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Eitelkeit

Matto

New Member
Registriert
14. Dezember 2004
Beiträge
120
Der Fluch der Anerkennung

Es gibt verschiedene Formen der Eitelkeit. z.B.

Generelle Eitelkeit,
Hin und Wieder Eitelkeit,
schlichte Eitelkeit und die
angepasste Eitelkeit der Meinungszugehörigkeit.

Grundsätzlich, behaupte ich mal, sind wir ihr alle verfallen. Jeder auf die eine oder andere Art, ganz nach Vermögen.

Was ist eigentlich Eitelkeit?
Angebote:

Die übertriebene Sorge um die eigene Schönheit.

Vergänglichkeit, Nichtigkeit, Leerheit und Vergeblichkeit

Ich werde mir der eigenen Eitelkeit bewusst, wenn ich sie bei anderen bemerke, ist es ein Resultat eigener Eitelkeit.

„Es ist das Selbstgefühl, welches sich auf wirkliche oder eingebildete nichtige Vorzüge stützt.
Der Eitle sucht bloß die äußeren Zeichen der Ehre ohne ihren inneren Gehalt, ja er buhlt förmlich um Anerkennung, während der Stolze sie verschmäht.
Nicht bloß die Frauen sind eitel auf Schönheit, Kleider, Putz, kleine Füße und Hände, sondern auch Männer sind es, wenn auch mehr auf Geburt, Stärke, Titel, Orden, Kunstfertigkeiten und Kenntnisse.“ (Kirchner)


Was kann Eitelkeit bewirken? Ist sie immer negativ?

Was wird mit der ständigen Anerkennung von außen kompensiert?

Was ist denn der innere Gehalt der Ehre? (das bezieht sich auf den Satz aus dem Kirchner)

Wie denkt ihr über Eitelkeit?
 
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„Es ist das Selbstgefühl, welches sich auf wirkliche oder eingebildete nichtige Vorzüge stützt.
Der Eitle sucht bloß die äußeren Zeichen der Ehre ohne ihren inneren Gehalt, ja er buhlt förmlich um Anerkennung, während der Stolze sie verschmäht.
Nicht bloß die Frauen sind eitel auf Schönheit, Kleider, Putz, kleine Füße und Hände, sondern auch Männer sind es, wenn auch mehr auf Geburt, Stärke, Titel, Orden, Kunstfertigkeiten und Kenntnisse.“ (Kirchner)

Dieser Kirchner-Eintrag hat mir zu denken gegeben.
Deshalb noch die Frage:

Auf was können wir heute noch eitel sein?

Geburt, Titel, Orden sind ja irgendwie out, bleiben noch Stärke, Kunstfertigkeit und Kenntnisse ?!
 
Anderssein betonen - pure Eitelkeit

Fühle mich etwas einsam in diesem Thread.
Was ist los? Passt euch das Thema nicht, schon zu oft durchgekaut?


Das Anderssein betonen, ist das pure Eitelkeit? Oder was steckt dahinter?

...ich mag schon auch meine Spiegelsicht.

welcome

grüsse
Matto
 
matto, Du Armer!:umarm:

Wir sind doch hier alles edle, einsichtige, hochmoralische User, die nie nix von Eitelkeit gehört aben.
Es sei denn, Du willst mit mir über Andreas Gryphius diskutieren.

" Andreas Gryphius
Es ist alles eitel
Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden.
Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein;
Wo jetzund Städte stehn, wird eine Wiese sein,
Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden;

Was jetzund prächtig blüht, soll bald zertreten werden;
Was jetzt so pocht und trotzt, ist morgen Asch und Bein;
Nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein.
Jetzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden.

Der hohen Taten Ruhm muß wie ein Traum vergehn.
Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch, bestehn?
Ach, was ist alles dies, was wir vor köstlich achten,

Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind,
Als eine Wiesenblum, die man nicht wieder find't!
Noch will, was ewig ist, kein einig Mensch betrachten.



in bescheidener Größe:doof:

Marianne
 
Marianne schrieb:
Wir sind doch hier alles edle, einsichtige, hochmoralische User, die nie nix von Eitelkeit gehört aben.

