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Antagonismus Kants

Ginsi

Member
Registriert
18. Mai 2006
Beiträge
298
Die Empirie zeigt, dass es das sittlich Böse gibt, dass es also Handlungen gibt, die gegen das Sittengesetz verstossen. Kant legitimiert jedoch solche Handlungen eines Individuums im Sinne des Freiheitbegriffs nicht, sondern versucht, ihnen auf der Ebene des Naturgegriffs einen Sinn zu geben.

Wie meint er das "im Sinne des Freiheitsbegriffs"?
Meint er damit die Freiheit alles tun zu können, was einem beliebt?
Und wie bekommen Handlungen, die gegen das Sittengesetz verstoßen auf einer Naturebene einen Sinn? .. Also was tut da Kant?

Die Geschichte wird einmal danach bemessen werden, so die Hoffnung Kants, was ihrem Endzweck, der Absicht der Natur, geschadet oder genützt hat.

Was ist die Absicht der Natur? Was meint Kant damit?
Also er geht von einer Geschichte aus, die irgendwann ihr Ende finden wird. Es ist klar, dass die Abwechslung von Krieg und Frieden, im extremsten Fall, Fortschritt erzeugt. Aber führt diese Abwechslung von Ungeselligkeit und Geselligkeit automatisch zum Endzweck der Natur?

mfG Ginsi
 
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AW: Antagonismus Kants

wahrscheinlich meint KANT einfach nur,
daß es übergeordnete Interessen gibt,
die berücksichtigt werden sollen

mit anderen Worten:
das,
was demokratisch legitmierte Entscheidungsträger im besten Glauben tun wollen,
braucht nicht getan zu werden,
wenn der Monarch (als Verkörperung Gottes) dagegen ist
 
AW: Antagonismus Kants

Wie meint er das "im Sinne des Freiheitsbegriffs"?


Soweit ich weiß spielt die Vernunft beim Freiheitsbegriff eine tragende Rolle.
Ein jeder kann nur frei sein wenn seine Handlungen durch die Vernunft bestimmt sind, allerdings ist der Vernunftsbergiff bei ihm etwas anders als heute. Bei Kant war die Vernunft nicht frei von einer "göttlichen Idee".
 
AW: Antagonismus Kants

Ich habe mir jetzt die Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht komplett durchgelesen und es wird einiges klarer.. Wenn Interesses besteht, kann cih das heut Abend noch erläutern, aber nun muss ich schnell los zur Schule ;)

mfG Ginsi
 
AW: Antagonismus Kants

Kant meint damit, dass wenn der Mensch auf der sittlichen Ebene etwas Böses tut, es auf der Naturebene aber Sinn ergibt. Er sagt, dass eine böse Tat dem Endzweck der Natur dient. Kant sagt, dass es die Herrlichkeit und Weisheit der Schöpfung ist. Sprich die Schöpfung hat ein Endziel gehabt und auf das arbeiten Menschen unweigerlich hin, auch, wenn sie einen freien Willen haben.

mfG Ginsi
 
AW: Antagonismus Kants

Geschichte der politischen Ideen (Seite 386 ff)

1) KANT glaubt, daß sich die Gesellschaft automatisch höher entwickelt
(ob Zunahme an Komplexität
oder Annäherung an Gott,
weiss ich nicht)

2) damit sie sich höher entwickelt,
bedarf es der Gewaltenteilung (Exekutive, Legislative, Judikative)

3) diese Gewaltenteilung muss die gesellschaftlichen Unterschiede widerspiegeln
(nur die Reichen dürfen die Richter (Judikative) wählen)

4) die Bedeutung der Synthese für die Höherentwicklung (HEGEL) scheint KANT noch nicht gesehen zu haben
und lehnt deshalb die direkte Demokratie (Synthese durch Diskussion!) ab
 
AW: Antagonismus Kants

Kant meint damit, dass wenn der Mensch auf der sittlichen Ebene etwas Böses tut, es auf der Naturebene aber Sinn ergibt. Er sagt, dass eine böse Tat dem Endzweck der Natur dient. Kant sagt, dass es die Herrlichkeit und Weisheit der Schöpfung ist. Sprich die Schöpfung hat ein Endziel gehabt und auf das arbeiten Menschen unweigerlich hin, auch, wenn sie einen freien Willen haben.

mfG Ginsi

trotzdem argumentiert er aber gegen den teleologischen gottesbeweis, da gott nicht existieren muss, nur weil alle schöpfung einen zweck ergeben sollte, den wir gar nicht erkennen könnten. komisch, oder?
 
AW: Antagonismus Kants

Ist die Vorstellung eines Zweckes der Schöpfung für ihn auch eine regulative Idee?
Weil er geht ja eigentlich in dem Moment von etwas metaphysischem aus, was außerhalb jeglicher Vernunft liegt, nämlich der Schöpfung, oder einer Entität "Natur" oder nicht?

@Fidelitas: Den Begriff wählt Kant selber.
Das Mittel, dessen sich die Natur bedient, die Entwickelung aller ihrer Anlagen zu Stande zu bringen, ist der Antagonism derselben in der Gesellschaft, so fern dieser doch am Ende die Ursache einer gesetzmäßigen Ordnung derselben wird. Ich verstehe hier unter dem Antagonism die ungesellige Geselligkeit des Menschen, d.i. den Hang derselben in Gesellschaft zu treten, der doch mit einem durchgängigen Widerstande, welcher diese Gesellschaft beständig zu trennen droht, verbunden ist.

Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht

Aber ein Antagonismus ist doch im Prinzip einfach etwas unversöhnliches. Also wo man auf keinen grünen Nenner kommt. Z.B. in einer Diskussion oder so.

@scilla: Ein interessanter anderer Aspekt der Gesellschaftsentwicklung. Nur ist Gesellschaftsentwicklung = Geschichtsentwicklung (hinarbeiten auf den Endzweck der Natur) ?

mfG Ginsi
 
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AW: Antagonismus Kants

Kant: Das Mittel, dessen sich die Natur bedient, die Entwickelung aller ihrer Anlagen zu Stande zu bringen, ist der Antagonism derselben in der Gesellschaft ...

Das ist aber nicht der "Antagonismus Kants" (s. Überschrift) :)
 
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