander reifen konnten.

ich glaube, das war die basis, auf der diese sache gelang.

liebe grüße
kathi
 
AW: Familiengeister die ich rief...

hi kathi,

...mh, das ist gut, Du hast es erlebt und das kann durch Nichts genommen
werden. Es klingt so als hättest die die Beziehung mit Deiner Mutter als
erwachsene Frau bewältigt. Von so einem Umstand, dass sich Eltern und
Kind wie zwei erwachsene Menschen verhalten bin ich (noch) weit entfernt.
Bei meinem Sohn fehlt die Gelegenheit seitdem er erwachsen ist (habe im
Moment keine gültige Telefonnummer) und bei meinem Vater hat es bisher
dieses Gespräch auf gleicher Augenhöhe nur selten gegeben, immer kam
etwas verletzendes dazwischen und die Kommunikation lief ins Banale.

Es ist eine gute Beziehung mit dem Vater für meinen erfüllenden Alltag nicht
notwendig , er ist weit weg und habe fast alle Konflikte gelöst auch ohne
ihn, dass er mich braucht hat sich nie gezeigt und so ist meine Idee ihn ins
Gespräch zu nehmen eine reine Liebelei. Er lebt mit guter Gesundheit, da
bietet sich eine Kommunikation an aus meiner Sicht denn dümmer wird man
durch die Auseinandersetzung mit demjenigen der einen gezeugt nicht und
mein Vater ist sowohl geistig und intellektuell auf der Höhe als auch
handwerklich geschickt. Habe es mit einer imposanten Persönlichkeit zu
tun, dessen muss ich mir bewusst sein, er lässt sich von mir dem jüngsten
Sohn nicht so ohne weiteres einwickeln, er durchschaut mich sofort meint er.

Habe inzwischen Dinge gelernt die er mir nicht beibringen konnte und das
sind die Bereiche soziale Kompetenz, offener zwischenmenschlicher Umgang
und das ganze Thema psychologische Wissenschaften.
Mein Vater ist ein absoluter Pragmatiker, Realist und nüchterner Rationalist,
alle Flausen, Utopien und Phantastereien sind ihm zuwider und ich bin
bipolarer Künstler geworden ha ha...

Vertraue auf meine Fähigkeiten durch das Erlernen der Psychotherapie und
werde schon einen Weg finden um sachlich ins Gespräch zu kommen über
die Themen die Vater und Sohn im persönlichsten Inneren berühren.

gruß fluuu
 
AW: Familiengeister die ich rief...

hi kathi,

...mh, das ist gut, Du hast es erlebt und das kann durch Nichts genommen
werden. Es klingt so als hättest die die Beziehung mit Deiner Mutter als
erwachsene Frau bewältigt. Von so einem Umstand, dass sich Eltern und
Kind wie zwei erwachsene Menschen verhalten bin ich (noch) weit entfernt.
Bei meinem Sohn fehlt die Gelegenheit seitdem er erwachsen ist (habe im
Moment keine gültige Telefonnummer) und bei meinem Vater hat es bisher
dieses Gespräch auf gleicher Augenhöhe nur selten gegeben, immer kam
etwas verletzendes dazwischen und die Kommunikation lief ins Banale.

Es ist eine gute Beziehung mit dem Vater für meinen erfüllenden Alltag nicht
notwendig , er ist weit weg und habe fast alle Konflikte gelöst auch ohne
ihn, dass er mich braucht hat sich nie gezeigt und so ist meine Idee ihn ins
Gespräch zu nehmen eine reine Liebelei. Er lebt mit guter Gesundheit, da
bietet sich eine Kommunikation an aus meiner Sicht denn dümmer wird man
durch die Auseinandersetzung mit demjenigen der einen gezeugt nicht und
mein Vater ist sowohl geistig und intellektuell auf der Höhe als auch
handwerklich geschickt. Habe es mit einer imposanten Persönlichkeit zu
tun, dessen muss ich mir bewusst sein, er lässt sich von mir dem jüngsten
Sohn nicht so ohne weiteres einwickeln, er durchschaut mich sofort meint er.

