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Endlich eine Zeitung die hellsehen kann!

Walter

Administrator
Teammitglied
Registriert
3. Oktober 2002
Beiträge
5.013
"Endlich eine Zeitung die hellsehen kann!"
oder
"Kronenzeitung - wenn Sie kein Interesse an der Realität haben"


Laut einem Bericht des Standards von heute hat die Kronenzeitungen einen Bericht über das heute Abend stattgefundene TV-Duell zwischen Faymann und Van der Bellen schon vor dem Duell veröffentlicht:
http://derstandard.at/?url=/?id=1219725070026

Faszinierend.
 
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AW: Endlich eine Zeitung die hellsehen kann!

walter schrieb:

Nö, abgekupfert bzw. Usus. "Bild sprach als erster mit den Toten" - damals konnte man immerhin tatkräftig die Enteignung von Axel Springer fordern, wenn zunächst mit auch grammatikalisch zweifelhaften Mitteln - heute würde der Aufruf "Enteignet mediaprint" nur Sparkassengelächter hervorrufen. Vermute ich.

Wetten, auch der "Standard" hat seine Nachrichten in spe schon in petto?
 
AW: Endlich eine Zeitung die hellsehen kann!

abgekupfert bzw. Usus - schrieb Thorsten eben.

Ja, der weiß Bescheid!

Ich hab's schon vor 50 in Berlin erlebt -
und so lange gestaunt, bis mich ein
Experte aufgeklärt hat. Viele Berichte
sind schon vorher in der Schublade -
und müssen dann wohl oft gar nicht
mehr (sehr) geändert werden.

Gruß
von
Reinhard70
(ehemaliger Buchverlagsexperte)
:):):)
 
AW: Endlich eine Zeitung die hellsehen kann!

Ich kenne die Praxis, einen Bericht in Rohform schon vorab zu schreiben, vor allem wenn schon im voraus bekannt ist wie es genau laufen wird.

Hier geht es aber darum, dass a) ein Bericht vor dem Ereignis publiziert wurde und b) der Verlauf des Ereignisses nicht vorhersehbar war c) der Bericht so formuliert war als hätte der Journalist das TV-Duell gesehen.
 
AW: Endlich eine Zeitung die hellsehen kann!

das war der reine betrug am leser. wie dumm muessen krone käufer also noch sein? da sind ja allein die kolporteure dagegen echte intelligenzbestien.
armin wolf hat die krone gestern in der zib 2 ordentlich 'aufgemacht' ne halbe stunde nach ende der rotgrün diskussion!
 
AW: Endlich eine Zeitung die hellsehen kann!

Hier geht es aber darum, dass a) ein Bericht vor dem Ereignis publiziert wurde

Ja, Walter, so war das damals (vor 50 Jahren) auch schon.

Offenbar kann man mit Fantasie sehr viel vorhersagen.
(Na, der Spruch passt doch auch in andere Gedankenstränge. Ja?)

Gruß
von
Reinhard70
(dem alten Autor)
:):):)

P.S.: Warum erscheint so etwas schon vorher? Keine Ahnung.
Vielleicht ist der Termin einfach vermasselt worden!?
 
AW: Endlich eine Zeitung die hellsehen kann!

Hier geht es aber darum, dass a) ein Bericht vor dem Ereignis publiziert wurde

Ja, Walter, so war das damals (vor 50 Jahren) auch schon.

Offenbar kann man mit Fantasie sehr viel vorhersagen.
(Na, der Spruch passt doch auch in andere Gedankenstränge. Ja?)

Gruß
von
Reinhard70
(dem alten Autor)
:):):)

P.S.: Warum erscheint so etwas schon vorher? Keine Ahnung.
Vielleicht ist der Termin einfach vermasselt worden!?
Ich bin fest davon überzeugt, dass die Mehrheit aller lese- und informationsfreudigen Menschen von einer Zeitung bzw. einer Nachrichtensendung etwas anderes erwarten als vom Lesen eines Romanes oder dem Erleben eines Spielfilmes: nämlich die objektive Berichterstattung eines bereits geschehenen Sachverhaltes.

Wenn man unbedingt noch einen Platzfüller braucht, könnte man ihn ja dementsprechend betiteln, z.B. "wie ich mir - dies und das - vorstelle".

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Endlich eine Zeitung die hellsehen kann!

Ich bin fest davon überzeugt, dass die Mehrheit aller lese- und informationsfreudigen Menschen von einer Zeitung bzw. einer Nachrichtensendung etwas anderes erwarten als vom Lesen eines Romanes oder dem Erleben eines Spielfilmes: nämlich die objektive Berichterstattung eines bereits geschehenen Sachverhaltes.

Ja, Zeili!

Sehr treffend formuliert. - Ich schließe mich an.

:):):)
 
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AW: Endlich eine Zeitung die hellsehen kann!

Reinhard70 schrieb:
Ich bin fest davon überzeugt, dass die Mehrheit aller lese- und informationsfreudigen Menschen von einer Zeitung bzw. einer Nachrichtensendung etwas anderes erwarten als vom Lesen eines Romanes oder dem Erleben eines Spielfilmes: nämlich die objektive Berichterstattung eines bereits geschehenen Sachverhaltes.

Sicher. Der gebildete Leser weiß jedoch auch Kunstwerke zu schätzen: es gibt einen hervorragenden Roman zu diesem Thema.

"Erklärt Pereira" von Antonio Tabucchi. Der spielt in Portugal, 1938, 30 Jahre vor dem Ende des faschistischen Regimes Salazars.

Der alternde Redakteur Pereira wird angeklagt, einen mittellosen antifaschistischen Widerstandskämpfer unterstützt zu haben, den er ja nur als Schreiber vorgezogener Nachrufe und nur unter vielen persönlichen Skrupeln eingestellt hatte.

Kann man auch als Film angucken, mit Marcello Mastroianni in der Hauptrolle - allerdings läßt der Film die politischen Verfolgungen, deren Opfer Pereira in der Folge wird, weitgehend aus.

Unbefragt (bzw. offen) bleibt die Legitimation des Schreibens vorgezogener Nachrufe (was gäbe es da auch zu diskutieren?) - Tabucchi beschreibt den beauftragenden Redakteur Pereira selbst als einen Untoten, der durch den Kontakt mit dem Widerstand eine Erinnerung ans Leben erhält und der dadurch tatsächlich noch einmal auflebt.
 
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