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Der Geist, der stets verneint

AW: Der Geist, der stets verneint

Als Naturwissenschaftler neige ich ja zu einer gewissen Nüchternheit und Pragmatismus.
Und als ein solcher begrüße ich Dich recht herzlich als neu in diesem Forum und hoffe sehr in Dir die nötige sachliche Unterstützung zu finden, die mir regelmäßig misslingt, weil bei mir dann meine Emotionen, über soviel Unverständnis und Missverständnisse, die mir regelmäßig entgegen schwappen, dadurch gehen.
Ich könnte mir daher vorstellen, dass man hier gar nicht so furchtbar viel hineininterpretieren muss, sondern Mephisto wörtlich nehmen könnte -- egal ob man ihm inhaltlich zustimmt oder widerspricht. Mephisto provoziert vielleicht einfach nur?
Das sehe ich auch so einmal alles wörtlich nehmen was so täglich und alltäglich an Worten auf uns ein und nieder prasselt und dann ihrer Wirkung auf unsere Emotionen nachzuspüren und zu zugeben. Da liegt für mich der Schlüssel zur Auflösung der Verwirrung die alle wachen Menschen umgibt.

Mephisto ist der Teufel und steht für das Böse, also für das, was als Sünde eingeschätzt wurde: Triebe, Lust, Gier, Befriedigung. Die "Kraft, die das Böse schafft" ist genau die Kraft, die auch diese Triebe schafft: Er steht dafür, das Böse zu wollen, was sich oftmals aber gut anfühlt. Egal ob es um Sexualität, Neugier, Zweifel am Glauben und so weiter geht.
Ich gehe mal davon aus, er steht für alles was verleugnet, nicht wahrgehabt werden will oder darf.
Heute steht er bei mir für die Sache die sich gegen den Menschen richtet, der sachlich bleiben muss und soll, damit alles gut weiter funktioniert. Die Sache unterdrückt mittlerweile den Menschen, anstatt die Erkenntnis zu gewinnen, dass die Sache die Menschen zu dienen hat.

Für wen fühlt sich die Erfüllung dieser Triebe nicht gut an? Wohnt diese Kraft nicht uns allen inne? Wollen wir nicht Lust und Neugier stillen? Ist Begehren wirklich böse?
Es ist für alle die böse, die die Sache und die Gefühlslosigkeit zum obersten Prinzip erhoben haben und damit die lebendigen Gefühle, die vor allen Dingen bei Frustrationen von Grundbedürfnissen und damit dem Vorenthalten von Rechten zu höchster Verwirrung führen.
Für mich ist das Ganze gut verpackte Religionskritik.
Ja vor allen Dingen wenn klar wird, das Religion: Bindung an: bedeutet und dann die Bindung an das was ein Mensch als Embryo und mit der Mutterbrust schon verinnerlicht hat in diese Bindung mit einbezieht und was dies alles an Einbildungen, Verknüpfungen und Verschaltungen im menschlichen Hirn verursacht hat, dann kann jedem nur geraten und empfohlen sein, da ganz vorsichtig und behutsam unter der Berücksichtigung der schon schwer verdrängten und bis zur Unkenntlichkeit der verstümmelten Gefühle und verdrängten Bedürfnisse vorzugehen.

Keine Frage: Der Teufel. So wörtlich darf man den Prolog schon nehmen.
Er steht stellvertretend für das Böse -- auch in uns allen. Eben jene Kraft, die stets das Böse schafft... so wörtlich darf und muss man Goethe schon nehmen, finde ich.
Er steht auch stellvertretend für alles was einen Menschen unglücklich und unzufrieden macht.
Ein "Nein" steht erst einmal für Selbstbehauptung und Abgrenzung.
Ich bin anders als Du
und dieses Anderssein möchte ich respektiert wissen"

Da diese menschlichen Kulturen/Traditionen/Religionen/Gesellschaften noch nicht menschlich sind ...​
Wobei ich, wie ich bei Dir zum wiederholten Male wahrnehme Du alles dafür tust, damit es auch so bleibt und das sehe ich heute als teuflisch an.
wo ist das problem ?
mal ganz praktisch ...was meinen interessen nützt ist gut - was sie blockt ist böse ....
soll ich dir von meister singer sagen ^^
Da fehlt dann noch etwas Entscheidendes!
Worauf hast Du Dein Interesse gerichtet, dass es Dir nützt und wie sehr nimmst Du Rücksicht auf die Interessen Deiner Mitmenschen, bei der Durchsetzung Deiner Interessen?
Ist dann der Deinem Interesse entgegensteht, weil er sein Recht wahrnimmt automatisch böse?
Das ist meines Erachtens zu individuell gedacht.
Schade denn genau dieses individuelle Denken versuche ich zu fördern. Somit habe ich einen Feind mehr in diesem Forum.
Aber was soll's? :dontknow: Ich folge einfach stur, meinem Gebot meine Feinde zu lieben, macht mir mehr Spaß als meine Freunde, dass ist meistens ganz schnell sehr langweilig wenn kein gemeinsames Ziel vorhanden ist.
:winken3:
rg​
 
