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Das vermeintliche Endlager Deutschlands

AW: Das vermeintliche Endlager Deutschlands

Hartmut, möglicherweise geht es den Menschen neben den besprochenen Bedenken und Ängsten darum, zu zeigen, was geschieht, wenn tausende die Interessen der Gemeinschaft vor den Profitinteressen einzelner Konzerne schützen wollen.

Der Staat setzt dann die Interessen der Konzerne mittels Polizeigewalt und Juristerei durch, auch gegen den Willen der Bürger. Und wenn du dir die Bilder ankuckst, wo mehrere gepanzerte Uniformierte über einen Öko-Mantras rezitierenden Studenten herfallen oder ein Bäuerlein, was um seine Existenzgrundlage Sorge hat, von seinem Trekker zerren, dann würde ich das nicht als „verhältnismäßig“ beschreiben.
Die Botschaft ist „Widerstand zwecklos“.

Das ist doch das eigentlich bemerkenswerte, was unter der Argumentiererei verschwindet.

Wenn du dir die Bilder von südamerikanischen Ländern ankuckst, wo aufgebrachte Menschen gegen die Privatisierung der Wasserversorgung protestieren, einfach, weil die Privatinvestoren (Heuschrecken) die Preise für ihre Profite drastisch erhöhen und den Bürgern das Wasser bei Nichtzahlung sofort abstellen, und diese Bilder mit dem Atommülltransport vergleichst, was fällt dir dabei auf?

Übrigens, wenn ich ein Kernkraftwerk hätte, würde ich den Ökos auch den Hintern versohlen.
Die haben überhaupt keine Ahnung davon, wie sicher mein Kraftwerk und die Endlagerung ist. Das sollten sie schon mir als dem Fachmann überlassen, zu beurteilen.

Liebe Grüße
Bernd
 
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AW: Das vermeintliche Endlager Deutschlands

Am 5.11.1978 wurde per Volksabstimmung das österreichische Atomkraftwerk in Zwentendorf noch vor Inbetriebnahme stillgelegt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Zwentendorf

Heute sah ich auf 3sat einen Bericht des damaligen Widerstands, bei dem ich auch aktiv teilgenommen hatte. Unter anderem konnte man Bruno Kreisky, den damaligen österreichischen Bundeskanzler, hören, der meinte, die Atomkraftwerksgegner seien Maoisten und aufgewiegelte Terroristen, und er werde sich nicht so weit herablassen um mit ein paar Lausbuben über deren absurde Ideen zu diskutieren.

Ein wichtiges Argument der Atomkraftgegner war damals die ungelöste Frage der Endlagerung des Atommülls. Der lockere Umgang damit brachte einen großen Teil der Bevölkerung gegen die Regierung auf und sie ließen sich dazu mobilisieren, an der Volksabstimmung teilzunehmen.

Wenn ich heute die Berichte über Gorleben sehe, dann bin ich ganz besonders froh, dass sich Österreich dieses Dilemma erspart hat.

:blume1:
 
AW: Das vermeintliche Endlager Deutschlands

Lilith,

weisst Du auch das Österreich eines der Länder ist, die den meisten Atostrom verkaufen? Das geht so, wie hier beschrieben.

Nur, wenn man Kunde eines Energieversorgers ist, der Ökostrom liefert, tut man wirklich etwas, um global (zumindest im eropäischen Verbundnetz) für ein Senken des Atomstromanteils zu sorgen.

Ich bin in D Kunde von Lichtblick, aber nicht jeder kann sich die doch etwas teurereren Anbieter leisten.

Ich würde aber auch nicht den Atomstrom verteufeln, denn irgendwann einmal wird die Kernspaltung durch die Kernfusion ersetzt werden.
 
AW: Das vermeintliche Endlager Deutschlands

Lilith,

weisst Du auch das Österreich eines der Länder ist, die den meisten Atostrom verkaufen? Das geht so, wie hier beschrieben.

Nur, wenn man Kunde eines Energieversorgers ist, der Ökostrom liefert, tut man wirklich etwas, um global (zumindest im eropäischen Verbundnetz) für ein Senken des Atomstromanteils zu sorgen.

Ich bin in D Kunde von Lichtblick, aber nicht jeder kann sich die doch etwas teurereren Anbieter leisten.

Ich würde aber auch nicht den Atomstrom verteufeln, denn irgendwann einmal wird die Kernspaltung durch die Kernfusion ersetzt werden.

