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Erwachsen werden oder über einen Kamm scheren?

sophami

New Member
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25. August 2016
Beiträge
23
Ich stehe mit meinen jungen Jahren noch am Anfang des Erwachsen werdens. Ich werde oft mit dem Leben konfrontiert, der meistens strebend nach Sicherheit ist. So stark, dass es mir richtig monoton/langweilig wird.
Ich höre oft, dass die Akzeptanz dieser Tatsache zum erwachsen werden dazu gehört.
Ich will und kann nicht glauben, dass mein Leben so langweilig sicher ist. Und blöderweise kann ich mich ebenfalls schwierig aus diesem Dilemma lösen, weil mir der Mut fehlt, über alle weisen Ratschläge der Erwachsenen hinwegzuschauen.

Nun meine Frage an euch: Wie lebt ihr euer Leben? Wart ihr mal mutig und habt es danach bereut?
Leben einige von euch ihr wahrstes Ich aus? Fühlt ihr euch lebendig oder eher folgend?
Würde mich interessieren, wie ihr eure "Bestimmung" wahrnimmt und auslebt oder eben aus guten Gründen nicht.
 
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Ein sehr breitgefächertes Thema, dass du da anstößt. Was sagt man einer jungen Dame, wenn man selbst den größeren Teil seines Lebens hinter sich hat und kaum einen „Blödsinn“ in jungen Jahren ausgelassen hat?:)
Ich versuche es trotzdem:
Zunächst einmal, wenn man schon in so jungen Jahren sein Leben auf Sicherheit trimmt, dann ist man schon zu alt für sein Alter und der Fehler ist schon passiert, sei es von einem selbst oder von seinen Eltern. Andererseits, wenn ich wüsste, dass meine Kinder ähnliche Risiken eingehen, wie ich in ihrem Alter und trotzdem unbeschadet davonkommen, wie ich, dann würde ich ihnen viele meiner Ratschläge ersparen und mir einen ruhigeren Schlaf gönnen. Irgendwo dazwischen liegt der richtige Weg für beide Seiten, sowohl für die Erwachsenen als auch für ihre Kinder. Wenn meine Kinder ihre Risikobereitschaft auf die Autobahn tragen würden, dann würde ich sehr heftig reagieren. Wenn sie jedoch nach dem Abi meinen, dass das Studium ruhig ein Jahr warten kann und sie den Rucksack packen und erst mal die Welt aus der Nähe kennenlernen wollen, dann sehe ich es als ihr gutes Recht an, obwohl es mir eine Stange Geld kostet und sie mir ein Jahr länger auf der Tasche liegen.:)

Am Samstag las ich eine Todesanzeige in der Zeitung und sie betraf einen Schulkamerad meiner Tochter. Die Todesursache war kein Unfall, sondern eine Krankheit. Ich war überrascht von der Reaktion meiner Tochter, als sie es erfuhr. Sie sagte, mitnehmen was geht, weil man nicht weiß, wie lange es geht. Das ist mein Motto seit einigen Jahren und jetzt frage ich mich, wann es zu früh und wann zu spät dafür ist.
 
1.) Ich stehe mit meinen jungen Jahren noch am Anfang des Erwachsen werdens. Ich werde oft mit dem Leben konfrontiert, der meistens strebend nach Sicherheit ist. So stark, dass es mir richtig monoton/langweilig wird.
Ich höre oft, dass die Akzeptanz dieser Tatsache zum erwachsen werden dazu gehört.
Ich will und kann nicht glauben, dass mein Leben so langweilig sicher ist. Und blöderweise kann ich mich ebenfalls schwierig aus diesem Dilemma lösen, weil mir der Mut fehlt, über alle weisen Ratschläge der Erwachsenen hinwegzuschauen.

Nun meine Frage an euch: 2.) Wie lebt ihr euer Leben? Wart ihr mal mutig und habt es danach bereut?
3.) Leben einige von euch ihr wahrstes Ich aus? Fühlt ihr euch lebendig oder eher folgend?
Würde mich interessieren, wie ihr eure "Bestimmung" wahrnimmt und auslebt oder eben aus guten Gründen nicht.
Viele Fragen auf einmal; ich muss etwas gliedern.

zu 1.) Als ich zwischen 25 und 30 Jahren alt war, jammerte ich einmal in einem Gasthaus einen - schätzungsweise - um eine Generation älteren, gut gekleideten Mann an, dass mir langweilig sei (ich hatte einen Job, der mich wenig ausfüllte). Er sagte spontan zu mir: "Such Dir eine Frau". Analog würde ich Dir das, wenn auch mit umgekehrten Vorzeichen, auch raten. Modernisiert und gegendert vielleicht: "Such Dir einen Partner".

