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Der Grund allen Übels

Ich will nichts eindämmen oder verbieten. Ich sagte nur, dass der Grund dessen, was Menschen für Übel halten, auf der Befolgung menschengemachter Regeln (auch aber nicht nur auf Gesetzen im juristischen Sinne) basiert.

Das sehe ich anders. Denn gerade das Nicht-Befolgen und Nicht-Vorhanden-Sein genannter Regeln geht einher mit dem Übel. Zum Beispiel Umweltverschmutzung, Ausbeutung, Verbrechen, ... Dazu gibt es einerseits juristische und moralische, anerzogene Regeln, die vieles davon verbieten, und dennoch geschieht alles davon. Doch viel schlimmer wäre es, wenn es diese Regeln nicht gäbe! Aber "einhergehen" bedeutet nicht, dass dies die Ursache ist. Die Ursache ist Egoismus. Die aufgestellten Regeln bezähmen diesen (größtenteils, aber nicht immer).

Diese können hinterfragt, überdacht und womöglich auch geändert werden, während genetische Eigenschaften von Menschen eher kurzfristig unbeeinflussbar sind.

Wer sagt, welches Verhalten genetisch ist und welches nicht? Das Streben besser zu sein als andere, erachte ich überhaupt nicht für von Natur gegeben. Das kann man sehr gut bei der Erziehung sehen, wo manche Kinder auf Ehrgeiz getrimmt werden, oder es aus dem Elternhaus allein deshalb mitbekommen, weil die Eltern erfolgreich sind. Das Streben sich über andere zu erheben, ist meiner Meinung nach ganz klar anerzogen, bzw. entstanden aufgrund fehlender Erziehungsmaßnahmen und Werten in der Gesellschaft.

So normal es heute ist (im Vergleich zu vor 100 Jahren oder anderen Kulturen), dass Frauen und Männer gleichberechtigt sein sollten, oder dass jedes Menschenleben prinzipiell gleich viel wert ist (im Vergleich zu vergangenen Zeiten, wie niemand angezweifelt hätte das ein Adeliger mehr wert ist, als ein Bettler), so normal könnte es in Zukunft werden, dass man nicht danach strebt, sich über andere zu erheben, und seine Mitmenschen nicht fürchtet sondern sie wie einen potentiellen Freund behandelt und nicht wie einen potentiellen Feind.
 
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: Natürlich braucht eine Gesellschaft Regeln und Gesetze. Nur berücksichtigst du nicht, dass Gesetze nicht zwangsläufig Gerechtigkeit repräsentieren oder Übel in einer Gesellschaft verhindern. Insbesondere dann nicht, wenn diese von einer Diktatur festgelegt und vorgeschrieben werden. Im Falle eines demokratischen Staates hast du schon mehr recht, wobei auch hier die Gesetze von Menschen festgelegt werden, welche Fehleinschätzungen bei bestimmten Sachverhalten haben können. Gesetzte dienen aber duchaus dazu Ordnung sei sie konstruktiv oder destruktiv aufrechtzuerhalten und destrutktiv veranlagt oder erzogenen Menschen durch Androhung von Sanktionen vor Straftaten abzuhalten.

Doch, doch! Das beachte ich alles. Darum sage ich ja, dass Gesetze nicht der Grund allen Übels sind und das Übel auch nicht verhindern können. Der Grund allen (eingangs genannten) Übels liegt im übermäßigen Egoismus des Menschen. Und der ist meiner Ansicht nach nicht Gott gegeben, sondern anerzogen bzw. die Folge von fehlenden "richtigen" Erziehungsmaßnahmen.

Was meine ich mit "fehlenden, richtigen Erziehungsmaßnahmen"? Nun, man sieht auch hier in der Diskussion, dass manche Menschen glauben, dass es gut oder zumindest normal oder natürlich ist, dass der Mensch diesen Egoismus zeigt, und dass man das nicht ändern kann. Das ist eine Vorstellung, die man meiner Meinung nach aus dem Bewusstsein der Menschen ausradieren sollte, und auch kann. Der Mensch sollte lernen, dass es von größter Wichtigkeit ist auf seine eigenen Handlungen zu achten und alle Menschen wie potentielle Freunde zu behandeln. Dazu gehört auch, dass es wichtig ist, danach zu streben für die Gesellschaft und seine Mitmenschen nützlich zu sein, anstatt - wie heute der Großteil der Gesellschaft es macht - danach zu streben, nützliches für sich zu finden.
 
Einer der größten Fehler der Menschen heute ist - im Einhergehen mit ihrem übermäßigen Maß an Egoismus - einen Großteil ihrer Energie dafür aufzuwenden für sich Nützliches zu finden/bekommen, anstatt danach zu streben, nützlich zu sein. Gerade hier ist es notwendig zu begreifen, dass das Streben der Menschen - aller zusammen - die Richtung vorgibt, in die sich die Menschheit bewegt. Das müssen wir ändern, um nachhaltige Veränderung zu schaffen! Solange die Menschen das nicht begreifen, werden wir die Probleme nicht lösen können.
 