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AW: Der Geist, der stets verneint


Da fehlt dann noch etwas Entscheidendes!
Worauf hast Du Dein Interesse gerichtet, dass es Dir nützt und wie sehr nimmst Du Rücksicht auf die Interessen Deiner Mitmenschen, bei der Durchsetzung Deiner Interessen?
Ist dann der Deinem Interesse entgegensteht, weil er sein Recht wahrnimmt automatisch böse?
]​


warum sollte ich rücksichten der anderen nehmen - die stehem mir nicht zu und ich will sie nicht - und wie sollen andere ihre rechte wahrnehmen wo sie doch keine haben - sie sind es doch welche mir meine nehmen wollen !

aber wo diu es doch anders siehst - wieweit nimmst du denn rücksicht auf andere ?

^^​
 
AW: Der Geist, der stets verneint

[]
Das ist meines Erachtens zu individuell gedacht. Moral dagegen ist ein kollektives, soziales Konstrukt.
du meinst die ethik ....
Moral wird in der Kindheit und frühen Jugend gebildet. Es ist ein Produkt von Sozialisierung und Erziehung.
in erster linie von der erfahrung ...

Es gibt durchaus täglich Beispiele, wo wir gerne A täten (weil es unseren Interessen zugute käme), wir aber dennoch wissen, dass A gegen die Moral verstößt.
gegen die ethik .. aber diese lässt sich in hinblick auf unsere moral ja anpassen

Ob wir uns dann für Gut oder Böse entscheiden, ist unsere freie Wahl, aber die Einschätzung von Gut und Böse richtet sich nicht nach dem akuten Nutzen, sondern nach der erlernten, verfestigten Moral in uns.
[/QUOTE] wir entscheiden uns immer entsprechend unserer moral den diese repräsentiert die summe unserer entscheidungen und ist somit zu sich immer im guten bereich .....
 
AW: Der Geist, der stets verneint

Zu 1.:
Das frage ich mich auch ...:D

Zu 2.:
Und was ist, wenn das, was meinen Interessen nützt, den Interessen von anderen Menschen schadet :dontknow:

Zu 3.:
a) Herr Singer ist für mich kein Meister ...:D
b) Und die Meistersinger von Nürnberg sind es noch weniger ...:lachen:

2 . das ist der klassische interessenkonflikt bzw ein dialektischer widerspruch welcher meist auftritt wenn sich menschen gegenseitig um knappe resourcen wie nahrung, frauen oder auch aufmerksamkeitsspendende teilnehmer in foren konkurrieren. Es besteht die hohe wahrscheinlichkeit das sich daraus etwas neues und besseres:D für alle beteiligten ergibt.

3. geht es den besten gut so geht es allen gut soll ich dir von meister machiavelli sagen...
 
AW: Der Geist, der stets verneint

2 . das ist der klassische interessenkonflikt bzw ein dialektischer widerspruch welcher meist auftritt wenn sich menschen gegenseitig um knappe resourcen wie nahrung, frauen oder auch aufmerksamkeitsspendende teilnehmer in foren konkurrieren. Es besteht die hohe wahrscheinlichkeit das sich daraus etwas neues und besseres:D für alle beteiligten ergibt.

3. geht es den besten gut so geht es allen gut soll ich dir von meister machiavelli sagen...

