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Diskussion "Kopftuchverbot" in Österreich

Und doch versuchst du mich vom Gegenteil zu überzeugen.
Ist ja ok, ich sehe keinen Grund das zu leugnen.

Auch wenn du einer von den wenigen hier bist, den man vielleicht noch überzeugen kann, nein, du überschätzt meinen Enthusiasmus, ich möchte hier niemanden überzeugen.

Ich mokiere mich nicht, ich halte es für falsch und lege die Gründe für meine Haltung dar. Den Schildkrötenpanzer sehe ich nicht als Nachteil für die Schildkröte, da er zwar die Beweglichkeit einschränkt aber (wahrscheinlich, postuliere ich mal) die Vorteile des Schutzes gegenüber Fressfeinden und Austrocknung überwiegt. Aber auch hier würde ich nicht behaupten, dass der Vorteil umso größer ist, je dicker, größer und schwerer der Panzer sei.......
.....Es geht nicht um das Geweih insgesamt, sondern um das Merkmal "größtes Geweih". Und ja, wenn wir davon ausgehen, dass ein besonders großes Geweih zu vermehrter Vermehrung führt, dann ist es ein Vorteil für die Gene. Aber, ich schrieb ja explizit von "Vorteil bezüglich des Überlebens des Individuum". Das ist etwas ganz Anderes. Das Individuum ist nicht ident mit den Genen und das Überleben ist nicht ident mit erfolgreicher Vermehrung.
Nicht ? Es ging darum, dass jenes Hirschmännchen mit dem größte Geweih bei den Hirschkühen am Besten ankommt und du im Gegensatz zu mir daraus schließt, dass das "größte Geweih" somit für das Überleben des Hirsches von Vorteil ist. Oder hast du das so gar nicht gemeint ?......
.....Nein, ersten wie schon gesagt nicht Geweih sondern "großes Geweih" und der Hirsch als Träger der Gene ist es ja nicht, der den Vorteil bezüglich Überlebensfähigkeit genießt, sondern nur dessen Gene.

Wir schreiben aneinander vorbei. Ich bin nicht der Meinung dass mit zunehmender Größe des Geweihs auch der Fortpflanzungserfolg steigt. Ich bin nur überzeugt dass das normale Geweih wie es im Laufe der Evolution entstanden ist, eine Funktion besitzt und kein Nachteil für einen Hirschen ist, so wie der Panzer einer Schildkröte kein Nachteil ist.
Und dass ein gesunder Hirsch gegenüber einem Kranken mit missgebildeten, zu kleinem oder gänzlich fehlenden Geweih einen Vorteil im Kampf und in der Paarung hat.

Das ist der Kern, seit Beginn unserer Diskussion.
Hat jemand trotz eines offensichtlichen Handicaps etwas erreicht, ist das Handicap (das ja selbst per Definition ein Nachteil ist) ein Indiz dafür, dass eine wie auch immer geartete andere Stärke vorhanden ist, sodass der Gehandicapte dieses Etwas dennoch erreichen konnte.
Ein Einbeiniger, der trotzdem den Mount Everest selbständig erklimmt muss ein äußerst fähiger Bergsteiger sein.

Ja ist bekannt, Kompensation oder sogar Überkompensation bei behinderten Menschen. Leider sind nicht alle Betroffenen
dazu in der Lage. Aber trotz überragender Leistungen einiger z.B. Einbeiniger wird sich Einbeinigkeit evolutionär nicht durchsetzen.

Das Buch, das mich zum ersten Mal darauf brachte, verwies auf diverse Studien, die ich aber nicht zitieren kann....war in den 90ern, und das Buch (es handelte von wissenschaftlichen Untersuchungen, Interpretationen und in weiterer Folge um die Gefahr von Scheinkorrelationen) habe ich nicht mehr. Ich denke, falls du die Daten suchen willst, ist google dein bester Freund.