Hi Marianne, da bin ich wieder.

Ja, so muss es wohl sein....Ein Versuch war es wert.

liebe grüsse

Matto
 
Sammelsurium

Heinrich Heine

Wenn wir es recht überdenken,
stecken wir alle nackt in unseren Kleidern.

Trotz seines Nationalismus bleibt Frankreich der Repräsentant der Revolution, und die Franzosen kämpfen nur für diese, wenn sie sich selbst aus Eitelkeit, Eigennutz und Torheit schlagen.


Jean de la Bruyère

Bescheidenheit ist die Raffinesse der Eitelkeit.

Dunja Rejter

Mit der Eitelkeit eines Mannes kämen zehn Frauen aus.

Lob der Eitelkeit

In Zeiten von Größenwahn und Raffgier ist eine wichtige Tatsache fast in Vergessenheit geraten - ein selbstbewusstes Ego, ja sogar ein wenig Eitelkeit und Narzissmus, sind wichtige Triebkräfte für den beruflichen Erfolg.

Das Ego ist die treibende Kraft des Erfolgs. Das große "M" steht nicht mehr für Management. Nicht mehr für Modelle und Methoden. Es steht für kreativen Mut und individuelle Meisterschaft, geboren aus der Lust an der Selbstdarstellung großartiger Leistungsfähigkeit. Diese Eitelkeit, dieser Narzissmus, dieser Drang zum Erfolg, der mit deinem Namen verbunden ist, lässt dich all das aushalten, was ein Spitzenjob heute erfordert: Anspannung, Zeitnot, Verlust des Privatlebens, Druck und Hektik.



Stärker als Habgier motiviert Eitelkeit.
Aus: Erwin und Ute Scheuch: Die Spendenkrise - Parteien außer Kontrolle

Dadurch das Musiker zu oft konzertieren, müssen sie zwangsläufig ihre Kunst mechanisieren, um ihrer stets sicher zu sein. Sie sind unrettbare Opfer der Reklame, Einseitigkeit, Spezialisierung - und oft genug der Eitelkeit.
Aus: John Knittel: Amadeus

Ehrgeiz nährt sich aus Eitelkeit und Eitelkeit macht viele Menschen blind für Moral.
Aus: Peter Tremayne: Ein Totenhemd für den Erzbischof

Adonis-Komplex: Zwanghafte Eitelkeit

Allein in Großbritannien seien schon zehn Prozent der Männer von Anorexie und Bulimie betroffen, berichtet Steve Bloomfield von der Eating Disorders Association (EDA) - und die Zahlen klettern. Er vermutet: "Die Ursachen sind bei Frauen und Männern die gleichen, nämlich persönliche Krisen, Depressionen und sozialer Druck seitens der Medien." Mit der Sorge um das eigene körperliche Aussehen stiegen auch die Fälle von Essstörungen.
Während Frauen hungern (Anorexie) oder mittels Erbrechen oder Abführmittel schlank zu werden versuchen (Bulimie), trainieren Männer, um einen idealen Muskelaufbau zu erreichen, erklärt Bloomfield: "Sie haben einen Waschbrettbauch und sind trotzdem magersüchtig."


Ich konnte es noch nicht lassen... das Thema, meine ich.

Matto
 
Hallo !

Mir gefällt als Definition für Eitelkeit am besten: selbstbezogene Gefallsucht.

Alle, die einen Spiegel besitzen und/oder ihren Partner mehrmals täglich fragen, wie er/sie ihr/ihm gefalle, sind anfällig gegen die Eitelkeit. Sie ist verwandt mit der Arroganz, wobei die Arroganz mMn für ein harmonisches Zusammenleben gefährlicher ist.

