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Das Nesthäkchen

Janosch

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Registriert
23. Juni 2006
Beiträge
102
Zerfetzte Wolken krallen sich am späten Abendhimmel fest,
Die Sonn’ verschleudert literweis’ ihr Rot in weiten Reigen;
Es kreischen, wirbeln Krähen rings, die innig kreisend steigen,
Ein Marder reißt an einem Tier, im Dunkel, und nicht von ihm lässt,

Bis Schimmel zwischen Beißern hängt: ein weiß bepelzter Rattenrest.
Es peitscht Geäst vom Wind beflügelt, dürre Gräser neigen
Sich flatternd schon dem Boden hin - ein wüst verstörtes Treiben;
Und winselnd sucht im Blätterwerk ein zartes Junges nach dem Nest.

In Strömen schlägt es nass herab, als krachend das Gewölbe klafft
Und grelle Stöße weißgezackt, die durch die Heide fetzen,
Dass pralle Bäume bersten, qualmen - Ratten furchtsam hetzen,

Doch platzend werden sie vom nächsten Himmelsschlag dahingerafft.
Dann weicht die Nacht. Der Nebel legt sich leis’ auf erstes Scheinen.
Am Nest, da liegt ein kleines Ding: es tropft noch und muss weinen.
 
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