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Denken als Pflicht?

Sollte Denken ein Pflichtfach im Abitur/Matura werden?

  • Jeder Mensch braucht zur Teilnahme am Leben einen Denk-Führerschein.

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ich bin zu alt, diese Fragen interessieren mich nicht mehr.

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    13
  • Diese Umfrage wird geschlossen: .
Die Suche kann das nicht verbieten, nur der oder die Suchende sich selbst.



Dieses Ding jedoch besteht einzig im Wahrgenommenwerden oder ersatzweise als Vorstellungsidee und es besteht die Pflicht, klar und richtig zu denken, wenn abzuwägen ist, wie sinnvoll zwischen einer Innen- und einer Außenwelt zu unterscheiden ist. Die Wahrheit selbst ist das höchste lebende Wesen, dem wir uns nur demütig nähern können. Der Verstand allein reicht nicht, die Wahrheit zu finden.

Salam!

Im Wahrgenommenwerden (Innen) reicht Sein ist,
 
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Es geht dabei nicht um Moral. Das Gesundheitsbewusstsein hat nicht mit Moral zu tun, sondern mit Zielorientiertem Handeln, zugunsten des Handelnden. Das ist schlussfolgernd logisches Handeln und entspricht genau dem Begriff Rationalität.

Und doch setzen Menschen ihre Gesundheit tagtäglich aufs Spiel, und das aus rationalen Gründen.
Der Drogensüchtige schädigt ja auch nicht absichtlich seine Gesundheit, sondern er nimmt das Risiko für den Drogenrausch in Kauf. Auch wenn WIR das nicht tun würden und diese Entscheidung daher irrational wäre, wenn WIR sie treffen würden, ist das ja nicht der Fall. Es sind ja nicht WIR die die Entscheidung treffen, sondern der Drogensüchtige. So wie sich die Fliege für die Exkremente anstatt der Karotte als Mahl entscheidet, auch wenn für uns Menschen die Entscheidung unvernünftig wäre. Für die Fliege ist die Entscheidung "vernünftig".

In diesem Fall wäre weder das Eine noch das Andere rational. Das Streicheln der Katze würde die körperliche Abhängigkeit nicht lindern, sondern nur kurzfristig davon ablenken.

Es gilt "zum Zwecke des Drogenrausches". Da das Streicheln der Katze absehbar nicht dazu führt, wäre die Entscheidung dafür irrational.

Clean zu bleiben wäre vielleicht vernünftig, aber in seinem Fall nicht zweckdienlich, weil er darunter leiden würde. Das sagt ihm sein Verstand und deshalb ist er nicht in der Lage vernünftig zu handeln.

Clean zu werden dient auch nicht zum Zwecke des Erreichen eines Drogenrausches, sondern einem anderen - nämlich der Gesundheit. Da wir die Gesundheit höher priorisieren als einen Drogenrausch, ist die Entscheidung zum Cleanwerden vernünftig. Aber eben nur aus unserer Perspektive. Wem Gesundheit nicht wichtig ist, ist clean werden kein Ziel.
Sieht man ja auch bei Rauchern mit Lungenkrebs im Endstadium. Ist es für sie noch vernünftig, ihre letzten Tage mit dem Abgewöhnen des Rauchens zu verbringen ?

In diesem Fall ist immerhin wenigstens eine der beiden Entscheidungen vernünftig. Vernunft ist manchmal Glückssache, da gebe ich dir recht.:)

Vernunft hat inhaltlich nichts mit Glück zu tun.

Du sprachst vorhin vom Süchtigen, der Drogen spritzt und ich habe nur diesen Fall berücksichtigt. Wenn jemand an der Nadel hängt, führt er schon lange kein normales Leben mehr. Die Sucht dominiert in seinem Leben und wenn er kriminell wird, dann nur weil er seinen Schuss braucht. Dass Durst ähnliche Auswirkungen wie Drogensucht haben kann, dem stimme ich natürlich zu, weil es sich dabei auch um eine körperliche Abhängigkeit handelt. Deshalb ist in beiden Fällen vernunftgesteuertes Handeln nicht möglich.