Gut werde mich durchgooglen

Ja, zum Beispiel. Ähnlich ist es mit manchen Narben - Buben sind oft stolz auf ihre Narben und manchen (nicht entstellende) Narben haben auch auf Frauen eine gewissen Anziehung. Aus dem selben Grund. Die Narbe an sich bringt ganz und gar keinen Vorteil - sogar einen zumindest geringen Nachteil, da Narbengewebe ein "Geweb zweiter Klasse" ist. Aber, es zeugt davon, dass der Jenige einen Kampf oder einer sonstigen Gefahr getrotzt und sie weitgehend überlebt hat. Ist also ein Indiz für dessen Stärke.

Ist sicher ein Überbleibsel aus Zeiten in der Menschheit wo Frauen diesen Merkmalen wie Muskeln, Narben, Aggressivität u.s.w. Aufmerksamkeit schenken mussten. So wie Männer auf breite Becken, Körperfett und großen Brüsten bei den Frauen.

Wo ist der Unterschied ? Vermutungen sind nicht haltlose Annahmen, und Indizien sind ja Informationen, die Vermutungen erlauben. Dass Indizien keine Beweise sind, ist wohl trivial und braucht nicht extra erwähnt zu werden.

Ein Indiz ist etwas "handfester" als eine Vermutung. Wenn der Motor deines Autos nicht startet, vermutest du einen Defekt an einem Bestandteil deines Autos. Wenn der Motor nicht anspringt und du findest ein Ölsee mit Trümmern der Kurbelwelle, dann hast du ein starkes Indiz für einen defekten Bestandteil. :D

Wie definiert man "beste Individuen" ? Welche Kriterien gibt es ?
Folgendes Beispiel:
Ein Weibchen, 3 Männchen. Davon 2 starke und ein schwaches. Die zwei starken Männchen kämpfen um das Vorrecht, das Weibchen zu begatten. Während die zwei kämpfen, macht sich das dritte, schwache über es her und pflanzt sich fort.
Als Individuum sind die zwei starken dem schwachen überlegen in Bezug auf Überlebensfähigkeit, Hackordnung, Revierkämpfe, Beständigkeit gegen Fressfeinde, Futtersuche, etc....
Aber doch haben sie hier bezüglich Fortpflanzung versagt. Die Schwächung des Individuums hat hier kausal die Fortpflanzung begünstigt.

Nettes klassisches Beispiel dass man in der Natur hin und wieder beobachten kann, aber nicht die Regel ist.

Nun, "Manipulation von Statistiken" impliziert, dass Statistiken gefälscht werden - sprich, falsche Zahlen zu enthalten. In Wahrheit geht es aber vielmehr um eine Fehlinterpretation von richtigen Zahlen. Aber, der Punkt war eigentlich, dass es in einem Regelwerk Grenzfälle bzw Grenzwerte geben muss. Etwas darunter oder etwas darüber zu liegen mag nicht viel Unterschied bedeuten, kann aber trotzdem zu sehr unterschiedlichem Umgang damit führen.

Genau das habe ich gemeint mit Manipulation !

Nunja, Gerechtigkeit wird empfunden, Recht ist abstrahierte und in möglichst eindeutigen Texten kondensierte Gerechtigkeit. Käse ist nicht Milch, aber besteht dennoch aus ihr. So stimmt es, dass Recht und Gerechtigkeit nicht ident sind, aber die Behauptung, dass Recht ggf mit Ungerechtigkeit gleichzusetzen wäre, ginge darüber hinaus.
Beispiel:
Manche Menschen empfinden es als gerecht, wenn jeder Mensch den gleichen Geldbetrag an Steuern zahlt. Schließlich hat auch jeder den gleichen Zugang, die Dienste des Staates in Anspruch zu nehmen.
Manche Menschen empfinden es als gerecht, wenn jeder Mensch den gleichen Anteil seines Einkommens an Steuern zahlt. Schließlich tun sich Menschen mit mehr Einkommen leichter, einen gewissen Geldbetrag zu entrichten.
Manche Menschen empfinden es als gerecht, wenn jeder Mensch den gleichen Anteil seines Vermögens an Steuern zahlt. Schließlich kann jener mit mehr Vermögen leichter aus einen gewissen Geldbetrag verzichten.
Manche Menschen empfinden es als gerecht, wenn Menschen mit mehr Einkommen nicht nur einen größeren aliquiten Geldbetrag Steuern zahlen, sondern überproportional mehr. Bei doppeltem Einkommen nicht doppelte Steuern, sondern drei- oder sogar vierfache. Schließlich bleibt ihnen dennoch immer noch mehr übrig.

