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Ethische Dimensionen autonomer Systeme

ceptor

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Registriert
31. Oktober 2015
Beiträge
12
wir leben in einem Zeitalter der Digitalen Revolution. Gerade hierzu berichtet das ARD in eine Themenwoche "Zukunft der Arbeit"

dabei stellen sich mir immer wieder Fragen, die wie ich denke, keinen unberührt lassen sollten da sie uns alle angehen.
Werden wir menschen in absehbarer Zeit Überflüssig? und von autonomen Maschinen ersetzt?
Es kommen immer mehr Intelligentere Maschinen (KI) auf den Markt die die Arbeiten der Menschen ersetzt und produktiver/effizienter wirtschaften.
Wenn alle arbeiten durch Intelligentere Maschinen ersetzt werden, was machen dann die Menschen und wer soll noch die durch Maschinen hergestellte Konsumgüter kaufen? wenn die Menschen kein einkommen mehr verdienen?
Wie schaut die Zukunft der Menschen aus? in der nur noch Roboter arbeiten?

und vor allem, wie schauen die Rechtlichen Konsequenzen aus
Wann werden Autonome Autos im Straßenverkehr regulär
eingesetzt werden?
Wer wird die Verantwortung für Unfälle übernehmen? Wird es
Alternativen geben? Wie werden sich Fahrzeuge in Konfliktfällen verhalten?
Werden wir bald mehr mit Robotern als mit
Menschen zu tun haben?

ein spannendes und vor allem brandaktuelles Thema, dem wie ich finde wir uns nicht entziehen dürfen.
 
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Ja, viele interessante Fragen.
Zusätzlich interessant, da dies ja keine Zukunftsmusik ist, sondern längst die Gegenwart. Automatisierung am Arbeitsplatz gibt es schon seit der ersten industriellen Revolution. Die Folge davon war, dass sich die Arbeitsplätze verändert haben - Massenarbeitslosigkeit war aber keine Folge.
Wenn der Mixer mixt, braucht es noch immer jemanden, der den Mixer bedient. Bedient ein Roboter den Mixer, braucht es noch immer einen, der den Roboter bedient. Und falls der Roboter weitgehend autonom ist, auch kein Problem. Ist beim Geschirrspüler oder der Waschmaschine ebenso. Keine Hausfrau/kein Hausmann sitzt dann gelangweilt herum und weiß nicht was zu tun ist, sie/er macht sich lediglich nur mehr sehr wenige Gedanken um den Abwasch bzw Wäschewasch. Ist aber nicht nur bei von Automaten "stillschweigend" erledigten Dienstleistungen, sondern generell. Der Durchschnittsbürger macht sich im Alltag sehr wenig Gedanken über grundlegende Bedürfnisse wie inner und äußere staatliche Sicherheit oder darüber, wie er zu sauberem Trinkwasser kommt. Derlei Bedürfnisse werden ohne sein Zutun für ihn erledigt, er nimmt sie in der Regel einfach als "gegeben" hin.

Wenn letztendlich alle Arbeit von selbständigen Maschinen erledigt würden und der Mensch keine Arbeit und kein Einkommen hätte, wäre das auch kein Problem - die Maschinen würden ja nichts für ihre Arbeit verlangen. Die Produkte wären demnach kostenlos. Nur, so weit wird es nicht kommen. Irgendeine Bedienung bzw Überwachung wird es immer brauchen, und schon wird ersichtlich, dass menschliche Arbeitsleistung sich zwar verändern, aber nicht verschwinden wird.

Rechtlich sieht es momentan so aus, dass es für jede Maschine eine verantwortliche Person bzw Stelle gibt. Wenn ein Auto über jemanden fährt, ist primär der Fahrzeuglenker haftbar. Richtet eine Maschine einen Schaden an, ist der Bediener zunächst einmal dran. Bei hochautomatisierten System ebenfalls der, der sie bedient bzw überwacht.

Ob "wir", heißt wohl die Menschen der Industrienationen, einmal mehr mit Robotern/Maschinen zu tun haben als mit Menschen....ist das nicht schon längst der Fall ? Wieviel Zeit verbringen wir mit Handy, Computer, Mikrowelle, Auto, Waschmaschine, etc.... und wieviel zeit mit realem zwischenmenschlichen Kontakt ?
 
Du sprichst hier nur von bedienten Maschinen, Muzmuz, das ist Vergangenheit. Autonome Systeme brauchen keinen Bediener, sie sind lernfähig und sind bald effektiver, schneller, intelligenter und besser als ihr Bediener. Industrie 4.0 ist nicht mehr nur Automation, sondern der Versuch den Bediener zum Bedienten zu machen. Bis jetzt hat die Industrie die Produktion in Länder mit billigen Arbeitskräften verlagert. In Zukunft wird sie es nicht mehr zu tun brauchen. Sie kann dann überall produzieren, weil sie keine Arbeitskräfte mehr benötigt und die Produkte verkauft sie dann dort, wo noch Nachholbedarf besteht und das sind nicht mehr die Industrieländer, d.h. man ist nicht mehr auf Einkommensstarke Kunden angewiesen, weil die Produkte entsprechend billiger produziert werden können. Ähnliches gilt übrigens auch für die Dienstleistungen und das ist inzwischen der Hauptsektor und die Haupteinkommensquelle der Arbeitnehmer in den Industrienationen.
 