So wie Durst nicht dein ganzes Leben bestimmt - obwohl du tagtäglich deine Dosis brauchst, also abhängiger von Wasser bist als die meisten Drogensüchtigen nach ihrem Stoff - , bestimmt auch Drogensucht in den meisten Fällen nicht das ganze Leben. Es gibt Menschen, die arbeiten jahrelang, obwohl sie Drogensüchtig sind. Wie kann jemand, der nicht vernunftsbegagt ist, denn überhaupt arbeiten ?

Man kann es einfacher haben: Man geht in einem chinesischen oder Jordanischen Flughafen in eine Raucherkabine. Dort darf man es sich aussuchen, ob man den Atem anhält oder weiteratmet. Das Ergebnis ist dasselbe, wenn man länger als zehn Minuten drinbleibt. Ich spreche aus persönlicher Erfahrung, ich bin Raucher und ich habe es beide Male nicht geschafft eine Zigarette anzuzünden. Ich war vorher draußen.:)

Ich weiß nicht ob es einfacher ist, ausländische Flughäfen auszusuchen als das Experiment gerade dort durchzuführen, wo man gerade ist.

Nur solange diese körperliche Abhängigkeit nicht dominiert.

Richtig, genau mein Punkt - und so wie die üblichen körperlichen Abhängigkeiten in der Regel nicht alles dominieren, ist es auch bei Drogen. Ist ein Drogensüchtiger gerade "satt" und der Rausch vorbei, funktioniert er in der Regel weitgehend normal und ist a priori nicht minder vernunftsbegabt.

Dann sind wir uns einig. Die körperliche Abhängigkeit hat dafür gesorgt, dass ich etwas will und dann wird dafür gesorgt, mithilfe des Verstands, dass ich einen Weg finde, wie ich es bekomme. Rational ist es dennoch nicht, obwohl Zielorientiert, weil das Ziel nicht rational gesetzt wurde.

Ziele werden auch nicht rational gesetzt, sondern die Wege zum Ziel.
Man kann rational entscheiden, wie man seinen Durst löscht. Aber wer entscheidet schon rational, dass er gerade Durst hat ?
Man kann rational entscheiden, ob man Sex hat oder nicht. Aber wer entscheidet, dass man gerade Sex will ?
Man kann rational entscheiden, wie man auf eine "Zielperson" zugeht. Aber wer entscheidet, welche Zielgruppe man für sexuelle Aktivitäten bevorzugt ?
Man kann rational entscheiden, welche Berufsausbildung man wählt. Aber wer entscheidet, welchen Beruf man überhaupt erlernen möchte ?

Man nimmt Rücksicht auf den berühmten Haussegen. Das ist mehr als vernünftig, glaub es mir.:)

Zum Zwecke von ....


Ich habe es doch erwähnt: das Verlangen. Und man ist wie ferngesteuert. Der Verstand ist längst in die Hose gerutscht.:D

So wie beim Drogensüchtigen, dessen Suchtverlangen momentan den Verstand ausschaltet. :D
 
Und doch setzen Menschen ihre Gesundheit tagtäglich aufs Spiel, und das aus rationalen Gründen.

Clean zu werden dient auch nicht zum Zwecke des Erreichen eines Drogenrausches, sondern einem anderen - nämlich der Gesundheit.

Vernunft hat inhaltlich nichts mit Glück zu tun.

So wie Durst nicht dein ganzes Leben bestimmt - obwohl du tagtäglich deine Dosis brauchst, also abhängiger von Wasser bist als die meisten Drogensüchtigen nach ihrem Stoff - , bestimmt auch Drogensucht in den meisten Fällen

Wozu Gesundheit, wenn alle Systeme Scheiße sind?

Vernunft steht für Moral, also Ethik.
Aber wem nutzt die Ethik, wenn die Reichen reich bleiben und die Armen ausgebeutet werden?

Regeln regeln angeblich vernünftige Verhaltensweisen.
Solange es aber Regeln gibt, hat sich der Mensch nicht wirklich weiter entwickelt.
Nur die moderne Welt trägt jetzt weiße Handschuhe um zu symbolisieren, unsere Systeme sind die Besten.

Religionen haben das Denken als ihre Pflicht von Anfang an betrachtet und die Wahrheit ist, sie betrachteten immer nur ihren Besitz und Reichtum.
 