Ein weiteres Mittel gegen die Langeweile könnte sein: ruf Dir in Erinnerung, dass es auf Erden

Menschen,
Tiere,
Pflanzen und
Dinge gibt.​

Zumindest Dinge liebt dann jeder Mensch und was Du liebst, ist Dir sicher nicht egal und je mehr Dir nicht egal ist, desto weniger leidest Du an Langeweile.

zu 2.) Ich lebe mein Leben nach bestem Wissen und Gewissen, mehr können Obama, Putin und die Frau Merkel auch nicht. Ich war in meinem Leben nicht nur einige Male mutig, ich war sogar ein paar Mal leichtsinnig. Die leichtsinnigen Aktionen habe ich bereut (über Details darüber werde ich mich hier nicht äußern).

zu 3.) Sein wahres "Ich" kann man vollständig wohl nur leben, wenn man allein in seiner Wohnung (Haus) oder im Wald ist. Ich glaube, dass die meisten Menschen mindestens 4 Verhaltensmuster haben:

a.) wenn sie allein sind
b.) wenn sie - vertraut - zu zweit sind
c.) wenn sie in einer kleinen Gruppe sind und letztlich
d.) wenn sie sich in der Menge befinden (Öffis, Fußballstadien, belebte Plätze).

Dazu gibt es noch den Unterschied zwischen einer gefährlichen oder harmlosen Situation.

Ich fühle mich trotz meiner 67 Jahre noch lebendig.

Hattest oder hast Du Deine Probleme ernsthaft, hoffe ich, Dir ein bisschen geholfen zu haben; hast Du Deine Probleme nur vorgetäuscht, will ich nicht mehr mit Dir kommunizieren (so einen Pseudo-Armen hatten wir hier auch schon).
 
@Anideos: Ich finde das Motto sehr schön. Ebenfalls ist es für die Kinder ein grosses Geschenk, wenn es die Eltern (in dem Fall du), so sehen können und ihnen diese Freiheiten erlauben.

Zur Zeit bin ich seit 7 Jahren in der ein und derselben Branche tätig (Informatik) und das mit meinen 22 Jahren. Das liegt vor allem daran, dass diese Branche sehr viele Leute sucht und ich im Markt sehr beliebt bin. Dies ermöglicht mir eine grosse Karriere, wenn ich es wollte. Das Problem ist, dass ich nichts weiter ausser Informatik gesehen habe. Ich habe nebst meinem Beruf im Privaten "emotional" sehr viel gesehen und erlebt, aber sehr wenig "praktische" Erfahrungen sammeln können. Und irgendwie fühle ich einen Drang in mir, alles erleben und erkunden zu wollen. Am liebsten würde ich mein Beruf hinschmeissen und einfach von vorn beginnen und Neues erLeben. Meine Furcht ist jedoch, dass ich irgendwann "auf die Welt komme" und erkenne, dass ich etwas sehr wertvolles hingeschmissen habe und diesen Luxus niemals wieder auf diese Art erreichen kann.

Und irgendwie fühle mich zu Themen hin gezogen, welche mir sehr wenig bis gar kein Geld bringen können. Überhaupt der ganze Marktdruck empfinde ich als entfremdend und möchte mich nur sehr ungerne hineingeben.
Oft wurde mir Nebenjobs und Freizeit empfohlen, aber das kommt bei mir oft zu kurz. Ausserdem bringe ich von Haus aus sehr viele Talente mit, welche vollkommen dahinsausen und gar nicht genutzt werden.

Kennt ihr diese "Gedanken"/"Sorgen" und wenn ja, wie seid ihr damit umgegangen?
 
@Zeilinger: Danke für deine Antwort. Was meinst du mit Pseudo-Armen? ^^

Ich weiss nicht, wie ernsthaft meine Probleme sind. Wie viel von unseren Problemen existieren nur in unseren Köpfen? Ich denke, dies gehört auch dazu. Ausserdem denke ich, dass bei mir der Hund sehr tief in meiner Kindheit begraben liegt. Dies sollte jedoch kein Hindernis sein, über solch ein Thema sprechen und diskutieren zu können.

Zu Punkt 1: ich führe eine sehr glückliche Partnerschaft und fühle mich keineswegs einsam. Ich habe ausserdem einige Haustiere und viele Pflanzen, welche ich sehr sehr gerne pflege :)

Zu Punkt 2: Wie erkennt man den Unterschied zwischen leichtsinnig und mutig? Erst im nachhinein?

Zu Punkt 3: Ich bin schon einigen Menschen begegnet, welche sich sehr authentisch und unbeirrt verhalten. Sie wirken auf mich sehr selbstbewusst und gewissenhaft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie diese 4 Verhaltensmuster aufweisen. Ich jedoch, kann von mir klar behaupten, dass ich einige Verhaltensmuster habe. Meistens werden die bei mir von gewissen Ängste/Hoffnungen/Übermut gesteuert.
 
@Zeilinger: Danke für deine Antwort. Was meinst du mit Pseudo-Armen? ^^

Ich weiss nicht, wie ernsthaft meine Probleme sind. Wie viel von unseren Problemen existieren nur in unseren Köpfen? Ich denke, dies gehört auch dazu. Ausserdem denke ich, dass bei mir der Hund sehr tief in meiner Kindheit begraben liegt. Dies sollte jedoch kein Hindernis sein, über solch ein Thema sprechen und diskutieren zu können.
Pseudo-Arme sind Menschen, die ihre Armut nur vortäuschen; dabei kann man zwischen einer materiellen Armut und einer emotionell-ideellen Armut unterscheiden; da wäre dann jemand halb
arm, ganz arm, halb reich oder ganz reich.

