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Der Fall Relotius

Juan Moreno - der Mann, der Claas Relotius entlarvte

Der Journalist Juan Moreno, der zuvor mit Relotius an einer „Spiegel“-Geschichte arbeitete, hatte maßgeblich dazu beigetragen, dass die Fälschungen aufgedeckt wurden. In seinem Buch „Tausend Zeilen Lüge“ schildert er jetzt erstmals umfassend den teils verzweifelten Kampf gegen die gefälschten Storys. Morenos Familie habe eine sehr schwierige Zeit gehabt – „und deshalb war ich am Ende froh, dass es vorbei ist“.
An die Spitze des Journalismus gelogen

Moreno sagte im Deutschlandfunk, es sei unglaublich, wie Relotius sich an die Spitze des Journalismus gelogen habe. In seinem Buch setzt er sich auch kritisch mit dem „Spiegel“ auseinander: „Es gab Gespräche mit dem ‚Spiegel‘. Und ich erzähle – glaube ich – auch kein Geheimnis, wenn ich sage, dass es natürlich auch beim Spiegel massive Vorbehalte gab gegen dieses Buch.“

https://www.deutschlandfunk.de/juan...-einmalig.2907.de.html?dram:article_id=459033

Juan Moreno hat sich um die Wahrheit verdient gemacht!
 
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@ der Fall im DLF

Konkret war das so:

Konkret habe die Untersuchung des Senders ergeben, dass der Autor in mehreren Beiträgen O-Töne verwendet hat, die nicht auf selbst geführten Interviews basierten. Zudem habe er über Ereignisse berichtet, die er nicht aus eigener Anschauung, sondern aus anderen Medien kannte. Dabei erweckte er durch Reportage-Elemente den Eindruck, er berichte von vor Ort. Die Redaktionen, für die er tätig war, hätten davon nichts gewusst. Der Reporter habe sie „über seine Nicht-Berichterstattung von vor Ort getäuscht“.

Mehr dazu: https://www.tagesspiegel.de/gesells...reportagen-mit-fremdem-material/25088306.html
 
Um was gehts eigentlich: Hat der Journalist "nur" Urheberrechte verletzt - oder banal ausgedrückt: Um den "Kampf" um Posten und Geld zwischen freien und Agenturjournalisten?
 
Um was gehts eigentlich: Hat der Journalist "nur" Urheberrechte verletzt - oder banal ausgedrückt: Um den "Kampf" um Posten und Geld zwischen freien und Agenturjournalisten?
Es war ihm zu teuer, selbst dorthin zu fahren, wo er vor Ort hätte berichten sollen. Als freier Mitarbeiter musste er schließlich für die Reisekosten selbst aufkommen. Bezahlt wurde er allerdings für authentische vor Ort Berichterstattung.
Man kann ihm auch nicht vorwerfen, er hätte falsch berichtet. Das Prinzip, das der Vorposter zu erkennen meint, stammt aus seiner Gesäßtasche.
Was Ihre wiederholte Kritik an Agenturen angeht: kein Verlagshaus kann es sich leisten, weltweit Journalisten zu streuen, um schnell genug an Informationen zu gelangen. Dafür gibt es die Agenturen und sie verkaufen ihre Informationen weltweit, denn nur dann rechnet es sich.
 
Ich staune nur immer wieder, was so aus "reinen" Agenturmeldungen gemacht wird - so kleine Weglassungen, Verstärkungen ...
Das läuft unter "Quellenschutz"
Dafür sind allerdings nicht die Agenturen verantwortlich, sondern die Käufer ihrer Nachrichten, denn die Käufer wollen ihre Klientel bedienen. Keine Agentur hat beispielsweise Einfluss darauf, was die Bildzeitung oder die Kronezeitung aus den Nachrichten, die sie gekauft haben, daraus machen. Am wenigsten für die reißerischen Schlagzeilen, mit denen sie anschließend betitelt werden.
 
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