Nun, wie haben hier 4 verschiedene Szenarien, die alle ihre nachvollziehbare "Gerechtigkeit" beinhalten. Recht hat nicht die Möglichkeit, mehrere für sich als gerecht zu betrachtende Varianten zur Wahl zu stellen. Es gilt eine der plausibel gerechten Versionen, die anderen nicht. Manche mögen diese subjektiv als ungerecht empfinden oder vielleicht auch alle (die Armen wollen eventuell, dass nur die Reichen Steuern zahlen, die Reichen wollen eventuell, dass jeder den gleichen Geldbetrag an Steuern zahlt), aber dennoch beinhaltet es Gerechtigkeit- wobei lediglich manchen (im Extremfall auch allen) der subjektive Zugang fehlt.

Ist nichts neues für mich, habe darüber auch viel nachgedacht, ein fast unlösbares Problem. Denn Gerechtigkeit ist immer ein individuelles subjektives Empfinden.

Wenn das Licht im Auge brennt, liegt es nicht am Exkrement.

Was ist rot und klebt am Traktorsitz ? Eine alte Bauernregel.
 
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Um das Thema von einer anderen Seite erneut anzugehen, stelle ich hier die Frage:
"Auf was zielt eventuell eine Frau mit Kopftuch ab?" Eine Bäuerin mit Kopftuch bei uns möchte aus praktischen Gründen wohl ihre Haare schützen - vor was? Vor Staub und Stallgerüchen oder das Essen, welches sie zubereitet.
Eine Muslima könnte mit dem Kopftuch vielleicht zu erkennen geben, dass sie von Personen ihr im Alltag gegenüber ein anderes Verhalten und Betragen verlangt als bei uns üblich. Wir drücken Respekt vor jemandem aus, indem wir der Person in die Augen schauen und damit zu erkennen geben, dass wir diese Person nicht übersehen sondern ihren Verstand beachten. Genau gegenteilig erwartet eine Muslima von uns, dass wir sie einfach übersehen und nur ihren Eigentümer beachten. Sie erwartet von der Außenwelt, dass sie als in ihre Vier Wände gehörig auch außer-Haus erkannt wird. Das kann man sehr in Ordnung finden, solange die Kopftuch-Trägerin nicht in öffentlicher Dienstleistung wie z.B. als Lehrerin, Kindergärtnerin, Richterin, Polizistin, Sozialbeamtin, auftritt. Auf der Straße ist es andererseits sehr praktisch, wenn man am Kopftuch es schon erkennen kann, dass bei dieser Person andere kulturelle Regeln zuhause herrschen. Keine Muslima muss bei uns Angst haben, dass sie oder ihre Familie Probleme bekommt, wenn sie gegen Polygamie oder Zwangsehe auftritt und dies eventuell durch Weglassen des Kopftuches gesellschaftlich zum Ausdruck bringt.
 
Zur Teilnahme am öffentlichen Leben, ist es notwendig, dass die teilnehmenden
Personen sich gegenseitig zu erkennen geben.

Diebe werden das in der Regel nicht tun.

Eine Bäuerin mit Kopftuch bei uns möchte aus praktischen Gründen wohl ihre Haare schützen - vor was? Vor Staub und Stallgerüchen oder das Essen, welches sie zubereitet.

Woanders, aber auch hier, könnte es auch ein Schutz vor der Sonneneinstrahlung sein oder den neugierigen Blicken der Männer. Kommt eben ganz auf das Klimat und die Erziehung an, eben was man kultivieren will.

Grüß Gott!
 