Habe inzwischen Dinge gelernt die er mir nicht beibringen konnte und das
sind die Bereiche soziale Kompetenz, offener zwischenmenschlicher Umgang
und das ganze Thema psychologische Wissenschaften.
Mein Vater ist ein absoluter Pragmatiker, Realist und nüchterner Rationalist,
alle Flausen, Utopien und Phantastereien sind ihm zuwider und ich bin
bipolarer Künstler geworden ha ha...

Vertraue auf meine Fähigkeiten durch das Erlernen der Psychotherapie und
werde schon einen Weg finden um sachlich ins Gespräch zu kommen über
die Themen die Vater und Sohn im persönlichsten Inneren berühren.

gruß fluuu


stell doch noch ein paar Bilder dazu rein. Ich bin schon gespannt, wie die Vater-Sohn-Story weitergehen wird...

Der Rote Baron
 
AW: Familiengeister die ich rief...

Mein Vater ist ein absoluter Pragmatiker, Realist und nüchterner Rationalist,
alle Flausen, Utopien und Phantastereien sind ihm zuwider und ich bin
bipolarer Künstler geworden ha ha...

Eindeutig ein Fall von regressiver Evolution.
 
AW: Familiengeister die ich rief...

Habe inzwischen Dinge gelernt die er mir nicht beibringen konnte und das
sind die Bereiche soziale Kompetenz, offener zwischenmenschlicher Umgang
und das ganze Thema psychologische Wissenschaften.
Mein Vater ist ein absoluter Pragmatiker, Realist und nüchterner Rationalist,
alle Flausen, Utopien und Phantastereien sind ihm zuwider und ich bin
bipolarer Künstler geworden ha ha...
aus einer höheren warte betrachtet sehe ich es so:
die dinge, die du nicht von deinem vater erlernen konntest, hast du daber doch gerade wegen ihm gelernt.
gerade dadurch, dass du an ihm unvermögen feststelltest und es in deinem leben anders machen wolltest und nun auch anders machst, ist der bewusste entwicklungsschritt gelungen.

so war das bei meiner mutter und mir auch.
ich habe auf einigen gebieten einen ganz anderen weg gewählt als sie......und sie auf diesem gebiet auch weit "überflügelt".
allerdings: gerade der wunsch, es "besser" oder anders zu machen als sie hat mir diesen weg gezeigt.......und damit bin ich ihr schon wieder dankbar......und zwar nicht ihrer "persona" aber ihrer seele, die sich mit mir auf diese erfahrung eingelassen hat.
so hat mir also gerade meine mutter - als unvollkommener mensch - den weg zur erarbeitung dieser neuen wege geebnet.
Vertraue auf meine Fähigkeiten durch das Erlernen der Psychotherapie und
werde schon einen Weg finden um sachlich ins Gespräch zu kommen über
die Themen die Vater und Sohn im persönlichsten Inneren berühren.

gruß fluuu
hallo fluuu,
ich wünsche dir dabei viel glück.

kathi
 
AW: Familiengeister die ich rief...

Hallo kathi,

danke für Deine Wünsche, kann es brauchen.
Interessant wie Du anhand von Defiziten der Eltern daraus die
Lernbegierigkeit entwickelst es anders zu machen aber es stimmt, es führt zu
neuen Fähigkeiten.
So bleibt letztlich nichts an Vorwurf übrig der gegenüber den Eltern zu
erheben ist und die oppositionelle Kraft schwindet dahin im Einvernehmen.
Darf es das geben so lange Eltern und Kind leben? Muss man sich mit der
elterlichen Macht nicht immer kontrovers auseinandersetzen als Kind wenn
man ihr nicht automatisch unterlegen sein will?