Ist jemandem aber immer egal, wie er sich und anderen gefällt, würde ich das auch nicht unbedingt als sozial betrachten.

Liebe Grüße (ein bisschen gefalle ich mir mit diesen Zeilen)

Zeili
 
Hallo Zeili,

gerade heute wurde ich mit dem Vorwurf konfrontiert, zu dominant zu sein. Ein blutjunges Mädchen (17) meinte, ich sei unverschämt, wenn ich ihr fehlende Mitarbeit vorwerfe. Ich halte mich nicht für zu "dominant" und habe nicht vor, mich zurückzuhalten. So kann aus Dominanz recht schnell Überheblichkeit werden. Die Grenzen sind fließend.

Sie hat sich mit den Themen fehlende Mitarbeit und "Überheblichkeit" meinerseits gedanklich beschäftigt. Hätte sie das, wenn ich zurückhaltender gewesen wäre? Ich kann nicht umhin, Gefallen an meiner "Dominanz" zu finden. Vielleicht werde ich noch süchtig danach.

grüsse
Matto
 
Matto schrieb:
Hallo Zeili,

gerade heute wurde ich mit dem Vorwurf konfrontiert, zu dominant zu sein. Ein blutjunges Mädchen (17) meinte, ich sei unverschämt, wenn ich ihr fehlende Mitarbeit vorwerfe. Ich halte mich nicht für zu "dominant" und habe nicht vor, mich zurückzuhalten. So kann aus Dominanz recht schnell Überheblichkeit werden. Die Grenzen sind fließend.

Sie hat sich mit den Themen fehlende Mitarbeit und "Überheblichkeit" meinerseits gedanklich beschäftigt. Hätte sie das, wenn ich zurückhaltender gewesen wäre? Ich kann nicht umhin, Gefallen an meiner "Dominanz" zu finden. Vielleicht werde ich noch süchtig danach.

grüsse
Matto
Um dazu etwas konkretes sagen zu können, müsste ich die Umstände näher kennen.

Bist du der Chef dieses Mädchens oder sonst in der innerbetrieblichen Hierarchie über dem Mädchen ? Wenn ja - und das Mädchen war wirklich faul (in Wien würden wir sagen: wollte sich abseilen), war dein Rüffel gerechtfertigt. Eine gerechtfertigte Dominanz ist ja keine Arroganz (Überheblichkeit, Hochmut).

Nach einer Sucht sich sehnen halte ich für schlecht. Süchte machen abhängig. Abhängigkeit macht leicht manipulierbar.

Liebe Grüße

Zeili
 
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Zeilinger schrieb:
Bist du der Chef dieses Mädchens oder sonst in der innerbetrieblichen Hierarchie über dem Mädchen ? Wenn ja - und das Mädchen war wirklich faul (in Wien würden wir sagen: wollte sich abseilen), war dein Rüffel gerechtfertigt. Eine gerechtfertigte Dominanz ist ja keine Arroganz (Überheblichkeit, Hochmut).

Nein, es gibt keine Ordnung dieser Art. Ich wollte sie darauf hinweisen, daß das Leben bequemer ist, wenn man sich die Dinge, die einen interessieren, selbst und aktiv auswählt, als wenn man das bekommt, was die anderen übrig lassen. Sie hat meinen Hinweis sehr persönlich genommen.

Nach einer Sucht sich sehnen halte ich für schlecht. Süchte machen abhängig. Abhängigkeit macht leicht manipulierbar.
Meine Erfahrung ist eine sich wiederholende Verstickung in Abhängigkeiten. Liegt durchaus an meiner Konstitution. Schon allein die unlösbare Abhängigkeit von meinem Körper. Immer wenn ich denke, ...ach..endlich frei, zumindest im Kopf... dann schüttet der wieder Hormone aus und alles ist zu spät...
Meine Taktik ist, ich steht zur Abhängigkeit Sehnsucht, oder was auch immer...! Ist das jetzt oberflächlich gedacht?!

grüsse
Matto
 
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