• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Demokratie oder Kapitalismus ...

Original geschrieben von mavaho
Der einzige Sinn und Existenzberechtigung eines Unternehmens ist, Gewinn zu erzielen. Die Grenzen, in denen dies geschehen kann, gibt der Staat vor.
So ist es!
Der Unternehmer vertritt das egoistische Prinzip, der Staat vertritt das gemeinschaftliche Prinzip. Beide Prinzipien sind auch im Menschen, in der Regel in jedem Individuum, vertreten. Ergo: Unser Wirtschaftssystem, der im demokratischen Staat eingebettete Kapitalismus, spiegelt das menschliche System! (Was nicht bedeutet, dass der Mensch - als Wähler und als Politiker - auch in diesem Idealrahmen geharnischte Fehlentscheidungen treffen kann... :teufel: )

Gysi
 
Werbung:
Und beide Prinzipien sollten in einem ausgewogenen Gleichgewicht austariert sein. Jedes übermässige Ungleichgewicht führt früher oder später zu Problemen. Beispiel dafür gibt es genügend (für beide Spielarten).
 
das sind wunderbare theoretische Modelle, die sicherlich auch ihre Berechtigung haben.

Ich denke das Problem liegt daran, dass der Einfluss auf die Entscheidungsebenen (Politik, Konzerne), sich immer weiter vom Einzelnen entfernt hat.

Natürlich kann man über wahlen Einfluss auf die Politik nehmen, doch die Wahlbeteiligungen sinken kontinuierlich, ein Indiz das so richtig an diesen Einfluss immer weniger Leute glauben.
 
Worin liegt der Unterschied zwischen freier Marktwirtschaft und sozialer Marktwirtschaft?

Was ist frei an der freien Marktwirtschaft?
An der sozialen Marktwirtschaft scheint ja etwas sozial gewesen zu sein, sonst währen nicht so viele Menschen empört über den Sozialabbau.

Was gewinnen und was verlieren wir an der freien Marktwirtschaft?
 
Soziale Marktwirtschaft bedeutet, dass dem Gewinnstreben einzelner Grenzen zugunsten der Geamtgesellschaft per Gesetz und Umverteilung über Steuern und Subventionen gezogen sind.
Noch haben wir eine soziale Marktwirtschaft und nicht südamerikanische Verhältnisse. Die Grenzlinie zu ziehen, ab wann eine Marktwirtschaft nicht mehr als sozial gelten kann, ist äusserst schwierig und Bestandteil einer permanenten Auseinandersetzung. Der Abbau von Sozialleistungen alleine ist noch kein Indiz dafür, es kommt sicher auch darauf an. wieweit diese nach unten hin gesenkt werden. Die Kernfrage lautet: Was braucht ein Mensch zum Leben. Eine einheitliche Definition dafür wird es wohl nie geben.
 
Was würdest du als Alarmsignale deuten? Wie viel Prozente Obdachlosigkeit, Hunger. schlechte gesundheitliche Versorgung würde das freie Marktwirtschaftliche Gewissen verkraften? Die freie Marktwirtschaft fühlt sich nicht sozial verantwortlich. Ist nicht ihre Aufgabe. Wo liegt die Grenze der freien Marktwirtschaft? (sozial und ökologisch)
 
Original geschrieben von -Akelei-
Was gewinnen und was verlieren wir an der freien Marktwirtschaft?
Einen freien Kapitalismus gibt es nicht. Kann es nicht geben. Eine absolut freie Kapitalbewegung würde den Kapitalismus binnen eines Jahres in Klump und Asche hauen! Eine Wirtschaft lebt von Verpflichtungen und Vereinbarungen zugunsten der Gemeinschaft. Ein Kapitalist denkt an Kostensenkung, also auch an Lohnsenkung. Er ist aber auch angewiesen auf eine steigende, zumindest stabile, Nachfrage! Der Kapitalist braucht also die Einfassung in eine Einrichtung (Staat, Tarifverträge), die der Gemeinschaft verpflichtet ist. Die dient auch dem Kapitalisten.

Gysi
 
Original geschrieben von Gisbert Zalich
Ein Kapitalist denkt an Kostensenkung, also auch an Lohnsenkung. Er ist aber auch angewiesen auf eine steigende, zumindest stabile, Nachfrage! Der Kapitalist braucht also die Einfassung in eine Einrichtung (Staat, Tarifverträge), die der Gemeinschaft verpflichtet ist. Die dient auch dem Kapitalisten.

"Kapitalist" gefällt mir nicht. Kapitalist ist doch eigentlich einer, der über das Kapital (im weitesten Sinne) verfügt. Deckt sicher aber nicht zu 100% mit dem Unternehmer.

Nun zu Deinem Beitrag:
Damit hast Du zwar recht, allerdings sieht das natürlich der einzelne Unternehmer nicht so, er wird verständlicherweise nach einer Gewinnmaximierung streben. Wie so oft bei den Menschen wehrt er sich also gegen etwas das ihm durchaus gut tut :)
 
Also Akelei, die Aussage, die freie Marktwirtschaft kennt keine soziale Verantwortung, ist in sich unschlüssig. Wir haben in unserem Wirtschaftssystem eine klare Aufgabenteilung, der Unternehmer produziert Gewinne und schafft Arbeitsplätze, der Staat, also die von uns mehrheitlich gewählten Politiker, setzen die Regeln, nach denen dieses abläuft. Wenn also unser System unsozialer wird, ist es Schuld der Politker, dass sie die falschen Ramenbedingungen setzen. Den Unternehmern dafür die Schuld zu geben, ist die falsche Adresse. Auch ein Unternehmer, egal wieviel Kohle er hat, hat bei Wahlen nur eine Stimme.
In einer sozialen Marktwirtschaft darf es keinen einzigen Obdachlosen oder Hungernden geben. Die Menschen, die man heute auf den Strassen als Obdachlose sieht, nehmen nicht die sozialen Rechte war, die ihnen zustehen. Jedermann hat Anspruch auf die Bezahlung einer Wohnung durch das Sozi.
Was die ärztliche Versorung angeht, wird es schon etwas schwieriger. Was hier noch ausreichend und angemessen ist, darüber streiten sich die Fachleute seit langem, bisher ohne Ergebnis.
 
Werbung:
Da bin ich froh als Unternehmerin rein gewaschen zu sein (Lächelt)

Warum müssen wir so radikal unsere Sozialleistungen kürzen? Warum hat der Staat kein Geld? Niemand scheint Geld zu haben wo ist es?
 
Zurück
Oben