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Ein surrealer Traum-jeder DARF mitschreiben!

In dieser vollendeten symbiotischen Harmonie verspürte ich plötzlich so etwas wie Dankbarkeit. Wem verdankte ich dieses herrliche Gefühl ? Gab es vielleicht doch auch einen liebenden und belohnenden Gott und nicht nur einen allmächtigen und strafenden ? Freilich kam ich mir fast gleichzeitig wieder etwas naiv vor in unserer wissenschaftsbezogenen, nüchternen Zeit, die meist nur das Vorhandene analysiert und selten nach dem Woher und nach dem Wohin fragt. Dann wieder der Zweifel, diesmal in positiver Richtung. War es nicht so, dass dieses höhere, allmächtige Wesen, das wir weder greifen noch begreifen können, mich in diesem Augenblick doch liebte ? Ich versuchte es einmal zu glauben und nach einigen Minuten gelang es mir auch; das absolut wohlige Gefühl, durch nichts gestört, kehrte wieder zurück.
 
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Und in unendlicher Ruhe sah ich auf meinen toten Körper hinab - eine bloße Hülle, mit der mich nurmehr ein schwacher Zusammenhalt aus Erinnerung verband. Oh, wie süß ist der Tod, dachte ich - und, daß man erst Sterben muß, um dieses völlige Sanftheit zu spüren.
"Es ist noch nicht vorbei!", durschnitt auf einnmal eine barsche Stimme meinen Zustand absoluter Seligkeit.
 
Oh nein, nicht mit mir. Ich trieb sachte im warmen Wasser dahin, ich war entspannt und glücklich, das was ich da gehört hatte, war nichts als eine Stimme, die mich aus meinem Glückszustand reißen wollte.
NICHT MIT MIR !

"Hörst du nicht? Es ist noch nicht vorbei!" donnerte die Stimme noch lauter und befehlender.

Ich rührte mich nicht. Meinte diese Stimme überhaupt mich? Ich hatte mich doch schon im Ozean aufgelöst. Mich gab es nicht mehr. Ich schwamm und gluckste wie all die anderen Wellen um mich herum.

Ich fühlte ein Vibrieren durch mich durchgehen, gleichzeitig WUSSTE ich, dass ich diese Stimme war. Ich, der Tropfen im Wasser war es, der das mit einer solchen Macht gedacht hatte, ich, dieser kleine Tropfen gleichzeitig mit all den anderen Tröpfchen, mit denen ich nun untrennbar verbunden war, so dass wir alle eins waren.

Es war nicht vorbei, aber ich hatte keine Angst mehr.
 
"Ich habe keine Angst mehr", sagte ich tonlos, nur die Lippen bewegend, und eine Welle aus lichthellem Glück durchflutete mich. Ich ließ mich treiben in einem Meer aus Sorglosigkeit ohne Ziel und ohne Sinn. Und nach und nach bemerkte ich ohne Schrecken, daß ich nach und nach alles zu vergessen begann: Meinen Namen, wo ich war, warum ich hier war, wer ich war. Von Weitem sah ich eine Brücke auf mich zukommen; und beim Näherkommen konnte ich einen verschlungenen, arabesken Schriftzug erkennen: Brücke des totalen Vergessens. Während ich noch das letzte Wort las, überkam mich eine unendliche Müdigkeit und langsam begann der ebengelesene Satz in meiner Erinnerung mehr und mehr zu verblassen ...
 
Ich schaute nur noch und erwartete weitere Eindrücke, die ich nun ausschließlich über die innere, abstrakte Sichtweise wahrnehmen konnte. Mit der verlorenen Erinnerung war ich nur noch ein Ich mit einem fernen Eigenleben; ein Ich das sich nicht mehr mit dem irdischen Dasein personifizierte.
Emotionslos, körperlos, zeitlos, sorgenlos, und geschlechtslos, nahm ich alles in für mich fremden Farben und geometrischen Formen wahr. Kreaturen von unbeschreiblicher Ausstrahlungskraft bewegten sich an mir vorbei. Ich dachte über nichts mehr nach und ließ mich in diese Welt hineingleiten. Eine Welt, in der das Unmögliche zur einfachen Möglichkeit wurde.
Irgendwann begriff ich, daß ich mit Gedankenlosigkeit des Schauens Müde wurde und begann, meine Vorstellungen und Gedanken zu kontrollieren. Hierbei bemerkte ich schnell, daß alles was ich sah, sich nach meiner Vorstellung entsprechend veränderte....
 
