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Bundesländer zusammenfassen

baerliner

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Registriert
3. März 2003
Beiträge
3.638
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heute vor 7 Jahren:
1996 Das negative Ergebnis einer Volksabstimmung in Brandenburg und Berlin vereitelt die geplante
Fusion beider Länder zu einem gemeinsamen Bundesland.

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Inzwischen wird in D darüber diskutiert,
ob man kleine Bundesländer und vor allen die sogenannten Stadtstaaten mit größeren Ländern zusammenfassen soll,
um Geld zu sparen.

In Berlin und Brandenburg soll es 2006 eine neue Volksabstimmung über eine Zusammenschluß geben.

Was haltet Ihr von solchen Zusammenschlüssen?
 
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Lässt man die lokalpatriotischen Gefühle einmal weg so drängt sich mir trotzdem eine Frage auf:

Wie weit wird der Geldspareffekt der durch Synergien bei größeren Einheiten entsteht wieder vernichtet weil mehr Ineffizienz entsteht?
 
Original geschrieben von baerliner
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heute vor 7 Jahren:
1996 Das negative Ergebnis einer Volksabstimmung in Brandenburg und Berlin vereitelt die geplante
Fusion beider Länder zu einem gemeinsamen Bundesland.

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Inzwischen wird in D darüber diskutiert,
ob man kleine Bundesländer und vor allen die sogenannten Stadtstaaten mit größeren Ländern zusammenfassen soll,
um Geld zu sparen.

In Berlin und Brandenburg soll es 2006 eine neue Volksabstimmung über eine Zusammenschluß geben.

Was haltet Ihr von solchen Zusammenschlüssen?


Erinnert mich bloß nicht an damals!


Alle Polits machten Werbung - Synergieeffekte - Einsparungen - von wegen! :(

Nach der Ablehnung der Zusammenlegung kam der Riesenskandal ans Licht!
Es gab geheime Absprachen, nach denen fast keine Stellen gestrichen worden wären, man hätte mit der gleichen Personaldecke weitergewirtschaftet wie vorher.

Geheimabsprachen, Filz und Wählerbetrug, so weit das Auge reicht - bereits vergessen?
 
Wenn das stimmt, was Walter zurEffizenz und Ineffinzenz solcher Zusammenlegungen andenkt, - ich neige dazu, ihm Recht zu geben-
und wenn das stimmt, was Alzii von den Geheimabsprachen in Sachen Beschäftigtengleichstand schreibt, was ich nicht überprüfen kann, wären das doch zwei gewichtige Gründe, gegen solche Zusammenlegungen zu sein.

Ich denke aber, dass das Hauptargument in der Bevölkerung, das gegen solche Zusammenlegungen zieht, doch so eine Art Heimatgefühl ist, oft durch Jahrhunderte gepflogen (Hansestädte!).
Ich verstehe das, bin gerne Berlinerin, aber das bliebe ich ja, währenddessen das Gütezeichen "Brandenburger" verschwände.
Was blieb, ist "Eberswalder" "Straußberger" usw.
Die Identifikationsgröße wäre doch sehr unbekannt.
Man möge bei der Frage Brandenburg /Berlin bedenken, dass die gesamte DDR-Zeit das Wort Brandenburg fast zur Gänze aus dem DDRwortschatz verschwunden ist,und somit der neue(alte) Landesname in Brandenburg durchaus so etwas wie eine Rückkehr in Demokratie bedeutet.



Neben diersen Überlegungen, denen ich mich nicht verschließen könnte, gebe ich als politischer Mensch zu bedenken:

Es sind andere Mehrheitsverhältnisse in allen der geplanten / angedachten Ländervereinigungen zu erwarten.

In Österreich sähe das am Beispiel Wien ( ein "Stadtbundesland")und dem umliegenden Bundesland (Niederösterreich) ganz apart aus.
Wien ist stockrot, hatte bei der letzten Gemeinderatswahl die absolute rote Mehrheit, während Niederösterreich stockschwarz ist: bei der letzten Landtagswahl 53 Prozent ÖVP.


Und aus solchen Gründen glaube ich auch, dass das Gerede von Zusammenlegungen in Deutschland immer von den Parteien lukriert wird, die Gewinner der Zusammenlegung würden.
 
Alzii,

wozu sollte es solcher Geheimabsprachen überhaupt bedürfen?