Und doch setzen Menschen ihre Gesundheit tagtäglich aufs Spiel, und das aus rationalen Gründen.
Der Drogensüchtige schädigt ja auch nicht absichtlich seine Gesundheit, sondern er nimmt das Risiko für den Drogenrausch in Kauf. Auch wenn WIR das nicht tun würden und diese Entscheidung daher irrational wäre, wenn WIR sie treffen würden, ist das ja nicht der Fall. Es sind ja nicht WIR die die Entscheidung treffen, sondern der Drogensüchtige. So wie sich die Fliege für die Exkremente anstatt der Karotte als Mahl entscheidet, auch wenn für uns Menschen die Entscheidung unvernünftig wäre. Für die Fliege ist die Entscheidung "vernünftig".
Ich bezog mich nicht darauf, was wir davon halten, dass der Süchtige seine Sucht befriedigt, sondern auf die Beweggründe des Süchtigen. Deshalb sah ich keine Moral im Spiel.

Clean zu werden dient auch nicht zum Zwecke des Erreichen eines Drogenrausches, sondern einem anderen - nämlich der Gesundheit. Da wir die Gesundheit höher priorisieren als einen Drogenrausch, ist die Entscheidung zum Cleanwerden vernünftig. Aber eben nur aus unserer Perspektive. Wem Gesundheit nicht wichtig ist, ist clean werden kein Ziel.
Dem Drogensüchtigen ist vermutlich seine Gesundheit genauso wichtig, wie jedem anderen auch, seine körperliche Abhängigkeit hindert ihn jedoch daran, auf seine Gesundheit Rücksicht zu nehmen. Er wäre gern vernünftig, aber er kann es nicht.

Vernunft hat inhaltlich nichts mit Glück zu tun.
Inhaltlich vielleicht nicht, aber um am Ziel auch als Vernunft dastehen zu können schon. Eine zunächst vernünftige Entscheidung braucht auch Glück, damit die Einflussfaktoren im Laufe ihrer Umsetzung zu ihren Gunsten auftreten.

So wie Durst nicht dein ganzes Leben bestimmt - obwohl du tagtäglich deine Dosis brauchst, also abhängiger von Wasser bist als die meisten Drogensüchtigen nach ihrem Stoff - , bestimmt auch Drogensucht in den meisten Fällen nicht das ganze Leben. Es gibt Menschen, die arbeiten jahrelang, obwohl sie Drogensüchtig sind. Wie kann jemand, der nicht vernunftsbegagt ist, denn überhaupt arbeiten ?
Ich habe keine persönlichen Erfahrungen mit Drogensüchtigen, aber von dem, was ich von einem Apotheker in meinem Bekanntenkreis höre, diejenigen, die in seiner Apotheke auftauchen, machen keinen besonders arbeitstüchtigen Eindruck.

Ich weiß nicht ob es einfacher ist, ausländische Flughäfen auszusuchen als das Experiment gerade dort durchzuführen, wo man gerade ist.
Früher gab es auch hier Kneipen, in denen ähnliche Luftverhältnisse herrschten. Heute muss man sehr weit fahren, um Suizid durch Atemhalten oder zehn Minuten tief einatmen zu begehen.:)

Richtig, genau mein Punkt - und so wie die üblichen körperlichen Abhängigkeiten in der Regel nicht alles dominieren, ist es auch bei Drogen. Ist ein Drogensüchtiger gerade "satt" und der Rausch vorbei, funktioniert er in der Regel weitgehend normal und ist a priori nicht minder vernunftsbegabt.
Stimmt. Das sind die Momente, wo er sagt: morgen höre ich auf.:)

Ziele werden auch nicht rational gesetzt, sondern die Wege zum Ziel.
Man kann rational entscheiden, wie man seinen Durst löscht. Aber wer entscheidet schon rational, dass er gerade Durst hat ?
Man kann rational entscheiden, ob man Sex hat oder nicht. Aber wer entscheidet, dass man gerade Sex will ?
Man kann rational entscheiden, wie man auf eine "Zielperson" zugeht. Aber wer entscheidet, welche Zielgruppe man für sexuelle Aktivitäten bevorzugt ?
Man kann rational entscheiden, welche Berufsausbildung man wählt. Aber wer entscheidet, welchen Beruf man überhaupt erlernen möchte ?
Ist ja gut! Der Punkt geht an dich, ich bin ja nicht so!:D

Zum Zwecke von ....
Bettentzug geht ins Kreuz.:)
 
Ich bezog mich nicht darauf, was wir davon halten, dass der Süchtige seine Sucht befriedigt, sondern auf die Beweggründe des Süchtigen. Deshalb sah ich keine Moral im Spiel.

