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Escape The Pain

AW: Escape The Pain

Gerade befasse ich mich zum wiederholten Male mit dem Buch "Krankheit als Weg" von Thorwald Dethlefsen und Rüdiger Dahlke. Von ihm gibt es weitere Bücher, die sich mit der gleichen Thematik befassen, z.B. "Krankheit als Sprache der Seele". Krankheit wird hier in einem anderen bzw. erweiterten Sinne verstanden, nämlich als Polarität. In den Büchern findet man die Aussage, dass der Mensch als Symptom hat, was ihm im Bewusstsein fehlt.

Wir finden somit eine Korrelation zwischen Leid (= Symptomatik ist vorhanden) und mangelnder Bewusstheit. Gesundheit würde demnach bedeuten, sich allem bewusst zu sein. Interessant finde ich, dass mit diesen Büchern das umfassende Thema der Deutung in Angriff genommen wird.

Ich denke, beide Autoren stimmen darin überein, dass der Mensch in seinem Leben verschiedene Lektionen lernen will, d.h. bestimmte Inhalte in sein Bewusstsein aufnehmen möchte. Dies geschieht im Leben durch das Leben. Je nach der Lebensweise öffnet oder verschließt sich der Mensch neuen Inhalten, lernt er freiwillig oder zwangsweise. Soweit erst einmal.
 
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AW: Escape The Pain

Der Begriff "Symptom" bzw. "Symptomatik" ist entsprechend dem von Dethlefsen und Dahlke verwendeten Krankheitsbegriff (d.h. als Polarität) ungewöhnlich und erweitert. Die politische Situation oder die Beschaffenheit der Atmosphäre gehören ebenso dazu, wenn ich darunter leide.

Ich denke, das ist ein wichtiger Punkt: nicht, was ein Arzt fühlt und deutet, führt zur Diagnose, sondern allein, was ich fühle und deute. Ich erlebe ja etwa ein sogenanntes Krebsgeschehen u.U. völlig anders und individuell, so sehe ich möglicherweise weder sich vermehrende Zellen, noch deren vergrößerte Zellkerne und mir ist auch nicht bewusst, dass die Krebszellen von Atmung auf Gärung umgestellt haben. Desweitern taugen schulmedizinische Kategorien (z.B. sogenannte Krankheiten) meiner Meinung nach nicht zur Diagnosefindung und Deutung im Sinne der Philosophie der beiden Autoren.

Es sei dahingestellt, ob sie richtig deuten und zu wahren Aussagen kommen. Jedenfalls darf man nach der Theorie wohl als Ergebnis der Deutung Antworten auf folgende Fragen erwarten:

1. Was hasse ich?
2. Was verstehe ich nicht?
3. Was kann ich nicht?

Aus diesem Wissen leitet sich die Möglichkeit ab, ein Trainingsprogramm zu entwickeln und zu absolvieren. In diesem geht es selbstverständlich darum, das Gehasste zu lieben, das Un- oder Missverstandene (besser) zu verstehen und entsprechende Fähigkeiten zu erwerben. Schließlich soll es um's Heilen gehen.

Untersuchen wir doch mal, welche Antworten Dethlefsen und Dahlke auf obige Fragen geben und was sich daraus für Übungen ableiten lassen!
 
AW: Escape The Pain

Ja, der Ansatz, Krankheiten als Ausdruck und Botschaft zu sehen, anstatt als zufällige Funktionsstörung, ist interessant.
 
AW: Escape The Pain

Hass und Unverständnis beziehen sich - das könnte wichtig sein - auf ein bestimmtes Prinzip bzw. Prinzipien-Muster. Dethlefsen bringt in einem seiner Vorträge als Beispiel das Prinzip des Multiplizierens und sagt, dass es egal ist, ob jemand das Multiplizieren an 3 mal 5, 7 mal 16 oder 25 mal 5 lernt. Wichtig ist nur, dass man sich mit Formen bzw. Repräsentanten desjenigen Prinzips befasst, das aktuell Inhalt der Lebenslektion ist. Im Falle von Krankheit kann es auch um ein Lebensthema gehen, dessen Bearbeitung sich über Jahrzehnte hinstreckt.

Wenn wir an Situationstypen und darin mögliche Verhaltensweisen denken, finden wir vielleicht darin die Prinzipien bzw. Prinzipien-Muster?
 
AW: Escape The Pain

Ein Symptom allein zwingt den Menschen keineswegs zu etwas und kann auch nicht allgemeingültig gedeutet werden. Es kommt nämlich darauf an, wie der Mensch ist, der das Symptom hat.

Erpressung ist z.B. ein Symptom für jemanden, der seine Situation als Erpressung deutet. Die Erpressung zwingt den Erpressten zu nichts. Ist der Erpresste ein freiheitsliebender Mensch und glaubt an einen Ausweg, wird er einen solchen suchen und möglicherweise auch finden.

Ein anderer fühlt sich vielleicht weniger erpresst und findet nichts dabei, einem Erpresser zu gehorchen. Oder er glaubt nicht daran, dass es Zweck hat, sich zu wehren. Also je nach Charakter geht ein Mensch verschieden mit seiner (äußerlichen) Situation um.

Der scheinbare Zwang von Symptomen richtet sich stets danach, was ein Mensch will. Und, esoterisch gesehen, dienen auch Symptome lediglich dem eigenen Willen und stellen keine fremde Macht dar, der ich ausgeliefert wäre.

Das einzelne Symptom hat also keinen eigenen Willen und zwingt zu nichts. Darum ist es auch nicht deutbar. Anders sieht es wahrscheinlich mit dem Krankheitsbild aus. Hier gilt (in der Esoterik) der Grundsatz "Schicksal = Charakter (+ Zeit)". Indem ich beschreibe, was ich erlebe, beschreibe ich zugleich meinen Charakter. Das gesamte Krankheitsbild würde auf dieser gedanklichen Basis eine Deutung gestatten.

Dann kämen zu der Aussage "ich fühle mich erpresst" noch andere Überzeugungen hinzu, z.b. "ich glaube daran, dass ich frei sein kann" und "ich bin selbst verantwortlich dafür, dass ich erpresst werde und habe auch die Macht, mich aus der Abhängigkeit zu befreien".

Es ist, als ob an einem Punkt mehrere Kräfte angreifen, jedoch in unterschiedliche Richtungen ziehen oder drücken. Der Punkt bewegt sich dann in die resultierende Richtung mit der resultierenden Kraft. Um diese vorhersagen zu können, benötigt man die Kenntnis der relevanten angreifenden Kräfte mit ihrer Stärke und Richtung.

Mit diesem Hintergrundwissen wäre es vorhersagbar, wie sich ein Mensch in einer Konfliktsituation entscheidet und verhält. Ist ein Mensch sehr furchtsam, wird er sich lange Zeit erpressen und ausbeuten lassen, ohne sich zu wehren. Dazu "zwingt" ihn die Symptomatik im Ganzen, zu der eben auch seine "Feigheit" gehört.
 
AW: Escape The Pain





Was soll das denn heißen? Dann kann man auch vor dem Frühstück Heroin nehmen oder am Nachmittag den blöden Nachbarn umnieten. Man lebt ja nur einmal.

Sie tun ja so, als ob Sie bestimmen, wie Ihr Leben vergeht.



Abgesehen davon, dass man lebt ja nur einmal ein blöder Spruch ist, würde ich nur Dinge tun, die ich mit meiner Person vereinbaren kann.

Ich glaube, dass ich nicht nur Passagier bin, sondern auch selbst was tun kann.
 
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