Im öffentlichen Dienst sind die Angestellten praktisch unkündbar. Bei Verwaltungsreformen werden die Stellen, die eingespart werden können, mit einem KW-Vermerk (kann wegfallen) belegt, so daß die Stelle bei Ausscheiden wegfällt.

Und bei gleicher Personaldecke läßt sich durch Umsetzungen die Effizienz von Verwaltungen bstimmt steigern. Ich denke da z.B. an mehr Personal Landesarbeitsämtern, das man aus andern Verwaltungen abziehen kann.
 
Majanna,

bei einer Zusmmenlegung von Berlin und Brandenburg wäre doch Berlin in Brandenburg aufgegangen (mit Potsdam als Landeshauptstadt) und nicht umgekehrt.

Deine politischen Überlegungen haben gewiß auch eine Rolle damals gespielt, wie die Abstimmungsergebnisse zeigen
(Berlin wurde damals von einem CDU-Senat regiert, Brandenburg m.W. von einer SPD/PDS-Koalition): Berlin votierte für eine Zusammenlegung (das ehemalige Ostberlin allerdings nicht!), während die Brandenburger dagegen waren.

Wesentlich für die Ablehnung war m.E. aber die menschliche Auseinanderentwicklung zwischen Westberlinern und Ostberlinern und Brandenburgern.

Walter, worin siehst Du die Gefahr der
Ineffizienz? Für mich sind die vielen Staatsverträge zwischen Berlin und Brandenburg ineffizient, um z.B. Oberschülern aus dem Umland den
Besuch Berliner Gymnasien zu ermöglichen verbunden mit Ausgleichszahlungen. Dasselbe gilt für
Kindergärten oder die Nutzung von Mülldeponien durch Berlin.
 
Original geschrieben von baerliner
Alzii,

wozu sollte es solcher Geheimabsprachen überhaupt bedürfen?

Im öffentlichen Dienst sind die Angestellten praktisch unkündbar. Bei Verwaltungsreformen werden die Stellen, die eingespart werden können, mit einem KW-Vermerk (kann wegfallen) belegt, so daß die Stelle bei Ausscheiden wegfällt.

Und bei gleicher Personaldecke läßt sich durch Umsetzungen die Effizienz von Verwaltungen bstimmt steigern. Ich denke da z.B. an mehr Personal Landesarbeitsämtern, das man aus andern Verwaltungen abziehen kann.

Das fragst Du am besten die verantwortlichen Polits, baerliner!

Und wenn Du das mit den Geheimabsprachen nicht glaubst, ein Zeitungsarchiv kann da erhellend wirken.

Das einzige offizielle Argument für die Zusammenlegung - so weit ich mich erinnere - waren mögliche Einsparungen.
So wurde es dem Stimmviehbürger damals schmackhaft gemacht.
Und genau diese Einsparungen sollten nachher durch die geheimen Absprachen der Polits verhindert werden.

Geheime Absprachen sind Gang und Gäbe - Verarschung ist ihr Ziel.
 
@ berliner
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bei einer Zusmmenlegung von Berlin und Brandenburg wäre doch Berlin in Brandenburg aufgegangen (mit Potsdam als Landeshauptstadt) und nicht umgekehrt.
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Ja, ich habe gerade gemerkt, dass ich mich missverständlich ausgedrückt hatte.


Ich hatte natürlich im Kopf, dass es für einen Berliner eigentlich nicht so schlimm ist, Brandenburger zu werden, Brandenburg ist für die Landesbewohner die größte Indentifikationseinheit. Eberswalder, Küstriner, Saarow- Piskower zu sein, ist zwar für die in diesen Orten Lebenden auch was Schönes, aber sie werden sich eben immer eher als Brandenburger outen.



Also, Du hast mich zu Recht auf eine Argumentationsschwäche hingewiesen, was zeigt, dass Du eben auch genau "mitliest".




Und unter uns; "Was ist schon Potsdam gegen Berlin?" (Späßchen!)


majanna
 
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Original geschrieben von Alzii
(...)
Und wenn Du das mit den Geheimabsprachen nicht glaubst, ein Zeitungsarchiv kann da erhellend wirken.

Da mir paperball nicht weitergeholfen hat, wirst Du mir sicher sagen können,
bei welcher Zeitung ich im Archiv blättern soll. Oder Du stellst gleich den Link hier rein.
 
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