Schon bei Säuglingen gibt es Widerstand indem sie in die Brustwarze zwicken,
allerdings zum Nachteil denn die Mutter verliert die Lust am Säugen und der
Kleine bekommt weniger Nahrung von der Mutter. Er ist zunächst schwächer
als die Anderen aber er lernt Dinge die er braucht nicht nur von der Mutter zu
bekommen sondern auch woanders her und das macht unabhängiger.
So hat alles immer zwei Seiten.

Möchte im Moment so lange mein Vater noch lebt die Opposition gegenüber
der Macht des Stärkeren zum Ausdruck bringen wenn man mal davon
ausgeht, dass der Ältere der Stärkere ist und nicht einfach einlenken.
Die Eltern stellen immer eine Übermacht da gegenüber dem Kind aber man
muss sich dem nicht unterwerfen um etwas zu bekommen, man kann sich
auch davon befreien und selbstständig werden. Die Eltern sind dann nur noch
Mitmenschen einer älteren Generation und die Beziehung gestaltet sich je
nach Sympathie mehr oder weniger intensiv.

Der Vater ist für den Sohn eine Interessante Persönlichkeit, genauso wie
der Sohn für den Vater. Es sind Persönlichkeiten die innerlich so dicht
beieinander sind wie kaum andere Menschen und deshalb gleichzeitig die
größten Rivalen. Dieses Phänomen ist typisch für die Vater-Sohn-Beziehung
den ein guter Mann weiß Nebenbuhler aus dem Feld zu schlagen die gefährlich
sind weil sie ähnliche Fähigkeiten und Charakterzüge haben wie man selbst.
Nun ist die Frage wer bei der Vater-Sohn-Beziehung nachgibt. Der Vater der
seit der Geburt des Sohnes der Erwachsene ist und den Sohn mit Liebe und
Verständnis behandelt oder der erwachsen gewordene Sohn der eine große
Entwicklung durchgemacht hat seit der Geburt und somit viel besser Liebe
und Verständnis für den alt gewordenen Vater aufbringen kann?

gruß fluuu
 
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AW: Familiengeister die ich rief...

ja, alles hat seine zwei seiten - aber alles hat auch seine entwicklung.

hallo fluuu,
du hast das gut dargestellt, wie sich die beziehung zwischen elternteil und kind wandelt ... zuerst von der totalen abhängigkeit des kindes zur oppostition, welche aber noch immer eine gewisse art von abhängigkeit darstellt - nur auf der anderen (gegnerischen) seite halt.
dann aber hat mAn irgendwann die "befreiung" aus der abhängigkeit zu kommen.
und die geschieht, wenn das kontroverse denken aufgehört hat und stattdessen ein "sowohl-als auch"-denken einsetzen konnte.
So bleibt letztlich nichts an Vorwurf übrig der gegenüber den Eltern zu
erheben ist und die oppositionelle Kraft schwindet dahin im Einvernehmen.
Darf es das geben so lange Eltern und Kind leben? Muss man sich mit der
elterlichen Macht nicht immer kontrovers auseinandersetzen als Kind wenn
man ihr nicht automatisch unterlegen sein will?

so bin ich die tochter meiner mutter, und darin ihr in vielem gleich - aber ich bin AUCH eine frau, die andere wege geht als sie - und so von ihr sehr verschieden.
diese anderen wege kann ich deswegen gehen, weil ich einerseits ein anderer mensch bin als sie, mit anderen erfahrungen und anderem background - aber andererseits sie mir manchen weg durch ihr sein und ihre erfahrungen aufbereitet hat…so mischt sich die abhängigkeit von ihr mit meiner eigenständigkeit durch meinen eigenen charakter zu etwas neuem, das eben kein „entweder-oder“ mehr ist sondern nur mehr ein „sowohl-als auch“ sein kann.

welle und teilchen – es ist beides.
und beides existiert einerseits sowohl nebeneinander – als auch andererseits abhängig voneinander.

dies ist der schluss, den ich zum aktuellen zeitpunkt hier ziehe.

lieben gruß
kathi
 
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