...da kein Mensch vollkommen objektiv sein und denken kann, ist es uns auch nicht möglich absolut neutral zu sein und zu denken.
Dies 'muss' auch kein Mensch. Eine intelligente Sichtweise außerhalb von Subjekt und Objekt zu praktizieren, dies wird wohl schon in wenigen Jahren von 'menschlich unschlagbaren' Maschinenwesen längst übernommen worden sein, sobald wir dies bemerken sollten....:(

Absolut neutral zu sein und dabei Korridorales Doppeldenken - außerhalb von Subjekt und Objekt - in einer zellulären Vierstufenlogik (strategisch und taktisch) zu praktizieren zu vermögen, dies wäre in Zukunft aus der Eigensichtweise eines sich selbstgerecht zu kontrollieren vermögenden Sozialsystems dringlich erforderlich, wozu es regional zwingend sozialethisch nicht diskriminierender öffentlich-rechtlicher Parallelwährungen neben den bestehenden privaten Marktwährungen bedürfte, die sich gegenseitig nicht bekämpfen, sondern gegenseitig rückversichern und damit nahe zugleich auch befruchten dürfen...Zukunftsmusik?...
Also, ich weis wirklich nicht, wie ein subjektiv denkender und fühlender Mensch irgendetwas wirklich neutral bewerten können sollte
Dies scheint mir "systemisch" allerdings umso einfacher zu sein, je komplexer sich ein Sachverhalt darstellt, wegen der Trägheit des lebendigen Systems, welches einerseits zunehmend im "langsamen" Chaos (von Fachleuten) berechenbarer zu werden scheint, während es für den einfachen Menschen tatsächlich immer "schneller" und verwirrender werden könnte...

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
....dass manche Menschen glauben, dass es gut oder zumindest normal oder natürlich ist, dass der Mensch diesen Egoismus zeigt, und dass man das nicht ändern kann. Das ist eine Vorstellung, die man meiner Meinung nach aus dem Bewusstsein der Menschen ausradieren sollte, und auch kann. Der Mensch sollte lernen, dass es von größter Wichtigkeit ist auf seine eigenen Handlungen zu achten
Wie bitte? ...< aus dem Bewusstsein der Menschen ausradieren ..> ????
Diese Formulierung erinnert mich an Hitlers Sprachbombenterror, dem schreckliche Taten folgten!:autsch:

Bewusstsein lässt sich nicht ausradieren, ohne dass der Mensch eine Pflege rund um die Uhr benötigt! :mad:

Bitte beachte unbedingt zuerst Deinen letzten Satz, denn dieser sollte der erste Satz sein, den es zu beherzigen gilt:

Der Mensch sollte lernen, dass es von größter Wichtigkeit ist auf seine eigenen Handlungen zu achten!

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
Wie bitte? ...< aus dem Bewusstsein der Menschen ausradieren ..> ????
Diese Formulierung erinnert mich an Hitlers Sprachbombenterror, dem schreckliche Taten folgten!

Naja, das ist aber schon eine ziemlich harte Interpretation,...

Bewusstsein lässt sich nicht ausradieren, ohne dass der Mensch eine Pflege rund um die Uhr benötigt!

... die du wohl falsch ausgelegt hast, denn ich habe nie gefordert Bewusstsein auszuradieren, sondern eine Vorstellung im Bewusstsein. Das ist etwas ganz anderes.

Es war auf jeden Fall nicht so gemeint, dass man mit der Planierraupe über alles drüber fahren soll, was einem nicht passt, selbst wenn es Egoismus ist. Der Freie Wille sollte meiner Meinung nach höher gewertet werden, als jede gute Absicht das Leben der Menschen zu verbessern - solange nicht unmittelbar Schaden genommen wird. Das soll heißen: Verbrecher mit hohem Wiedertätigkeitspotential wegsperren erachte ich für angemessen, wenngleich es eine Verletzung des Freien Willens des betroffenen Individuums darstellt. Menschen wegsperren, weil sie eine andere Ideologie vertreten oder nicht vertreten wollen, erachte ich für nicht angemessen. Zumindest solange nicht ihre Ideologie die Grundwerte der Gesellschaft maßgeblich verletzt, wie z.B. Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung jeder Art usw.

Kurz um: Wenn die Menschen egoistisch leben wollen. Bitte mögen sie. Aber jeder, der erkannt hat, dass das keine wünschenswerte Lebensweise ist, soll andere Möglichkeiten haben. Doch diese Möglichkeiten muss man erst schaffen, indem man sich auf andere Werte besinnt.
 
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