Eine Muslima könnte mit dem Kopftuch vielleicht zu erkennen geben, dass sie von Personen ihr im Alltag gegenüber ein anderes Verhalten und Betragen verlangt als bei uns üblich. Wir drücken Respekt vor jemandem aus, indem wir der Person in die Augen schauen und damit zu erkennen geben, dass wir diese Person nicht übersehen sondern ihren Verstand beachten. Genau gegenteilig erwartet eine Muslima von uns, dass wir sie einfach übersehen und nur ihren Eigentümer beachten. Sie erwartet von der Außenwelt, dass sie als in ihre Vier Wände gehörig auch außer-Haus erkannt wird. Das kann man sehr in Ordnung finden, solange die Kopftuch-Trägerin nicht in öffentlicher Dienstleistung wie z.B. als Lehrerin, Kindergärtnerin, Richterin, Polizistin, Sozialbeamtin, auftritt. Auf der Straße ist es andererseits sehr praktisch, wenn man am Kopftuch es schon erkennen kann, dass bei dieser Person andere kulturelle Regeln zuhause herrschen. Keine Muslima muss bei uns Angst haben, dass sie oder ihre Familie Probleme bekommt, wenn sie gegen Polygamie oder Zwangsehe auftritt und dies eventuell durch Weglassen des Kopftuches gesellschaftlich zum Ausdruck bringt.
Wenn man allerdings den Versuch starten würde, rational zu erklären, was einen Europäer beim Anblick einer Kopftuchträgerin stört, wird man auch ziemlich bald um Argumente ringen.
Im arabischen Raum, in der Türkei und anderen muslimischen Ländern, aber auch im hinduistischen Indien herrscht offenbar die Ansicht, dass das offene Haar bei Frauen die Männer anmacht. Für einen Europäer ist es unverständlich, aber den Europäer macht nicht mal eine Frau an, deren Höschen beim extrem kurzen Rock zu sehen ist. :)
Umgekehrt scheint den Europäer eine Frau mit Burkini am Strand zu stören. Ist es rational erklärbar?
Frauen in Leggins auf der Straße, die von einer Strumpfhose kaum zu unterscheiden ist, stören wiederum nicht. In Kombination mit einem T-Shirt oder einer engen Bluse ist es auch nicht viel anders als ein Burkini.
Ich bin irgendwie anders. Ich wäre bei mancher Frau froh, wenn sie am Strand ein Burkini anziehen würde, statt oben ohne zu baden, aber mich machen auch Frauenhaare nicht an, somit darf die Frau auch ein Kopftuch tragen, wenn sie sich dabei wohler fühlt.
Ich sehe es gelassener, aber es wird vermutlich daran liegen, dass ich keine Stimmung gegen Muslime machen will. Ich bin nicht als Vorkämpfer für irgendeine Partei oder Ideologie unterwegs...
 
Das ist dein Lieblingsthema, hmm?
Mein Opa würde sagen: "Halb so wild, dass meine Rente und mein Spargroschen weg sind; nicht schlimm, dass unsere Politiker und die Presse wieder Krieg herbeisehnen; auch nicht schlimm, dass wieder Unruhen und Diktatur heran schleichen und Nahrung und Luft vergiftet sind ... immerhin haben wir ja das Kopftuch geschenkt bekommen. Dann ziehts auch nicht so am Kopf, im Luftschutzkeller."
 
Das ist mit Sicherheit nicht mein Lieblingsthema, sondern das Thema hier (siehe Thementitel) und es ist dir vermutlich gar nicht aufgefallen, dass ich hier kaum mitgemischt habe, weil mir das Thema zu unwichtig war. Was du hingegen hier hingeschmiert hast, hat eigentlich mit dem Thema wenig zu tun. Dich stört nur, dass jemand das Thema für überzogen hält, weil du es ja für deine Stimmungsmache unbedingt brauchst.
 
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Das ist dein Lieblingsthema, hmm?
Mein Opa würde sagen: "Halb so wild, dass meine Rente und mein Spargroschen weg sind; nicht schlimm, dass unsere Politiker und die Presse wieder Krieg herbeisehnen; auch nicht schlimm, dass wieder Unruhen und Diktatur heran schleichen und Nahrung und Luft vergiftet sind ... immerhin haben wir ja das Kopftuch geschenkt bekommen. Dann ziehts auch nicht so am Kopf, im Luftschutzkeller."

Und an all dem ist das Kopftuch schuld?:eek:
 
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