Zu 2.:
Selbst in der sog. :ironie: freien Wirtschaft wird das Konkurrenz-Modell zunehmend von Kooperations-Modellen abgelöst ...:schnl:

Zu 3.:
a) Nicoló Machiavelli lebte als italienischer Staatsmann und Geschichtsschreiber von 1469 - 1527 in Florenz - und ist für mich kein Meister :nein:

Außerdem hätte ich ihn gerne mal gefragt, welche in einer Gesellschaft denn die Besten sind - und in welcher Hinsicht das "gut gehen" gemeint sein könnte ...:dontknow:

Heureka - wahrscheinlich :dontknow: ist mit "gut gehen" gemeint, daß die sog. Besten beim Wandern keine Blasen an den Quanten...ääähhh.... Füßen bekommen ...:lachen::lachen::lachen:
 
AW: Der Geist, der stets verneint


Zu 2.:
Selbst in der sog. :ironie: freien Wirtschaft wird das Konkurrenz-Modell zunehmend von Kooperations-Modellen abgelöst ...:schnl:

Zu 3.:
a) Nicoló Machiavelli lebte als italienischer Staatsmann und Geschichtsschreiber von 1469 - 1527 in Florenz - und ist für mich kein Meister :nein:

Außerdem hätte ich ihn gerne mal gefragt, welche in einer Gesellschaft denn die Besten sind - und in welcher Hinsicht das "gut gehen" gemeint sein könnte ...:dontknow:

Heureka - wahrscheinlich :dontknow: ist mit "gut gehen" gemeint, daß die sog. Besten beim Wandern keine Blasen an den Quanten...ääähhh.... Füßen bekommen ...:lachen::lachen::lachen:

2. das aber auch nur wenn der kooperationskandidat sich als zu gross zum verschlucken erwiesen hat ^^ . ich bin der meinung dass sich nichts anderes der alten werke sich dermassen gut in den führungsebenen moderner globaler unternehmen (und damit auch in der politik) eingenistet hat wie die werke und ideen machiavellis - sie lesen sich wie artikel in gängigen managermagazinen.

3. na hör mal - hüpfst du etwa bei deinen wanderungen im kopfstand durch die gegend damit deine füsse oben bleiben ?? -- eben - dein kopf sorgt für sich und dies ist auch für die füsse besser - selbst wenn sie blasen bekommen würden ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Es steckt nicht jemand Böses hinter dem Geld, es ist die Menschheit der Erde die das System aufrecht hält, die sehr vielen Armen mit kleinen Krediten,
die vielen guten Bürger mit mittleren Krediten und immer noch viele Reiche mit großen Krediten und ein paar Superreiche mit extrem hohen Krediten.
Wenn z.B. Bill Gates mit seinen Milliarden an Sicherheiten einen Kredit aufnimmt braucht es wahrscheinlich mehrere Banken um die Summe aufzubringen.
 
Ich will die folgende Sequenz aus Goethe's Faust zur Diskussion stellen und euch um eure Interpretation bitten:

Nun gut, wer bist du denn?

Ich bin ein Teil von jener Kraft,
die stets das Böse will und stets das Gute schafft.

Was ist mit diesem Rätselwort gemeint?

Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
ist wer, daß es zugrunde geht;
Drum besser wär's, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz das Böse nennt,
mein eigentliches Element.

Du nennst dich einen Teil, und stehst doch ganz vor mir?

Bescheidne Wahrheit sprech' ich dir.
Wenn sich der Mensch, die kleine Narrenwelt,
gewöhnlich für ein Ganzes hält -
Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war,
ein Teil der Finsternis, die sich das Licht gebahr,
das stolze Licht, das nun der Mutter Nacht
den alten Rang, den Raum ihr streitig macht,
und doch gelingt's ihm nicht, da es, so viel es strebt,
verhaftet an den Körpern klebt.
Von Körpern strömt's, die Körper macht es schön,
ein Körper hemmt's auf seinem Gange,
So, hoff' ich, dauert es nicht lange,
und mit den Körpern wird's zugrunde gehen.


Meine Fragen gehen zB in folgende Richtung:

* Wer ist er nun, der Mephistopheles?
* Steht er stellvertretend für den Menschen?
* Welches Weltbild verbirgt sich hier?
* Welches Bild des Universums liegt hinter dieser Aussage?


Ich habe dieses Thema absichtlich unter die Rubrik Philosophie gestellt, da es mir nicht um eine Buchbesprechung, sondern um das hier angesprochene Verständnis der Welt und des Menschen geht.
Mephistopheles ist das Böse schlechthin, aber das Böse ist ein Teil des Schöpfers, Gottes. Er sagt ja auch, dass er ein Teil des Teils ist, der anfangs alles war. Wenn wir nun Gott als Anfang setzen würden und dieser Gott alles geschaffen hat, wäre Mephistopheles ein Teil Gottes, aber ihm auch untergeordnet: Er ist eben nur ein Teil des Teils.
 
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