Passt ja auch, ich sah nur seitens Soraya die Begriffe rational-irrational mit gut-schlecht im moralischen Kontext vermischt.

Dem Drogensüchtigen ist vermutlich seine Gesundheit genauso wichtig, wie jedem anderen auch, seine körperliche Abhängigkeit hindert ihn jedoch daran, auf seine Gesundheit Rücksicht zu nehmen. Er wäre gern vernünftig, aber er kann es nicht.

"Er wäre gerne vernünftig" bringt das Problem, das ich bei dir sehe, auf den Punkt.
Wieso ist es vernünftiger, lange und gesund zu leben als kurz und in Saus und Braus ?
Du magst es für vernünftiger halten, aber du wertest ja nach deinen persönlichen Maßstäben. Deine Maßstäbe müssen aber für niemand anderen Relevanz haben.
Und wie vernünftig wäre es, nach den Maßstäben eines anderen zu leben ?
Vernünftig ist ein Drogenfreies Leben, wenn man die Vorteile so eines Lebens höher bewertet als die Nachteile. Diese Abwägung muss aber ein jeder für sich selbst treffen.
Was vernünftig erscheint oder nicht, hängt von der Perspektive und von den Prioritäten ab.
Es kann sowohl vernünftig sein, sein ganzes Geld immer sofort auszugeben, aber es kann auch vernünftig sein, sparsam zu sein.
Beide Wege haben Vor- und Nachteile. Wer sein Geld immer gleich ausgibt hat den Vorteil, dass er kein Geld ungenutzt lässt. Aber er läuft Gefahr keines zu haben, wenn er mal dringend eines braucht. Wer spart hat zwar immer einen Sicherheitspolster läuft aber Gefahr, dass er eines Tages mal stirbt und daher nie dazu gekommen ist, das gesparte Geld auszugeben. Je nachdem, was einem wichtiger ist, ist mal das Eine, mal das Andere vernünftiger.
Wir sind aber in unserer egozentrischen Sicht dazu geneigt, lediglich die Sparsamkeit als vernünftig zu bezeichnen, weil uns weitgehend das Sicherheitspolster wichtiger ist als die Sicherheit, auch all sein Geld zeitlebens ausgegeb zu können. Aber, nur weil von der Mehrheit geteilt wird eine Ansicht dadurch noch nicht faktisch richtig. Und es handelt sich ja lediglich um eine Ansicht und nicht um ein Faktum.


Inhaltlich vielleicht nicht, aber um am Ziel auch als Vernunft dastehen zu können schon. Eine zunächst vernünftige Entscheidung braucht auch Glück, damit die Einflussfaktoren im Laufe ihrer Umsetzung zu ihrem Gunsten auftreten.

Hier vermischst du rational-irrational mit richtig-falsch. Aber, die Vernunft in der Entscheidung ein Lotterielos zu kaufen ist doch unabhängig davon, ob das Los gewinnt oder nicht !
Und doch sind Menschen dazu geneigt Entscheidungen, die sich nachfolgend durch Glück als vorteilhaft erwiesen haben, als "vernünftig" zu bezeichnen - und im Gegenzug Entscheidungen, die sich durch Pech nachfolgend als nachteilig erwiesen haben als "unvernünftig". Das halte ich aber für unzulässig.

Ich habe keine persönlichen Erfahrungen mit Drogensüchtigen, aber von dem, was ich von einem Apotheker in meinem Bekanntenkreis höre, diejenigen, die in seiner Apotheke auftauchen, machen keinen besonders arbeitstüchtigen Eindruck.

Ja, wie auch bei Alkoholikern gibt es Menschen, denen man ihre Sucht ansieht, und die auch arbeitsunfähig sind. Den meisten aber, so glaube ich, kennt man Ihre Sucht nicht an.
Auch halte ich die Süchtigen die in der Apotheke auftauchen, nicht für eine repräsentative Teilmenge aller Drogensüchtigen.