Leider habe ich keinen Einfluss auf die Geschäftsgebarung der Energieunternehmen. Ich bin trotzdem froh, dass die österreichische Bevölkerung vor 30 Jahren die Inbetriebnahme des Atomkraftwerks verhindert hat.
:blume1:
 
AW: Das vermeintliche Endlager Deutschlands

Am 5.11.1978 wurde per Volksabstimmung das österreichische Atomkraftwerk in Zwentendorf noch vor Inbetriebnahme stillgelegt.

Ja, lilith, mit der überwältigenden Mehrheit von 50,5%. :)

Ein wichtiges Argument der Atomkraftgegner war damals die ungelöste Frage der Endlagerung des Atommülls. Der lockere Umgang damit brachte einen großen Teil der Bevölkerung gegen die Regierung auf und sie ließen sich dazu mobilisieren, an der Volksabstimmung teilzunehmen.

Die damaligen Umstände in Österreich kennst du sicher besser als ich.
Was nun die Frage der Endlagerung heute angeht, so ist man einer Lösung der technischen Probleme sehr nahe, allerdings noch weit entfernt von der Lösung der politischen Probleme.

Wenn ich heute die Berichte über Gorleben sehe, dann bin ich ganz besonders froh, dass sich Österreich dieses Dilemma erspart hat.

Schön für dich und Österreich.
Andere Länder, wie z. B. die Schweiz, stellen sich dem "Dilemma", auch auf demokratischem Wege.
Sie möchten sich dabei aber nicht gern von anderen Ländern, wie z. B. Österreich, bevormunden lassen. :)

Gruss
Hartmut
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Das vermeintliche Endlager Deutschlands

Hartmut, möglicherweise geht es den Menschen neben den besprochenen Bedenken und Ängsten darum, zu zeigen, was geschieht, wenn tausende die Interessen der Gemeinschaft vor den Profitinteressen einzelner Konzerne schützen wollen.

Na schön, aber der Einsatz von tausenden Polizisten und der Aufwand von Millionen Euro scheint mir für einen Protest dieser Art doch unverhältnismässig hoch! Und was heisst konkret "Interessen der Gemeinschaft"?

Der Staat setzt dann die Interessen der Konzerne mittels Polizeigewalt und Juristerei durch, auch gegen den Willen der Bürger.

Der Staat setzt im vorliegenden Fall nur die Einhaltung der Verträge mit Frankreich durch!

Übrigens, wenn ich ein Kernkraftwerk hätte, würde ich den Ökos auch den Hintern versohlen.
Die haben überhaupt keine Ahnung davon, wie sicher mein Kraftwerk und die Endlagerung ist. Das sollten sie schon mir als dem Fachmann überlassen, zu beurteilen.

Um ehrlich zu sein, Bernd:
Ich bin tatsächlich der Meinung, dass die technischen Probleme dem Fachmann zu überlassen sind. Der Normalbürger denkt im Grunde auch so (Beispiel Flugzeug). Allerdings ist mir bewusst, dass technische Errungenschaften auch sozial akzeptiert sein müssen.

Gruss
Hartmut
 
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AW: Das vermeintliche Endlager Deutschlands

Ja, lilith, mit der überwältigenden Mehrheit von 50,5%. :)
Ich erinnere mich, dass wir es kaum fassen konnten, wirklich gewonnen zu haben. :clown2:


Was nun die Frage der Endlagerung heute angeht, so ist man einer Lösung der technischen Probleme sehr nahe, allerdings noch weit entfernt von der Lösung der politischen Probleme.
Ach? Genau das hat man uns damals auch einreden wollen. Das mit der Lösung der technischen Probleme. Und weil auch in D die Menschen von allen, sowohl von den betroffenen Politikern wie auch Technikern, seit Jahrzehnten darüber belogen werden, vermute ich, dass es auch noch lang keine Lösung geben wird. Kein einziger der Atomkraftexperten konnte bisher eine für alle akzeptable Lösung finden.


Schön für dich und Österreich.
Andere Länder, wie z. B. die Schweiz, stellen sich dem "Dilemma", auch auf demokratischem Wege.
Sie möchten sich dabei aber nicht gern von anderen Ländern, wie z. B. Österreich, bevormunden lassen. :)
Das werden sie ja auch sicherlich nicht tun.

:blume1:
 
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