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Die neue Lust an Philosophie

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AW: Die neue Lust an Philosophie

Deine Vermutung in Ehren, doch ich halte es für unwahrscheinlich, daß die Zeit unserer Vorfahren nur angefüllt mit Not war, so daß sie keine Zeit zum Denken mehr hatten. Ganz im Gegenteil, denen fehlten die heute so bedeutenden Instrumente des Zeitdiebstahls und deshalb hatten sie vermutlich mehr Zeit zum Spielen.

Die Vorstellung, dass man ständig mit irgendetwas beschäftigt sein muss, ist überhaupt ziemlich jung, aber aus dieser Sicht werden dann auch Bilder der Steinzeitgesellschaft in direktem oder übertragenen Sinn gemalt, in denen emsig getöpfert, gejagt und geschnitzt wurde.
In Wirklichkeit sind die Leute damals, wie ja übrigens auch Tiere, sicher die meiste Zeit nur herumgesessen oder gelegen.
 
AW: Die neue Lust an Philosophie

Die Liebe zur Weisheit widerspricht ja nicht der Optimierung des praktischen Lebens, ganz im Gegenteil!
Es gibt allerhand weise Menschen, die um jeden Preis im praktischen Leben der Hilfe ihrer Mitmenschen bedürfen. Da ist nix mit Optimierung aus eigener Weisheit heraus!
Natürlich widerspricht sich beides nicht, aber zur Optimierung seines praktischen Lebens ist mein Mitmensch wohl gezwungen, er liebt seine/n Frau/Mann und die Kinder, aber mit der Liebe zur Weisheit kann er meist nicht viel anfangen. Er ist ein Jetzt-Mensch.
Die Liebe zur Weisheit ist zudem in unserer Stammesgeschichte hoffentlich immer eine verschiedene gewesen, da gibt es auch Entwicklung.
Und unsere Vorfahren vor einigen hunderttausend Jahren konnten bestimmt mit diesem Thema wenig anfangen. Aber sie wussten ja auch nicht, was Dioxin ist, obwohl sie sicher auch schon dioxinbelastete Lebensmittel verzehrten.:)
Kannst Du das "ganz im Gegenteil" mal begründen?:confused:
 
AW: Die neue Lust an Philosophie

Die Vorstellung, dass man ständig mit irgendetwas beschäftigt sein muss, ist überhaupt ziemlich jung, aber aus dieser Sicht werden dann auch Bilder der Steinzeitgesellschaft in direktem oder übertragenen Sinn gemalt, in denen emsig getöpfert, gejagt und geschnitzt wurde.
In Wirklichkeit sind die Leute damals, wie ja übrigens auch Tiere, sicher die meiste Zeit nur herumgesessen oder gelegen.
Woraus leitest Du dies ab? Das, was die archäologische Anthropologie bisher zutage gebracht hat, beweist, dass unsere steinzeitliche Vorfahren emsig sein mussten, um zu überleben. Seitdem Ackerbau und Viehzucht betrieben wurden ohnehin. Und für Tiere trifft diese pauschale Aussage höchstens auf das Faultier zu. Schon einmal etwas von der emsigen Biene gehört?
 
AW: Die neue Lust an Philosophie

Es gibt allerhand weise Menschen, die um jeden Preis im praktischen Leben der Hilfe ihrer Mitmenschen bedürfen. Da ist nix mit Optimierung aus eigener Weisheit heraus!
Natürlich widerspricht sich beides nicht, aber zur Optimierung seines praktischen Lebens ist mein Mitmensch wohl gezwungen, er liebt seine/n Frau/Mann und die Kinder, aber mit der Liebe zur Weisheit kann er meist nicht viel anfangen. Er ist ein Jetzt-Mensch.
Die Liebe zur Weisheit ist zudem in unserer Stammesgeschichte hoffentlich immer eine verschiedene gewesen, da gibt es auch Entwicklung.
Und unsere Vorfahren vor einigen hunderttausend Jahren konnten bestimmt mit diesem Thema wenig anfangen. Aber sie wussten ja auch nicht, was Dioxin ist, obwohl sie sicher auch schon dioxinbelastete Lebensmittel verzehrten.:)
Kannst Du das "ganz im Gegenteil" mal begründen?:confused:

Da kommts offensichtlich auf die Definition von Weisheit an.
Jemand der unfähig ist, sein Leben zu leben, aber gelehrte Texte schreibt, ist nicht weise; zumal solche Texte dann nichts anderes als Selbstzweck sind.
 
AW: Die neue Lust an Philosophie

Woraus leitest Du dies ab? Das, was die archäologische Anthropologie bisher zutage gebracht hat, beweist, dass unsere steinzeitliche Vorfahren emsig sein mussten, um zu überleben. Seitdem Ackerbau und Viehzucht betrieben wurden ohnehin. Und für Tiere trifft diese pauschale Aussage höchstens auf das Faultier zu. Schon einmal etwas von der emsigen Biene gehört?

Hieraus beispielsweise.
Von der emsigen Biene hab ich schon gehört. Aber auch, dass Bienen nur ein paar Stunden am Tag "arbeiten".
 
AW: Die neue Lust an Philosophie

Da kommts offensichtlich auf die Definition von Weisheit an.
Jemand der unfähig ist, sein Leben zu leben, aber gelehrte Texte schreibt, ist nicht weise; zumal solche Texte dann nichts anderes als Selbstzweck sind.
Da hast Du sicher recht. Aber die von Dir erwähnte "Optimierung des praktischen Lebens" ist etwas anderes als "fähig zu sein, sein Leben zu leben".
 
AW: Die neue Lust an Philosophie

Glaubwürde Wort sind nicht schön,
schöne Worte sind nicht glaubwürdig.
Der Gute disputiert nicht,
wer disputiert ist nicht gut.
Der Wissende ist nicht gelehrt,
der Gelehrte nicht wissend.
Der Weise rafft nicht,
Je mehr er für die Menschen tut,
desto mehr hat er selber;
gibt er den Menschen.
So hat er selber nicht viel mehr.
Des Himmels Weg: Nützen und nicht schaden;
des weisen Menschen Weg: tun, ohne zu streiten.
aus dem Dao de jing, oder so ähnlich. ist mir zu eurer Diskussion eingefallen.

und

Der eigentliche Zweck des Lernens ist nicht das Wissen, sondern das Handeln. (Herbert Spencer)

Ich denke, das gilt auch für die Philosophie.

lg,
fussel

@edit
Was ich gut als Einführung empfand waren die DVDs Denker des Abendlandes
 
Zuletzt bearbeitet:
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1. Gegenüber philosophischer Sekundärliteratur bin ich in der Regel auch eher skeptisch, vor allem, wenn sie von Universitätsprofessoren geschrieben wurde.

2. Dennoch gibt es m.E. diskutable Einleitungen wie z.B.
Karl Jaspers, Einführung in die Philosophie (12 Radiovorträge) oder
ders., Die großen Philosophen
oder mehr auf sein eigenes Werk bezogen
Ernst Bloch, Tübinger Einleitung in die Philosophie
und lesbar sind vor allem die Werke der
Hannah Arendt, Vita activa
dies., Das Denken - das Wollen
Zu 1.:
Skepsis ist überall angebracht ...:schnl:
Zu 2.:
Ergänzen möchte ich diese kleine Liste noch um:
Carl Friedrich von WEIZSÄCKER, Die Geschichte der Natur. 12 Vorlesungen an der Göttinger Universität aus dem Jahr 1948.

moebius
 
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