Früher gab es auch hier Kneipen, in denen ähnliche Luftverhältnisse herrschten. Heute muss man sehr weit fahren, um Suizid durch Atemhalten oder zehn Minuten tief einatmen zu begehen.:)

Es reicht der Versuch, einmal 10 Minuten den Atem anzuhalten. Unter ärztlicher Aufsicht, sodass in keinem Fall gesundheitliche Schäden auftreten können und in der Aussicht auf eine Milliarde Euro Belohnung, wenn man es schafft. Wäre also vernünftig, das zu tun. Und dennoch, jeder wird darin scheitern.

Stimmt. Das sind die Momente, wo er sagt: morgen höre ich auf.:)

Das sind die Momente, in denen die Prioritäten anders liegen und deinen ähnlich werden. Daher erscheinen sie dir vernünftig.


Ist ja gut! Der Punkt geht an dich, ich bin ja nicht so!:D

Das ist erfreulich, denn das ist ja meine Kernaussage.


Bettentzug geht ins Kreuz.:)

Pardon ?
 
"Er wäre gerne vernünftig" bringt das Problem, das ich bei dir sehe, auf den Punkt.
Wieso ist es vernünftiger, lange und gesund zu leben als kurz und in Saus und Braus ?
Du magst es für vernünftiger halten, aber du wertest ja nach deinen persönlichen Maßstäben. Deine Maßstäbe müssen aber für niemand anderen Relevanz haben.
Und wie vernünftig wäre es, nach den Maßstäben eines anderen zu leben ?
Vernünftig ist ein Drogenfreies Leben, wenn man die Vorteile so eines Lebens höher bewertet als die Nachteile. Diese Abwägung muss aber ein jeder für sich selbst treffen.
Ich gehe doch dabei nicht von mir aus, sondern von der objektiven – oder sagen wir mal von der allgemeingültigen – Rationalität aus. Ich selbst lebe nicht vernünftig. Ich esse, was mir schmeckt und achte nicht darauf, ob es gesund ist, ich genehmige mir mein Pils oder mein Glas Wein, wenn es mir danach ist, ich rauche, obwohl ich weiß, dass es meiner Gesundheit schadet und ähnliches mehr. Bis jetzt geht mein Konzept auf, das Leben zu genießen und meinetwegen dafür früher zu sterben. Rational ist es nicht, aber noch macht es Spaß. Moralisten und Gesundheitsaposteln stehen bestimmt die Haare zu Berge, wenn sie das lesen.
Es sind also nicht meine Maßstäbe, die ich hier ansetze. Ich sehe nur oft in den Medien Fälle von Alkoholikern oder sonstigen Süchtigen, die darunter leiden und gern ihrer Sucht entkommen würden, aber sie schaffen es nicht aus eigener Kraft. Das Methadon-Programm wird schließlich von vielen Drogensüchtigen beansprucht und es gibt genug Alkoholiker, die entsprechende Kliniken aufsuchen, weil sie wieder ein „normales“ Leben führen wollen.

Was vernünftig erscheint oder nicht, hängt von der Perspektive und von den Prioritäten ab.
Es kann sowohl vernünftig sein, sein ganzes Geld immer sofort auszugeben, aber es kann auch vernünftig sein, sparsam zu sein.
Beide Wege haben Vor- und Nachteile. Wer sein Geld immer gleich ausgibt hat den Vorteil, dass er kein Geld ungenutzt lässt. Aber er läuft Gefahr keines zu haben, wenn er mal dringend eines braucht. Wer spart hat zwar immer einen Sicherheitspolster läuft aber Gefahr, dass er eines Tages mal stirbt und daher nie dazu gekommen ist, das gesparte Geld auszugeben. Je nachdem, was einem wichtiger ist, ist mal das Eine, mal das Andere vernünftiger.
Wir sind aber in unserer egozentrischen Sicht dazu geneigt, lediglich die Sparsamkeit als vernünftig zu bezeichnen, weil uns weitgehend das Sicherheitspolster wichtiger ist als die Sicherheit, auch all sein Geld zeitlebens ausgegeb zu können. Aber, nur weil von der Mehrheit geteilt wird eine Ansicht dadurch noch nicht faktisch richtig. Und es handelt sich ja lediglich um eine Ansicht und nicht um ein Faktum.
Hier ist aus meiner in beiden Fällen die Vernunft daran beteiligt und es geht lediglich darum, ob man es für vernünftig hält, sein Geld auszugeben oder für die Zukunft vorzusorgen. Kritisch wird es, wenn auch in diesem Zusammenhang die Sucht ins Spiel kommt, nämlich die Geldsucht. Wenn ein Milliardär, der leicht mit dem Geld, das er besitzt sein Leben großzügig genießen könnte und auch für seine Nachkommen genug übrig lassen könnte, sein ganzes Denken und seine ganze Kraft dafür aufwendet, um seine Milliarden weiter zu vermehren, dann vermisse ich jede Rationalität in diesem Handeln. Man wird nur noch von seiner Sucht gesteuert.
Sag jetzt bitte nichts dagegen, weil ich sonst in die verzweifelte Situation käme, Donald Trump als rational denkenden Menschen ansehen zu müssen.:)