. . . ich liebte, hasste, freute mich und ärgerte mich wieder, nahm wieder eine körperliche Gestalt an, lebte in der Gegenwart, Sorgen und mein Geschlecht wurden mir auch wieder bewusst, die Figuren standen bewegungslos da und sagten nichts aus, ich sah wieder vertraute Farben und geometrische Formen. Tausende Gedanken schossen mir durch den Kopf und ich wollte mit dieser Welt gar nicht eins werden.
Warum hatte ich das nur gemacht ? Warum hatte ich die frühere, wohlige, harmonische Welt verlassen ? Was trieb mich dazu ? Während ich darüber nachdachte, verfinsterte sich der Himmel über mir und eine schneidende Stimme sagte: "
 
sagte: "bizzzzzzzzzzzzhmpfgrckckckcxixxulalagöröööykikiuarg". mein kopf dröhnte, doch es wurde noch schlimmer: "iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiziiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii" kreischte es wie ein säge die durch metall geht. und wieder "iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii". als ich es fast nicht mehr ertragen konnte, verstummte das schrille kreischen plötzlich. ich konnte mich nicht bewegen, in meinem kopf pulsierte noch der schmerz. jemand hob mich auf und trug mich weg, irgendwohin, ich konnte es nicht sehen. ich fühlte, dass ich waagrecht getragen und behutsam auf etwas weiches gebettet wurde. dann glitt ich rasch und lautlos in eine art tunnel.
ich wusste nicht, wo ich war, ich konnte nichts sehen, vielleicht war ich blind, aber es konnte auch sein, dass es hier absolut dunkel war. kein ton war zu hören - vielleicht war ich auch taub geworden von dem dröhnen und kreischen - mein kopf schien vor schmerz zu bersten. da fühlte ich etwas in meinem gesicht......
 
da fühlte ich etwas in meinem Gesicht...

Ich konnte dieses Gefühl gar nicht gleich einordnen.
Was war es, das an meiner Wange rieb? War das nass? Vielleicht ein bisschen rau? - Aber doch weich...
- Oder bildete ich mir das alles nur ein?

War ich nicht gerade gestorben? - Irgendwie war doch alles, was ich erlebt hatte zu Ende gegangen. - Endlich zu Ende gegangen. Ich war ja sooo müde gewesen.
Aber vielleicht war alles doch nur ein Traum.
- Und ich lebte womöglich noch!?

Vielleicht hatte ich ja nur meine Augen geshlossen und mußte sie einfach öffnen? Konnte ich das überhaupt...die Augen öffnen?
Wie sollte ich das anstellen?

Die Frage ging mir noch im Kopf herum als ich mit einem Ruck hochschnellte. Dies war keine bewußte Bewegung - eher ein reflexartiges Nervenzucken.
Meine Augen öffneten sich selbsttätig und ich sah mich an einem Bachufer halb liegend.
Meine Füße im dichten Gras, meine Kleidung zerfetzt, ober mir das grüne Blätterdach des Laubwaldes und neben mir...........die Wölfin!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sie war einen Schritt zurückgewichen, als ich so abrupt in die Höhe schnellte. Aber sie setzte sich gleich wieder neben mich, fast schmiegte sie sich an mich und ich fühlte mich von ihr beschützt.

Ich streckte die Hand aus, um ihren Kopf dankbar zu berühren. Sie sah mich mit ihren goldenen Augen an, aber ich konnte eine leise Warnung spüren, den Hauch einer Ahnung, die mich meine Hand zurückziehen ließ.

Von weit her kam ein klagender Ton. Die Wölfin spitzte ihre Ohren, sie erhob sich und sah mich aufmunternd an, als wollte sie sagen. "Komm, es ist Zeit aufzubrechen!"

Sie war schon ein Stück gelaufen, als ich endlich auf meinen Beinen stehen konnte, nun war sie stehengeblieben und wartete auf mich.
 
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So unglaublich schön war sie.
Die schlanke Gestalt, der geschmeidige Körper. Grazil fast - doch ungeheuer kraftvoll. Das glänzende Fell. Es hatte sich weich und warm angefühlt. Dennoch waren die Haare drahtig gewesen.
So stand sie auf der kleinen Anhöhe und blickte mich an.

Irgendwie bewegten sich meine Beine. Ich stolperte und knickste ein. Bewegte mich unkoordiniert von meinem Platz weg in Richtung meiner neuen Freundin.
Unsere Augen berührten sich. Ihr klarer Blick drang tief in mein Inneres.
"Komm, Racuna!"
Kaum hatte ich die Worte vernommen, machte sie sich auf und war aus meinem Blickfeld entschwunden.
"Racuna" klang es in mir nach. Wo hatte ich diesen Namen schon gehört?
Nun bewegte ich mich schneller. Wollte ich doch den Anschluß an die Wölfin nicht verlieren.
"Racuna". Was hatte es damit auf sich...
 
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