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Alles das existiert, hat einen Anfang und ein Ende

Zitat von KANTIG:
Der Begriff der Unendlichkeit hat weder Anfang noch Ende und die Zeit ist ihr Begleiter.
Dieser Satz ist zwar inhaltlich richtig, liefert aber keine weitere Zusatzinformation,
Es ging mir nicht um das Zeitmessen von"Inhalten" ... sondern darum, daß der Begriff Zeit eine Parallele zur behaupteten Unendlichkeit ist. Die Frage ist, ob die Unendlichkeit als "Wirklichkeit" akzeptiert wird.
 
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Axiome:
  • (0) Zeit existiert!
  • (1) Jedes Existierende hat einen zeitlichen Anfang
  • (2) Jedes Existierende hat ein zeitliches Ende
Auch wenn es so wäre, dann müssten Anfang und Ende als jeweils ein Zeitpunkt angenommen werden und ein Zeitpunkt ist per Definition dimensionslos, somit Anfang und Ende ebenfalls. Dadurch würde „jedes Existierende“ in Teufels Küche geraten. So wie wir gerade, im Spiel mit definierten Begriffen, in Teufels Küche zu geraten drohen.

Das stelle ich mal zur Diskussion. Was meint ihr Philosophen dazu?
Mal wieder als Nichtphilosoph.
 
Der Begriff der Unendlichkeit hat weder Anfang noch Ende

So ist es, wenn man die Ganzen Zahlen als Beispiel des aktual Unendlichen nimmt. Somit ist dieser Unendlichkeitsbegriff nicht mit obigen Axiomen vereinbar, und auch nicht mit Peanos Zahlendefinition, die einen Anfang (erste Zahl) aber kein Ende (Nachfolger des Nachfolgers des Nachf...) behauptet.
 
Auch wenn es so wäre, dann müssten Anfang und Ende als jeweils ein Zeitpunkt angenommen werden

So wie man Anfang und Ende einer Strecke (in der euklidischen Ebene) als Punkte eines 2D-Koordinatensystems beschreiben kann. Ich sehe da keinen Widerspruch.

Dadurch würde „jedes Existierende“ in Teufels Küche geraten.
Die Existenz einer Strecke (mit Beginn und Anfang) setzt auch die Existenz einer Ebene, eines Raumes, oder eines höherwertigen "Mediums" voraus.

Ja, meine gewagte Theorie koppelt Zeit und Existenz auf eine eher unübliche Weise. Sie ist ja auch noch sehr unreif und kann weiterentwickelt werden.
 
Diese Koppelung sehe ich als Möglichkeit - nicht aber als "einzige Notwendigkeit".
Das ist wohl so, weil ein Ende der Zeit (und damit von allem) behauptet wird. Das hätte in der Tat weitreichende Konsequenzen.

Dass Zeit einen Anfang hat, wird von jedem intuitiv akzeptiert. Aber von einem Ende der Zeit zu reden, ist schon irgendwie seltsam, oder?
 
Dass Zeit einen Anfang hat, wird von jedem intuitiv akzeptiert. Aber von einem Ende der Zeit zu reden, ist schon irgendwie seltsam, oder?
Ich meinte vorher, daß Unendlichkeit (ergänze nun die Zeit) als "Wirklichkeit" höchstpersönlich erlebt, verstanden ..... wird. Warum sollte daher Zeit keinen Anfang und kein Ende in dieser Unendlichkeit haben? Verwegen?
 
So wie man Anfang und Ende einer Strecke (in der euklidischen Ebene) als Punkte eines 2D-Koordinatensystems beschreiben kann. Ich sehe da keinen Widerspruch.


Die Existenz einer Strecke (mit Beginn und Anfang) setzt auch die Existenz einer Ebene, eines Raumes, oder eines höherwertigen "Mediums" voraus.

Ja, meine gewagte Theorie koppelt Zeit und Existenz auf eine eher unübliche Weise. Sie ist ja auch noch sehr unreif und kann weiterentwickelt werden.
Naja, lassen wir Euklid aus dem Spiel, damals war noch die Zeit mit Sonnenuhren messbar und das Atom war noch „atomon“, also nicht teilbar.
Anfang und Ende, ob räumlich oder zeitlich, sind Näherungswerte mit unendlich vielen immer kleiner werdenden Messeinheiten je höher der Näherungsgrad. Der Einfachheit halber werden sie als eindeutig definiert, aber ihre Position im Raum und in der Zeit bleibt dennoch ein Näherungswert. Somit bin ich wieder an dem Punkt, an dem ich hier immer wieder angeeckt bin, nämlich dass nichts absolut ist, auch nicht der Anfang und das Ende. Diese Begriffe halte ich für den Alltag tauglich, jedoch nicht um die Existenz zu beschreiben.
 
Ich meinte vorher, daß Unendlichkeit (ergänze nun die Zeit) als "Wirklichkeit" höchstpersönlich erlebt, verstanden ..... wird. Warum sollte daher Zeit keinen Anfang und kein Ende in dieser Unendlichkeit haben? Verwegen?

Ein Ende von allem widerspricht der menschlichen Erfahrung: jemand stirbt, aber seine Nachkommen leben weiter und die haben wiederum Nachkommen, usw. Selbst wenn ein Meteor die Erde in interstellare Trümmer verwandeln sollte, ist der Rest unseres Sonnensystems trotzdem noch da.

Ein absolutes Ende passt halt nicht in unsere Erlebniswelt. Aber stell dir nur einmal vor, was passieren würde, wenn die Zeit schlagartig weg wäre. Alles würde einfrieren. Kann man das noch als Existenz bezeichnen? Ist Existenz ohne permanente Veränderung überhaupt möglich? Das wäre wohl ein Wunschtraum aller Radikal-Konservativen, aber die Wirklichkeit sieht doch anders aus: Veränderung ist Leben, nicht nur im biologischen Sinn.
 
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Somit bin ich wieder an dem Punkt, an dem ich hier immer wieder angeeckt bin, nämlich dass nichts absolut ist, auch nicht der Anfang und das Ende. Diese Begriffe halte ich für den Alltag tauglich, jedoch nicht um die Existenz zu beschreiben.

Interessanter Einwand. Das Blöde daran ist bloß, dass wir nichts denken können, wenn wir uns keine Fixpunkte schaffen. Das Denken der gesamten Menschheit beruht doch darauf, dass wir bestimmte Dinge als gegeben hinnehmen und dann deduktiv weiter machen.
 
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