Hier vermischst du rational-irrational mit richtig-falsch. Aber, die Vernunft in der Entscheidung ein Lotterielos zu kaufen ist doch unabhängig davon, ob das Los gewinnt oder nicht !
Ich halte es für vernünftiger, kein Los zu kaufen, weil die Wahrscheinlichkeit, dass es sich als unvernünftig erweist, aus meiner Sicht viel zu groß ist.;)

Und doch sind Menschen dazu geneigt Entscheidungen, die sich nachfolgend durch Glück als vorteilhaft erwiesen haben, als "vernünftig" zu bezeichnen - und im Gegenzug Entscheidungen, die sich durch Pech nachfolgend als nachteilig erwiesen haben als "unvernünftig". Das halte ich aber für unzulässig.
Ich nicht. Ich sage ganz einfach: Vernunft ist Glückssache.:)

Auch halte ich die Süchtigen die in der Apotheke auftauchen, nicht für eine repräsentative Teilmenge aller Drogensüchtigen.
Ich auch nicht. Ich bin Raucher, aber ich kaufe meine Zigaretten nicht in der Apotheke.

Es reicht der Versuch, einmal 10 Minuten den Atem anzuhalten. Unter ärztlicher Aufsicht, sodass in keinem Fall gesundheitliche Schäden auftreten können und in der Aussicht auf eine Milliarde Euro Belohnung, wenn man es schafft. Wäre also vernünftig, das zu tun. Und dennoch, jeder wird darin scheitern.
Ich sagte schon: ich kaufe keine Lose.:)
Das ist erfreulich, denn das ist ja meine Kernaussage.
Es war ein Punkt und kein Satz und noch lange kein Spielball.:D
Das sind die Momente, in denen nur die Antwort folgt: es ist eine lange Geschichte.:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gehe doch dabei nicht von mir aus, sondern von der objektiven – oder sagen wir mal von der allgemeingültigen – Rationalität aus. Ich selbst lebe nicht vernünftig. Ich esse, was mir schmeckt und achte nicht darauf, ob es gesund ist, ich genehmige mir mein Pils oder mein Glas Wein, wenn es mir danach ist, ich rauche, obwohl ich weiß, dass es meiner Gesundheit schadet und ähnliches mehr.

Ja, und unter dem Aspekt der Gesundheit mag dein kulinarisches Verhalten unvernünftig sein, unter dem Aspekt des Genusses hingegen vernünftig.
Eine allgemeingültige Vernunft gibt es auch hier nicht.

Bis jetzt geht mein Konzept auf, das Leben zu genießen und meinetwegen dafür früher zu sterben. Rational ist es nicht, aber noch macht es Spaß.

Wieso ist es nicht rational ? Wäre ein genussloses, aber dafür langes Leben rational ?

Moralisten und Gesundheitsaposteln stehen bestimmt die Haare zu Berge, wenn sie das lesen.
Es sind also nicht meine Maßstäbe, die ich hier ansetze. Ich sehe nur oft in den Medien Fälle von Alkoholikern oder sonstigen Süchtigen, die darunter leiden und gern ihrer Sucht entkommen würden, aber sie schaffen es nicht aus eigener Kraft. Das Methadon-Programm wird schließlich von vielen Drogensüchtigen beansprucht und es gibt genug Alkoholiker, die entsprechende Kliniken aufsuchen, weil sie wieder ein „normales“ Leben führen wollen.