Du sprichst hier nur von bedienten Maschinen, Muzmuz, das ist Vergangenheit. Autonome Systeme brauchen keinen Bediener, sie sind lernfähig und sind bald effektiver, schneller, intelligenter und besser als ihr Bediener. Industrie 4.0 ist nicht mehr nur Automation, sondern der Versuch den Bediener zum Bedienten zu machen.

Dass der Bediener der Bediente ist, ist keine Eigenheit von Industrie 4.0, sondern allgemein das Wesen eines Werkzeuges.
Werkzeuge machen prinzipiell auch nur dann Sinn, wenn sie effektiver und/oder schneller sind, als der Bediener. Bei Informationsleistung ist es auch klar, dass er bei der speziellen Anforderung "intelligenter" ist als der Bediener. Wer würde einen Taschenrechner benutzen, wenn der langsamer und fehleranfälliger wäre als der Bediener ?
In ihrem Bereich lernfähig zu sein ist eine relativ neue Eigenschaft von Systemen - allerdings ist eine völlige Autonomie noch weit weg und wohl eher undenkbar. Nicht einmal Menschen kommen völlig autonom zurecht - wie sollten es dann Maschinen schaffen ?

Bis jetzt hat die Industrie die Produktion in Länder mit billigen Arbeitskräften verlagert. In Zukunft wird sie es nicht mehr zu tun brauchen. Sie kann dann überall produzieren, weil sie keine Arbeitskräfte mehr benötigt und die Produkte verkauft sie dann dort, wo noch Nachholbedarf besteht und das sind nicht mehr die Industrieländer, d.h. man ist nicht mehr auf Einkommensstarke Kunden angewiesen, weil die Produkte entsprechend billiger produziert werden können. Ähnliches gilt übrigens auch für die Dienstleistungen und das ist inzwischen der Hauptsektor und die Haupteinkommensquelle der Arbeitnehmer in den Industrienationen.

"...keine Arbeitskräfte mehr benötigt" ist eben nicht zutreffend. Eventuell keine solchen Arbeitskräfte, die wir heute gewohnt sind - aber dafür entstehen neue Arbeitsbereiche. Mixer, Geschirrspüler und Mikrowelle haben dem Berufsstand "Koch" auch nicht den Garaus gemacht. Er gestaltet sich heutzutage nur anders.
Anstatt einzeln Schrauben einschraubenden Einschraubschraubern gibt es nun Bediener und Programmierer von Schraubrobotern, wobei diese beiden mit dem Schraubroboter nun so eine Leistung erbringen wie 500 menschliche Einschraubschrauber. Aber, haben wir dadurch eine Arbeitslosigkeit von 99% ? Nicht wirklich....die ehemaligen Einschraubschrauber sind nun eben Programmierer, Webdesigner, Musiker oder Reiseleiter.

Lernfähige weitgehend autonome Systeme sind letztendlich nichts anderes als Werkzeuge mit großem Potential bei geringem Bedienungsaufwand. Völlig ohne Bedienungsaufwand ist aber undenkbar - wie gesagt, selbst Menschen funktionieren in der Regel nicht völlig ohne "Bedienung".
 
Bis jetzt haben Automaten und Werkzeuge nur Arbeitsplätze ersetzt oder erleichtert. Autonome Systeme werden ganze Berufszweige überflüssig machen. Der Fließbandarbeiter war kein Beruf, sondern nur ein Arbeitsplatz, der Arzt oder der Entwickler im Maschinenbau oder der Apotheker und eine ganze Reihe weiterer hochqualifizierter Berufe können sehr bald weitgehend überflüssig werden. Der Softwareentwickler für autonome Systeme wird übrigens auch nur so lange gebraucht, bis die autonomen Systeme soweit sind, dass sie andere autonome Systeme programmieren können. Bis zu einem gewissen Grad ist es heute bereits möglich. Der Webentwickler ist heute bereits weitgehend überflüssig und der Webdesigner ist noch zu billig, um ihn zu ersetzen.

In meinem Fachgebiet, was früher Scharen von Sachbearbeitern, Buchhaltern, Logistikern u.v.m. erledigt haben, wird heute von einer Business Software, die von einem kleinen Team betreut wird, erledigt. Und das ist auch bereits Vergangenheit. Noch habe ich was zu tun, aber wie lange, weiß ich nicht, weil sich diese Software inzwischen auch verselbständigt.

Ich will nichts schwarzmalen, aber dieser Trend in Verbindung mit der Globalisierung wird in nicht ferner Zukunft zu Verschiebungen des Wohlstands und zu Verwerfungen auf dem Globus führen. Ich hoffe, ich liege da falsch.
 
