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Altenwirtschaft

Als mein zuletzt dementer Vater noch lebte, war er die letzten Jahre in einem Pflegeheim. Nach einem Sturz mit Oberschenkelhalsbruch und Lungenenrzündung kam er nach drei Wochen mit 15 Kilo weniger zurück ins Heim. Ein paar Tage später passte mich vor einem Besuch die Pflegerin in Begleitung einer Ernährungsberaterin ab und fragte mich, ob ich meinem Vater noch eine Magensonde legen lassen möchte, denn er verweigere seit Wochen die Nahrungsaufnahme. Man gehe von seinem baldigen Tod aus. Außerdem war er bettlägerig. Ich sah das anders, nahm mir drei Monate unbezahlten Urlaub und pflegte ihn selbst. Bereits am ersten Tag verspeiste er den Braten mit 3 Klößen, die ich ihm kochte. Ich mobilisierte ihn innerhalb von drei Wochen in kleinen Etappen mit Übungen. Außerdem war er nach 4 Wochen wieder trocken, d.h. konnte selbständig und ohne Einlagen auf die Toilette. Bereits zwei Monate nach Rückkehr ins Heim hatte er wieder Einlagen. Auch die Mobilität wurde zunehmend wieder schlechter. Das Hauptproblem im Pflegebereich ist die eklatant niedrige Qualifikation.
 
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Als mein zuletzt dementer Vater noch lebte, war er die letzten Jahre in einem Pflegeheim. Nach einem Sturz mit Oberschenkelhalsbruch und Lungenenrzündung kam er nach drei Wochen mit 15 Kilo weniger zurück ins Heim. Ein paar Tage später passte mich vor einem Besuch die Pflegerin in Begleitung einer Ernährungsberaterin ab und fragte mich, ob ich meinem Vater noch eine Magensonde legen lassen möchte, denn er verweigere seit Wochen die Nahrungsaufnahme. Man gehe von seinem baldigen Tod aus. Außerdem war er bettlägerig. Ich sah das anders, nahm mir drei Monate unbezahlten Urlaub und pflegte ihn selbst. Bereits am ersten Tag verspeiste er den Braten mit 3 Klößen, die ich ihm kochte. Ich mobilisierte ihn innerhalb von drei Wochen in kleinen Etappen mit Übungen. Außerdem war er nach 4 Wochen wieder trocken, d.h. konnte selbständig und ohne Einlagen auf die Toilette. Bereits zwei Monate nach Rückkehr ins Heim hatte er wieder Einlagen. Auch die Mobilität wurde zunehmend wieder schlechter. Das Hauptproblem im Pflegebereich ist die eklatant niedrige Qualifikation.


Deswegen sind es längst keine KZ du geschichtsrelativierender Hetzer
 
Ein Grund, weshalb das in der Pflege immer schlimmer wird, liegt darin, dass man jene, welche diese schlechte Pflege in der Praxis umsetzen, zu Opfern erklärt, während die Pflegebedürftigen eigentlich die Opfer sind. Man zäumt das Pferd am falschen Ende auf und wundert sich, dass es bockig stehen bleibt.
 
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Das Thema Pflege ist ein heißes Eisen, denn meist sind es die Angehörigen die die Pflege ihres Familienmitglieds bemängeln.
Natürlich hilft es wenn man den Kranken wie eine Mutter ihr Kleinkind päppelt nur ist das in der professionellen Pflege nicht der Fall.
Dann sollten die Angehörigen entweder selbst übernehmen oder die professionelle Form akzeptieren.
Eine Altenpflegerin ist nicht die Mama die den Hilflosen an die Brust nimmt und somit Liebe und Wärme spendet,
die persönlichen Gesten einer Altenpflegerin die ein Mensch und eine Frau ist, sind dünn gesät und es tut sowohl den
Angehörigen als auch dem Patienten gut sie wahrzunehmen und als Liebesgeste zu verstehen. Genauso wie generell im zwischenmenschlichen
Umgang solche Gesten vorkommen und es eine Auffassungsgabe braucht um sie zu entschlüsseln. Plumpe Nähe ist ja fast noch bedrohlicher
als eine gewisse intellektuelle Distanz und deshalb hapert es in der Pflege am Entschlüsseln dieser Gesten und nicht am Mangel zu wenig
Mamas Brust zu geben als Streicheleinheit. Bett aufschüttel ist eine liebevolle Geste, genauso wie etwas zu Trinken hinstellen.
 
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