Auch wenn du nicht unbedingt deine persönlichen Maßstäbe zur Gänze anwendest, gehst du doch von einer Art Mehrheitsmeinung bzw Mehrheitsansicht aus, und leitest davon eine allgemeingültige Rationalität ab. Das ist aber unzulässig. Auch die Vermischung der Bewertung der Zielsetzung mit der Bewertung des Weges zur Zielerreichung.
Auch wenn es irrational sein mag, seine Schulden über einen Banküberfall begleichen zu wollen kann die Planung und Durchführung des Banküberfalls sehr wohl rational geschehen. So entwickeln auch Drogensüchtige sehr wohl durchdachte und mitunter sehr intelligente und geschickte Wege um zur nächsten Dosis zu gelangen.


Hier ist aus meiner in beiden Fällen die Vernunft daran beteiligt und es geht lediglich darum, ob man es für vernünftig hält, sein Geld auszugeben oder für die Zukunft vorzusorgen.

Die Frage ist nicht, was man für vernünftiger hält, sondern was einem wichtiger ist. Wenn das Ausgeben wichtiger ist, ist es vernünftig das auch zu tun.

Kritisch wird es, wenn auch in diesem Zusammenhang die Sucht ins Spiel kommt, nämlich die Geldsucht. Wenn ein Milliardär, der leicht mit dem Geld, das er besitzt sein Leben großzügig genießen könnte und auch für seine Nachkommen genug übrig lassen könnte, sein ganzes Denken und seine ganze Kraft dafür aufwendet, um seine Milliarden weiter zu vermehren, dann vermisse ich jede Rationalität in diesem Handeln. Man wird nur noch von seiner Sucht gesteuert.
Sag jetzt bitte nichts dagegen, weil ich sonst in die verzweifelte Situation käme, Donald Trump als rational denkenden Menschen ansehen zu müssen.:)

Trump handelt mMn vorranging impulsiv.

Ich halte es für vernünftiger, kein Los zu kaufen, weil die Wahrscheinlichkeit, dass es sich als unvernünftig erweist, aus meiner Sicht viel zu groß ist.;)

Kommt auch wieder auf die Perspektive an. Viele kaufen sich Lose, obwohl die Wahrscheinlichkeit damit zu gewinnen geringer ist als damit zu verlieren.
Somit erscheint der Loskauf in der Regel in der mathematischen Perspektive unlogisch. Aber, der Mathematiker beleuchtet nur einen Effekt. Der Effekt der Hoffnung, die mit dem Loskauf einhergeht beleuchtet er nicht, und hier erschließt sich die Rationalität für den Loskauf. Auch wenn man nicht gewinnt, hat man bis zur Ziehung die Hoffnung, dass man gewinnt. Und schon die Hoffnung ist ein positives Gefühl, das den Lospreis für viele rechtfertigt.

Ich nicht. Ich sage ganz einfach: Vernunft ist Glückssache.:)


Ich auch nicht. Ich bin Raucher, aber ich kaufe meine Zigaretten nicht in der Apotheke.


Ich sagte schon: ich kaufe keine Lose.:)


Das sind die Momente, in denen nur die Antwort folgt: es ist eine lange Geschichte.:)
 
Ja, und unter dem Aspekt der Gesundheit mag dein kulinarisches Verhalten unvernünftig sein, unter dem Aspekt des Genusses hingegen vernünftig.
Eine allgemeingültige Vernunft gibt es auch hier nicht.



Wieso ist es nicht rational ? Wäre ein genussloses, aber dafür langes Leben rational ?



Auch wenn du nicht unbedingt deine persönlichen Maßstäbe zur Gänze anwendest, gehst du doch von einer Art Mehrheitsmeinung bzw Mehrheitsansicht aus, und leitest davon eine allgemeingültige Rationalität ab. Das ist aber unzulässig. Auch die Vermischung der Bewertung der Zielsetzung mit der Bewertung des Weges zur Zielerreichung.
Auch wenn es irrational sein mag, seine Schulden über einen Banküberfall begleichen zu wollen kann die Planung und Durchführung des Banküberfalls sehr wohl rational geschehen. So entwickeln auch Drogensüchtige sehr wohl durchdachte und mitunter sehr intelligente und geschickte Wege um zur nächsten Dosis zu gelangen.




Die Frage ist nicht, was man für vernünftiger hält, sondern was einem wichtiger ist. Wenn das Ausgeben wichtiger ist, ist es vernünftig das auch zu tun.



Trump handelt mMn vorranging impulsiv.
Sie werden auch am Essen sparen,genau wie Spielsüchtige!
 
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