Bis jetzt haben Automaten und Werkzeuge nur Arbeitsplätze ersetzt oder erleichtert. Autonome Systeme werden ganze Berufszweige überflüssig machen. Der Fließbandarbeiter war kein Beruf, sondern nur ein Arbeitsplatz, der Arzt oder der Entwickler im Maschinenbau oder der Apotheker und eine ganze Reihe weiterer hochqualifizierter Berufe können sehr bald weitgehend überflüssig werden. Der Softwareentwickler für autonome Systeme wird übrigens auch nur so lange gebraucht, bis die autonomen Systeme soweit sind, dass sie andere autonome Systeme programmieren können. Bis zu einem gewissen Grad ist es heute bereits möglich. Der Webentwickler ist heute bereits weitgehend überflüssig und der Webdesigner ist noch zu billig, um ihn zu ersetzen.

In meinem Fachgebiet, was früher Scharen von Sachbearbeitern, Buchhaltern, Logistikern u.v.m. erledigt haben, wird heute von einer Business Software, die von einem kleinen Team betreut wird, erledigt. Und das ist auch bereits Vergangenheit. Noch habe ich was zu tun, aber wie lange, weiß ich nicht, weil sich diese Software inzwischen auch verselbständigt.

Ja, das ist alles sehr zutreffend. Aber, das ist nichts Neues. Noch im 17. Jahrhundert waren die meisten Menschen mit Landwirtschaft beschäftigt, um die Menschheit ernähren zu können. Heute sind es in unseren Ländern nur einzelne Prozente. Sind die anderen arbeitslos geworden ? Die dadurch frei gewordenen Kapazitäten konnten anderswo eingesetzt werden, wodurch sich der allgemeine Wohlstand vermehrte.

Ich will nichts schwarzmalen, aber dieser Trend in Verbindung mit der Globalisierung wird in nicht ferner Zukunft zu Verschiebungen des Wohlstands und zu Verwerfungen auf dem Globus führen. Ich hoffe, ich liege da falsch.

Das wird zweifelsohne so sein. Die Angst vor Veränderung ist verständlich, die hat es auch in der Vergangenheit immer schon gegeben.
 
Das wird zweifelsohne so sein. Die Angst vor Veränderung ist verständlich, die hat es auch in der Vergangenheit immer schon gegeben.
Zweifelsohne, jedoch mit zum Teil katastrophalen Folgen. Kriege, Revolutionen und Aufstände waren die Folge.
Wenn man sieht, was eine Million Flüchtlinge, zum Teil natürlich auch Wirtschaftsflüchtlinge, bereits in Deutschland und in ganz Europa für politische Verwerfungen sorgen, obwohl der Wohlstand noch hier beheimatet ist, dann will ich mir nicht ausmalen, was es für Verwerfungen geben könnte, wenn der Wohlstand sich hier verabschiedet.
 
Jaja, der Mensch wird ueberfluessig, da es nicht mehr lange dauern wird und diese Roboter koennen sich selbst fortpflanzen und die Energie nehmen sie sich aus der Luft.
Mehr Sorgen sollte sich der Mensch ueber die Ressourcen machen, die verschwendet werden und nicht unbegrenzt verfuegbar sind.
 
Zweifelsohne, jedoch mit zum Teil katastrophalen Folgen. Kriege, Revolutionen und Aufstände waren die Folge.
Wenn man sieht, was eine Million Flüchtlinge, zum Teil natürlich auch Wirtschaftsflüchtlinge, bereits in Deutschland und in ganz Europa für politische Verwerfungen sorgen, obwohl der Wohlstand noch hier beheimatet ist, dann will ich mir nicht ausmalen, was es für Verwerfungen geben könnte, wenn der Wohlstand sich hier verabschiedet.

Ja, es kommt immer auf den Blickwinkel an. Die römischen Zeitzeugen des Untergangs des römischen Reiches oder die deutschen Juden vor 80 Jahren würden das Ausmaß der aktuellen politischen Verwerfungen auf Grund der Flüchtlinge wohl nicht als dramatisch beurteilen.

Ich denke generell, so ziemlich alle größeren Zeiträume der menschlichen Geschichte waren weniger ruhig und weniger gemütlich als die Gegenwart, inklusive Flüchtlingsthema. Und in jedem Zeitraum würden die Menschen behaupten wollen, dass gerade zu ihrer Zeit die größten Veränderungen statt gefunden hätten. Wie gesagt, es ist eine Frage des Standpunktes.
 
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bei Rewe in einem kleinen Ort bei Kassel sitzen an den Kassen mittelalte Hausfrauen und wenige junge Frauen,
und den ganzen Tag über füllen zwei junge Mädels, die dort ihre Ausbildung machen, gemütlich die Regale nach.

bei Rewe und Kaufland (Supermärkte) in Berlin Reinickendorf sitzen an den Kassen nur noch junge Männer und
junge Frauen, und spät am Abend kommt eine ganze Gruppe schwarzer junger Männer zum Regale auffüllen.

hat jetz nichts mit Maschinen zu tun, aber man sieht wo es hin geht.
 
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