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Plotin's Gedanken

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Gescheitert an den Großen dieser Welt,
einzig die Bauern wehren sich noch.
Jemand stellt schwarz auf die falschen Felder
und fegt alles Weiß aus dem Spiel.
Inmitten der Türme, Läufer und Springer
ist jetzt nichts mehr, außer
dem Gefühl, nicht hierher
zu gehören.

plotin​
 
Die Welt ist viel zu bunt für das Schwarz-weiß-denken der ewigen Rechthaber, ob in Führungsposition, in Nachbars Garten oder am Stammtisch.
Die Wahrheitsliebe lässt uns fern von alledem dennoch existieren.
 
Wann immer ich mit dem Zirkel
meine Kreise ziehe,
rutscht mein Mittelpunkt
unmerklich an den Rand,
wo die Kreise aufhören Kreise
zu sein und man allzu leicht
aus den Angeln fällt.
Ganz ohne Bezugspunkt
wird jede Zeile schwer wie Blei.
Du schreibst eine... oder zwei
und wirst davon satt.
schreibst du fünf oder sechs...
schon wird es zu schwer
und satt... wirst du
auch nicht mehr.

plotin​
 
Um uns herum
geschönte Fassaden.
Ein letztes mal
vielleicht
brechen wir uns
das tote Holz
aus den Augen.
Sehen über uns
Vögel an Fäden
und unter uns… eine
Scherenschnittlandschaft
auf den Horizont
zukriechen.

plotin​
 
Beim täglichen Blick
ins immer gleiche...
Abschnitte, Geschichten
aneinandergereiht
wie abgenutzte Vorlieben
versandender Begebenheiten.

In sich regender Hoffnung
bleiben schwierige Brüche zurück...
die nur langsam heilen.

plotin​
 
Über allem teilten wir die
Einsamkeit… beim malen
unserer Träume.

Sepia musste es sein!

Im Zeitgeistenfluss
ließen wir das Dies-
im Jenseits ertrinken,
wo im Schattenlicht der Nacht
das Leben auf
Stelzen aus Glas…
auf des Messers Schneide stand.

Ein letztes Mal noch
ein Blick zurück, hinaus…
auf dein Lächeln in Sepia!

plotin​
 
Im flackernden Schein des Kandelabers
vollzieht ein Schattenspiel seinen
hypnotischen Tanz.
Draußen hängt ein Schild an der Tür
„Der Dichter arbeitet.“

Doch das Schaffen scheint zu seicht...

Alles drehen und wenden
gibt nichts her...
sodass nichts an der Oberfläche
kondensiert.

plotin​
 
Es wölkte sich ein dort...
wo man sich für neue Zeiten rüstete.
Wir wollten neue Pläne schmieden
die alten trugen nicht mehr.

Für den nächsten Frieden
nahmen wir den Krieg in Kauf nur...
was haben wir gesät?

Auf den Schlachtfeldern dort...
dort wachsen jetzt Steine,
verloren der Krieg wie auch der Frieden.
Einen Münzwurf jetzt
auf das die Tage wiederkehren nur...
jetzt ist es zu spät!

plotin​
 
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Okay, Herr Plotin.
Das von heute gefällt mir sehr.
Es steht im krassen Gegensatz zu dem, was ich gestern geschrieben habe und macht mich nachdenklich. Sie denken, es gibt ein „zu spät“ ? Ich dachte das nicht. Niemals. Eben weil wir alle immer dieselben bleiben und nur äußere Umstände sich ändern. Ist es zu spät, weil die Enttäuschung sich Bahn gebrochen hat? Weil wir uns geirrt haben? Und woran liegt das? An nichterfüllten Erwartungen, na klar. Und, sind wir nicht trotzdem dieselben, die einmal glaubten, es reichte für ein Leben?
Ich danke Ihnen für die Denkanstöße.

Ihre Anike, Anja, irgendwer
 
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