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Anarchie - realistisch?

Druide

New Member
Registriert
8. Juli 2003
Beiträge
18
Was haltet ihr von der "Staats"form Anarchie?? Kann sie überhaupt funktionieren?? Ist sie wirklich "besser" als unsere heutige kapialistisch-demokratische Gesellschaft?? Was denkt ihr drüber.

Anarchie ist grob vereinfacht eine Gesellschaftsform, in der die Regierung und das Gesetz abgeschafft wurden. Dadruch wird eine enorme Gleichheit unter den Menschen erreicht und daraus folgt eine grosse Freiheit für jeden Einzelnen.
 
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es liegt in der Natur des Menschen,
sich zu gruppieren,
und wenn es nur ein Sippenverband ist

den 'Staat' kann man also nicht abschaffen
nur verändern

sobald sich Menschen eine Verfassung geben,
leben sie in einem Staat

was in der Verfassung drinsteht,
ist das Entscheidende
das würde auch für eine Anarchie gelten

im Thread 'das zweite Buch der Poetik des Aristoteles'
(siehe philosophische Literatur)
zitiere ich die Theorie des Herrn Bokun,
derzufolge Männerbünde (Patriarchat) die natürliche Ordnung (Matriarchat) unterdrücken
 
Anarchie - realistisch?

Unrealistisch, absolut unrealistisch! Wir hatten mal einem Thread, den unser Anthrapos, (der leider nicht mehr postet), eröffnet hatte. Schau da doch mal nach... ;)
 
Original geschrieben von Druide
Anarchie ist grob vereinfacht eine Gesellschaftsform, in der die Regierung und das Gesetz abgeschafft wurden. Dadruch wird eine enorme Gleichheit unter den Menschen erreicht und daraus folgt eine grosse Freiheit für jeden Einzelnen.


Ganz sicher nicht, so 'funktioniert' der Mensch nicht! Was daraus folgen würde wäre enormes Chaos und von Gleichheit keine Spur: es würden sich lediglich die Machtverhältnisse ändern.

LG, wirrlicht
 
Re: Re: Anarchie - realistisch?

Original geschrieben von wirrlicht
es würden sich lediglich die Machtverhältnisse ändern.
Wo das Recht nicht herrscht, herrscht das Faustrecht. Der Starke setzt sich durch. Ein Sieg, von dem auch der "Starke" nichts hätte. Warum? Wir sind GEMEINSCHAFTSwesen, zoon politicons.
 
Das glaube ich nicht, ich bin der Meinung, wir können uns nur nichts anderes vorstellen ...

Es geht viel besser ohne Regeln und Gesetze, denn die werden an den schwachen Gliedern in der Kette festgemacht ...
Wir sind mittlerweile so vergesetzt (hä?), dass niemand mehr glauben kann, es ginge auch ohne ...

Und außerdem ist der Mensch ein scheußliches Gewohnheitstier ...

So frei nach dem Motto: Das war schon immer so ... ENDE !

Wenn jedem Menschen die Verantwortung wieder selbst übertragen würde, hätten die "Mächtigen" gar keine Chance mehr, weil ihnen keiner mehr zuhört ...

Aber - ich räume ein ... wir sind noch lange nicht soweit ... der Otto-Normal-Verbraucher (hihi) ist noch zu sehr daran gewöhnt seine Verantwortung von anderen übernehmen zu lassen ...

Aber es gibt schon erste Lichtblicke ... wo Anarchie und Selbstbestimmung funktionieren ...
 
Original geschrieben von Daggi
Es geht viel besser ohne Regeln und Gesetze, denn die werden an den schwachen Gliedern in der Kette festgemacht ...
Wir sind mittlerweile so vergesetzt (hä?), dass niemand mehr glauben kann, es ginge auch ohne ...

Die Gesetze beschützen Dich unter anderem davor bestohlen oder vergewaltigt oder ermordet zu werden. Willst Du das Faustrecht?

Wenn jedem Menschen die Verantwortung wieder selbst übertragen würde, hätten die "Mächtigen" gar keine Chance mehr, weil ihnen keiner mehr zuhört ...