Was die Kindheit betrifft:
Jaja, Wohl und Wehe der Gesellschaft beginnt in den ersten zwanzig Lebensjahren jedes Individuums der Gesellschaft.

Ich hoffe, Dir geholfen zu haben; was das "Markieren" eines Beitrages für den Ersteller bedeutet, hat mir trotz meiner 12-jährigen Forumszugehörigkeit noch immer niemand erklären können.
 
@Anideos: Ich finde das Motto sehr schön. Ebenfalls ist es für die Kinder ein grosses Geschenk, wenn es die Eltern (in dem Fall du), so sehen können und ihnen diese Freiheiten erlauben.

Zur Zeit bin ich seit 7 Jahren in der ein und derselben Branche tätig (Informatik) und das mit meinen 22 Jahren. Das liegt vor allem daran, dass diese Branche sehr viele Leute sucht und ich im Markt sehr beliebt bin. Dies ermöglicht mir eine grosse Karriere, wenn ich es wollte. Das Problem ist, dass ich nichts weiter ausser Informatik gesehen habe. Ich habe nebst meinem Beruf im Privaten "emotional" sehr viel gesehen und erlebt, aber sehr wenig "praktische" Erfahrungen sammeln können. Und irgendwie fühle ich einen Drang in mir, alles erleben und erkunden zu wollen. Am liebsten würde ich mein Beruf hinschmeissen und einfach von vorn beginnen und Neues erLeben. Meine Furcht ist jedoch, dass ich irgendwann "auf die Welt komme" und erkenne, dass ich etwas sehr wertvolles hingeschmissen habe und diesen Luxus niemals wieder auf diese Art erreichen kann.

Und irgendwie fühle mich zu Themen hin gezogen, welche mir sehr wenig bis gar kein Geld bringen können. Überhaupt der ganze Marktdruck empfinde ich als entfremdend und möchte mich nur sehr ungerne hineingeben.
Oft wurde mir Nebenjobs und Freizeit empfohlen, aber das kommt bei mir oft zu kurz. Ausserdem bringe ich von Haus aus sehr viele Talente mit, welche vollkommen dahinsausen und gar nicht genutzt werden.

Kennt ihr diese "Gedanken"/"Sorgen" und wenn ja, wie seid ihr damit umgegangen?

Lebe Dein Leben, so wie Du das möchtest. Und wenn Du das Gefühl hast etwas zu verpassen, mache es jetzt.
 

Markieren ohne Duftmarke.

Zeilinger schrieb:
... was das "Markieren" eines Beitrages
für den Ersteller bedeutet, hat mir trotz meiner
12-jährigen Forumszugehörigkeit noch immer niemand
erklären können.
Zeili,
mit "Markieren" ist offenbar gemeint,
dass dich jemand ausdrücklich angesprochen hat,
ohne einen Text von dir zu zitieren.

Im gegenständlichen Fall hat dich das Mitglied "sophami"
mit @Zeilinger angesprochen,

und die Forensoftware nennt sowas halt "markieren".


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
Zuletzt bearbeitet:
Markieren ohne Duftmarke.


Zeili,
mit "Markieren" ist offenbar gemeint,
dass dich jemand ausdrücklich angesprochen hat,
ohne einen Text von dir zu zitieren.

Im gegenständlichen Fall hat dich das Mitglied "sophami"
mit @Zeilinger angesprochen,

und die Forensoftware nennt sowas halt "markieren".


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <
Für diese Auskunft, lieber Neugier, möchte ich Dir in aller Deutlichkeit danken.
 
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Ich verstehe dich sehr gut! Ich bin zwar (wahrscheinlich) noch etwas jünger als du, aber ich habe die selben Probleme.
Ich gehe noch zur Schule und da lernt man genau das: Funktionieren, sich anpassen, die Eigenen Bedürfnisse zurückzustecken. Und wenn man sich beklagt bekommt man zuhören, dass das erst die Spitze des Eisberges ist oder dass das "Das Leben" ist. Wenn das stimmt würde mich die hohe Suizidrate nicht wundern.
Ich selbst habe auch ziemliche Angst davor, erwachsen zu werden aus demselben Grund. Ich bin halt ein ziemlich kreativer, intelligenter Mensch, der seine Freiheiten braucht und nur dann funktionieren kann, wenn meine Psyche und meine Umwelt das zulässt. Ich habe gerne mal ziemlich starke Emotionen, die sich auch nicht einfach so bändigen lassen und wenn ich Stress habe bekomme ich oft Bauchschmerzen.
Das bedeutet aber dass ich mit dem, was in der Schule als "Das Leben" jetzt schon zu kämpfen habe. Wie soll das nur später werden?
 
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