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Aristoteles und seine Philosophie aus heutiger Sicht

Jaha! Aus heutiger und morgiger Sicht dürfte der Peripatetiker wieder aktualisierbar sein. Es kommt eben ganz auf das philosophische Konzept an.

Schalom!


Nun Heidegger hat sich ja im 20. Jahrhundert bei Aristoteles recht philosophisch wohl gefühlt und manche sehen ihn eben als Aristoteliker an. Man lese nur "Sein und Zeit" und die Verweise dort auf Aristoteles. Schon damals wurde ja Aristoteles "aktualisiert" und für das eigene philosophische Konzept angepasst. Ob diese Aktualisierung des Aristoteles bei Philosophen wie Heidegger philosophisch überzeugend ist, steht noch auf einem anderem Blatt. Man kann sich eigentlich bei dem Stageriten und dessem "philosophischen System" gut "bedienen"...An Aristoteles kommt ja so oder so nicht vorbei im Bereich der Philosophie. Nur wie man zu diesem und seiner (ersten) Philosophie steht, ist dann Ansichtssache. Würde denn der Peripatetiker in ihr Konzept bzw. in Ihre philosophische Weltanschauung (von der ich annehme, dass sie eine haben, in welcher Form auch immer) hineinpassen? Oder fühlen Sie sich doch eher zu Platon hingezogen? Oder zu beiden? Oder gar zu keinem von beiden? Man sieht Fragen über Fragen. Welche Position ist die Ihrige hier?

Salve!
 
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Wichtig wäre eine Neugestaltung der Metaphysik bei Aristotles und Thomas... Ein "actus purus" gibt es nicht... Und auf diese Wese könnte man auch dem Neuthomismus den Garaus machen... Wird sowieso höchst Zeit, dass der Spuk endlich aufhört.... Gott ist höchster Akt und höchste Potenz zugleich... "Und" er ist grundsätzlich nicht nur immateriell, sondern auch formlos... Das scheint mir etwas komplett Neues zu sein...

Wie könnte eine "Neugestaltung der Metaphysik" bei Aristoteles (und Thomas) aussehen?
 
Nun, ein Actus Purus gibt es nicht... Ich bin zwar in der Frage nach dem Verhältnis von Stoff zur Form noch im Zweifel, und meinetwegen kann die Form tatsächlich akt an der Substanz sein... Aber Gott ist nicht Form.... Gott ist Formlos... Das könnte fast ein neues katholischs Dogma sein, wenn Du so willst... Aber wann wird Gott unabhängig von der Thomistischen REduktion auf die reine Form und damit den reinen Akt, den aktus Purus... Gott ist dann Akt und Potenz zugleich, oder genauer, "höchster" Akt und "höchste" Potenz... So weit ist es alse ehr nur der Thomas, der vom Kopf auf die Füßte gestellt werden muss, weniger Aristoteles selbst, der das Thomistische Problem in dieser form noch nicht hatte... Anders würde es sich aber verhalten, wenn man feststellen würden, dass sowohl Materie, als auch Form Akt und Potenz zugleich sind... Wie gesagt, ich bin mir in diesme Punkt noch ncith ganz sicher, darum halte ich erst einmal nich am klassischen Aristoteleismus fest... Dafür gibt es ja andere Punkte bei Aristoteles, die Mül sind, wei seine Ursachenlehre der angeblichen vier Ursachen.. Das kann man so einfach nicht machen... Auch das müsste man grundsätzlich einmal neu entwickeln, etwa im Sinne einer Reduktion auf Ursache (Kausalität) und Grund (Ziel oder Zweck) Es käme dann allerding vielleicht noch die Funktion eienr Sache hinzu, also der Zweck in einem nicht teleologischen Sinne...
 
Liteaturhinweis:

- Thomas Buchheim (Übersetzer und Herausgeber): Aristoteles: Über Werden und Vergehen, Felix Meiner Verlag Hamburg, Ein Werk, das lange absolut unterschätzt und kaum je gelesen worden ist, das aber jedem Freund der aristotelischen Philosophie wärmstens empfohlen sei, nicht zuletzt als Vorstudie zur Physik... In diesem relativ kleinen Werk wird die überragende Genialität von Aristoteles für einen Moment absolut spürbar und erlebbar... Das Werk besticht durch seine Klarheit und Reife und ist in der Lage, beim Leser einen gewaltigen Eindruck zu hinterlassen... Das ist einfach kongeniale Prozessontologie, wie es kaum eine bessere geben kann.. Und das über 300 Jahre vor unserer Zeitrechnung...
 
In diesem relativ kleinen Werk wird die überragende Genialität von Aristoteles für einen Moment absolut spürbar und erlebbar...
Ein kleines Werk muss auch eine kleine Kritik ertragen können: < absolut spürbar > ist ein Erdbeben und/oder ein Geistbeben, - aber gerade dann wäre die Erlebbarkeit ja doch eher relativ begrenzt und doch sehr (hinter-)fragwürdig.

> Überragende Genialität < zeigt sich meines Erachtens erst dann, wenn es gelingt das Absolute innerhalb seiner unbekannten Schranken einem bekannten Korridor von Bewusstheit zuzuweisen und einer unzerstörbaren Relativität als verlässliches Verhältnismaß - in überstabilen Kennziffernsystemen - mengentheoretisch, bezugstheoretisch und ausgleichstheoretisch - gerecht und gerächt - unterzuordnen bzw. überzuordnen versuchen!

:)

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
Nun, ein Actus Purus gibt es nicht...

Für die gewöhnlichen Leugner der Metaphysik mag das zutreffen, die jedoch verkennen, daß der Dadaist nun einmal der ist, der da ist, wenn er sagt: "Ich bin, der ich bin!", aber ich suche die Wahrheit und Sie werden sich denken können, weswegen, nämlich der aufkommenden Zweifel wegen.

aber gerade dann wäre die Erlebbarkeit ja doch eher relativ begrenzt und doch sehr (hinter-)fragwürdig.

Zweifelsohne, aber urknallmäßig wäre das Erbeben doch global zu verstehen und das Erleben der natürliche Ort des geistigen Lebens, nicht wahr?

Schalom!
 
......aber urknallmäßig......
Sie gestatten mir also den gedanklichen Übergang zu Joachim Stiller's "Ist doch ganz einfach" - Philosophie des "EIN-RAHMENS"?
Ist doch ganz einfach: Im Rahmen der neuen Relativitätstheorie sind Gescchwindigkeiten grundsätzlich absolut...
Das hätten Sie wohl gerne? - Da gibt es nur ein Problem, welches Sie offenbar gar nicht stört dabei:
Absolute Systeme sind auf dem absoluten Auge blind und fallen "aus dem Rahmen".

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
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