Wir haben ja die Verantwortung für unser Leben selber.


Aber es gibt schon erste Lichtblicke ... wo Anarchie und Selbstbestimmung funktionieren ...

Anarchie und Selbstbestimmung sind für mich etwas anderes. Und wo funktioniert Anarchie?
 
Hi Daggi,

das siehst Du ein bißchen zu optimistisch, fürchte ich - und wenn Deine Einschätzung, der Mensch sei grundsätzlich "gut" damit zusammenhängt dann ist das auch nachvollziehbar.

Also: Anarchie funktioniert schlicht darum nicht, weil Leben nun mal auf Konkurrenz und das Überleben des Stärksten basiert. Je weniger "Gesetz", umso ausgeprägter das "Faustrecht", wie Gysi das nannte.

Ich war als Teenager zeitweise auf der "Straße", und selbst unter diesen Straßenkiddies, die sich vordergründig von Elternhaus und einengenden Zwängen befreien wollten, herrscht eine Hierarchie und herrschen "Gesetze" - und das weitaus ausgeprägter als man sich das in unserer hübsch sortierten Gesellschaft so vorstellt. Und das ist ja auch vollkommen logisch - wir sind nun mal als soziale Wesen angelegt, d.h. wir müssen im Zusammenleben Arrangements treffen, die für den größtmöglichen Teil einer Gruppe / Gesellschaft verträglich ist. Gibt so'n bekannten Spruch, der mir gut gefällt: "Freiheit geht bis zur Grenze des Nachbarn" (oder so). Ob nun Kids, die sich ihre eigenen ungeschriebenen Gesetze selbst basteln, oder schon die Allerkleinsten in einer Krabbelgruppe, die nicht von Erziehern lenkend beeinflußt werden: es entstehen IMMER Gesetze, und je weniger die von Anfang an dem Nachwuchs beigebracht werden, umso härter fallen diese "Gesetze" aus. Dinge wie Rücksichtnahme, Fürsorge usw. sind nicht automatisch vorhanden - die müssen erst erlernt werden.

LG, wirrlicht
 
daggi bin ganz deiner meinung!

@lieber walter
würde jeder sich nur um sich kümmern, im positiven sinne nicht egoistisch gemeint, gäbe es keine vergewaltigung oder verbrechen!
dein vergleich hinkt!!!

dann du willst wissen wo anarchie funktioniert!

gut bei den aborigines z.b.
wie funktioniert es
ganz einfach:
für alles gibt es einen der den "beruf" ausübt und dafür geehre wird!
sei es in der medizin, kochen, hüttenbau, jagen usw.
es gibt sogar aborigines die nur für die unterhaltung da sind - sie werden genauso verehret wie die anderen.
und sie sind zufrieden!

ja bei ihnen gibt es kein ich brauch zwei autos oder drei, ein haus
zwei betten, usw.
denn die einsicht bzw. erkenntnis, daß sie nur eins immer benutzen können haben sie schon! sie brauchen nicht mehr!

doch solange "wir" zivilisierten menschen uns nicht einmal vorstellen können das anarchie funktionieren könnte, wird es nie geschehen!

ein gutes buch über die aborigines ist:
TRAUMFÄNGER - von MARLO MORGAN


gruss binchen:)
 
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Re: daggi bin ganz deiner meinung!

Original geschrieben von Binchen

würde jeder sich nur um sich kümmern, im positiven sinne nicht egoistisch gemeint, gäbe es keine vergewaltigung oder verbrechen!
dein vergleich hinkt!!!
KEINER von uns lebt autark, nur für sich. Wir ALLE wollen STÄNDIG voneinander was. Fängt morgens bei den Brötchen an. Wir sind Gemeinschaftswesen. Und diese Gemeinschaftlichkeit muss geregelt sein. Wenn du mit der einen und anderen Regel nicht einverstanden bist, heißt die Antwort noch lange nicht: KEINE REGEL! Schütte das Kind doch nicht mit dem Bade aus!

Die Aborigines sind KEINE anarchistische Gesellschaft, auch sie haben ihr festes Regelwerk, an das du dich gefälligst zu halten hast.

Gysi
 
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